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Geschrieben am (bearbeitet)

 

 

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Was Sehnsucht ist, vermag ich zu begreifen,
Seh ich dich Weidenbaum am Ufer stehn;
Und hörst du mich mein Liebesliedchen pfeifen,
Wird’s dir vielleicht bis in die Wurzeln gehn.

Ich trockne dir behutsam deine Zweige
Und hüll dich ein in laue Sommerluft,
Bevor ich stürmisch mein Verlangen zeige,
Berauscht vom süßen Weidenblütenduft.

Hab schon an manchem Weidenbaum gerüttelt
Und pflückte mir ein Blatt – von Zeit zu Zeit;
Doch wenn du willst, dass ein Orkan dich schüttelt,
Dann helfe ich dir gerne aus dem Kleid.

 

(aus der Mottenkiste anno 1996)

 

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  • Schön 5
Geschrieben

Hey

 

also das hab ich jetzt grade ausgesprochen gerne durchgelesen (des Sprachklangs und der klaren Bilder wegen) und würde nur ein bisschen was umstellen, aber ansonsten ... ist das doch sehr sehr schön und Bedarf generell meiner Meinung nach eigentlich keiner Änderung. ... Deswegen nur sehr wenige dezente Vorschläge  Schön geschrieben!

 

Was Sehnsucht ist, vermag ich zu begreifen,
Seh ich dich Weidenbaum am Ufer stehn;
Und hörst du mich mein Liebesliedchen pfeifen,
Wird’s dir vielleicht bis in die Wurzeln gehn.

Behutsam trockne ich dir deine Zweige / (umgestellt)
Und hüll dich ein in laue Sommerluft,
Bevor ich stürmisch mein Verlangen zeige,
Berauscht vom süßen Weidenblütenduft. 

An manchem Weidenbaum hab ich gerüttelt / (umgestellt, Wort ersetzt) 
Und pflückte mir ein Blatt – von Zeit zu Zeit; (mit Gedankenstrich, angenehme Pause?)
Doch wenn du willst, dass ein Orkan dich schüttelt, 
Dann helfe ich dir gerne aus dem Kleid.

 

Liebe Grüße,

Werner.

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo Werner, Claudi,

 

Werners Vorschlag für die zweite Strophe, das gebe ich zu bedenken, würde die Zahl der Zeilenanfänge mit "be" von zwei auf drei in einer Strophe erhöhen. Deshalb würde ich dort die erste Zeile nicht umstellen.

 

Bei der ersten Zeile der letzten Strophe bieter Claudias Version eine rythmische Abwechslung im Auftakt, wenn man ihn XxxX liest, Werners Variante trennt die beiden dreisilbigen Worte, das klingt gut.

 

Gruß Lé.

Geschrieben

Hallo @MiauKuh, hallo @Létranger,

 

freut mich sehr, dass ihr reinschaut. Eins vorweg: Das olle Ding wandert genauso wieder in die Mottenkiste. Das hat Erinnerungswert. Klar ist aber auch, dass ich heute nicht mehr so schreiben würde, und ich denke, wenn wir dem gutem Stück mal richtig auf den Zahn fühlen, können wir und interessierte Mitlesende sicher das eine oder andere dazulernen. 

 

Werner,

 

Zitat

Behutsam trockne ich dir deine Zweige / (umgestellt)

 

das ist interessant! Tatsächlich war das nämlich die Urfassung, die ich später umgestellt habe.

 

Lé meint dazu::

 

Zitat

Werners Vorschlag für die zweite Strophe, das gebe ich zu bedenken, würde die Zahl der Zeilenanfänge mit "be" von zwei auf drei in einer Strophe erhöhen. Deshalb würde ich dort die erste Zeile nicht umstellen.

 

Mein Motiv war, glaube ich, vor allem das "ich" von der Hebung runter zu kriegen, zugunsten des "dir". Wenn ich mir das heute anschaue, sticht mir sofort das Adjektiv "behutsam" ins Auge und ich muss schmunzeln. Ich fand vermutlich, es sei ein angemessenen Ersatz für "zärtlich", aber in der Lyrik (wenn sie gut sein soll) haben tatsächlich beide Begriffe nichts zu suchen. Es geht ja gerade darum, dem Leser das Gefühl "behutsam" zu vermitteln, ohne ihm.das Wort vorzusagen.

 

Ich spiele mal ein bisschen und ersetze den Vers durch:

 

Ich hauch dir Kitzelküsse auf die Zweige

Und hüll dich ein in laue Sommerluft,
Bevor ich stürmisch mein Verlangen zeige,
Berauscht vom süßen Weidenblütenduft.

 

Werner, in deiner Anregung für S3V1 sehe ich keine Verbesserung, würde mich aber ggf. durch eine gute Begründung überzeugen lassen. Den Gedankenstrich habe ich liebend gerne in den Originaltext übernommen. Danke!

 

Die größte Baustelle ist für mich V1:

 

Was Sehnsucht ist, vermag ich zu begreifen,

 

Das sollte wohl ein Versuch sein, "Dichtersprache" nachzuahmen. Irgenwie süß, aber aus heutiger Sicht fürchterlich verquast. 

 

So, dabei belasse ich es fürs Erste und sage danke, Werner und Lé, für eure Meinungen. Jeder, der Lust hat, weiter an dem alten Schinken  zu meckern und zu fummeln, besonders an V1, ist herzlich eingeladen.

 

LG Claudi

Geschrieben

Hi Fietje,

 

schön, dass du reinschaust! Dann lass uns mal schlecken:

Zitat

 

XxXxX, klingt gefährlich.

Ballert so wie "Stillgestanden-Halt!" 

 

 

Finde ich bei dem langen Wort gar nicht. Jedenfalls nicht im Vergleich zur getrennten Variante. Lese ich

 

Weidenblütenduft

 

akzentuiere ich innerhalb des Wortes automatisch weniger hart und betone den Mittelteil nicht so stark wie ich es z.B. bei den Einzelwörtern

 

Weiden blühten duftend oder sogar Weiden, Blüten, Duft täte. Ich finde, hin und wieder ein längeres Wort zwischen vielen ein- bis dreisilbigen belebt einen Vers auf sehr angenehme Weise. Aber ich will mich gar nicht an den Weidenblütenduft klammern. Der Text könnte auch ganz anders lauten.

 

Wenn ich hier wirklich gerne etwas rausschmeiße, dann am liebsten wieder das Adjektiv! Lass uns also gleich beide Wörter ersetzen. Was hältst du von: 

 

berauscht und übermannt  von deinem Duft.

 

LG Claudi

  • Schön 1
Geschrieben

Hallo Nelke,

 

ich wünschte, ich hätte in meiner Uraltschublade so hübsche Dinge. Um es dir gleichzutun habe ich auch mal gleich

gewühlt. Ja, also, doch, naja, Schublade zu!

 

Liebe Grüße

Liara

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