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Empfohlene Beiträge

Das Rabengeschrei

 

Modrige Luft

umwabert die Weide

ihre Krone

in Trauer geneigt

statt Abendrot nur

schwelende Dämmerung

 

der ferne Horizont ein Flammenmeer

 

beißender Nebel sinkt

in die Gruben

wo schaufelnde

Schatten

den Acker richten

 

Federn

schweben zu Boden

der Todesbote verstummt

zusammengesackt sind die Körper

fallende Schaufeln

das letzte Geräusch

 

Stille

 

Das Gräberfeld ist fertig

 

Niemand bedeckt

in Ehrfurcht die Leiber

die zerfetzt auf

blutgetränkter Erde liegen

 

doch bald beginnt

ein kleiner Samen

 

zu keimen

 

 

© Sternwanderer

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Hallo, Sternenwanderer

Dein Gedicht geht mir durch und durch und das Kopfkino schaltet sich an. Ich kann es mir richtig vorstellen, die düstere Stimmung, das Entsetzen, die Stille danach. Doch der letzte Satz hat es in sich....

vor einer Stunde schrieb Sternwanderer:

doch bald beginnt

ein kleiner Samen

 

zu keimen

die Hoffnung. So habe ich es jedenfalls wahrgenommen. 

Sehr gern gelesen

Pegasus

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Hallo Pegasus,

 

vielen Dank für dein Einlassen auf den Text.

 

 

vor 35 Minuten schrieb Pegasus:

die Hoffnung.

 

 

ganz genau - die Hoffung auf nie wieder Krieg.

 

 

 

LG Sternwanderer

 

 

 

 

Hallo Létranger,

 

an nur einen speziellen Tag dachte ich bei dem Text nicht, sondern an die vielen Tage, die sich zu Jahren aneinanderreihten und die den sinnlosen Tod mitbrachten.

 

Als Re-Kommentar in einem deiner Gedichte schriebst du mir  - mach mit - und so suchte ich eins meiner zwei Antikriegsgedichte heraus.

 

 

LG Sternwanderer

 

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Hallo Sternenwanderer,

 

vielen Dank für dieses einfühlsame Gedicht. Ohne allzu deutlich auf die grausigen SChrecken einzugehen schaffst du es diese , je nach Vorstellungskraft und Wissen, im Leser im Hintergrund erstehen zu lassen.

Wo Leben ist ist Hoffnung und doch... ich habe privat und beruflich mit vielen Kriegsgeschädigten zu tun und die Verheerung in den Gefühlen und Seelen der dem Krieg entkommenen lässt sich nicht heilen und doch.... die Hoffnung ist da und vielleicht gibt es auch Wunder! ein Thema das so unerschöpflich ist wie die Dummheit der Menschen. 

 

Liebe Grüße

Sali

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Liebe Sternwanderer,

 

mein Tag war sehr laut heute und eben als ich dein Gedicht las, wurde es unertäglich still um mich herum. Es schien als ob plötzlich alles stehen geblieben ist. Selbst das alte Heizungsrohr, was immer Geräusche macht, war nicht mehr zu hören. Die Zeilen haben mich gefesselt und für einen Moment gelähmt. Unglaublich packende Worte, die mich zum Ort des Geschehens hinziehen und dann dieser gnädige Schluss...

 

Mit Betroffenheit gelesen.

 

Lieben Gruß, Letreo

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  • 2 Wochen später...

 

 

Liebe @SalSeda

 

durch deinen Kontakt mit Kriegsveteranen, die allesamt ihr Leben lang Geschädigte sind – auch ohne körperliche Versehrtheit, weißt du um ihr Leid.

Mein Vater, gerade Anfang 20, war in Sibirien in Gefangenschaft und kam mit einem Trauma zurück, das er nie wieder loswerden sollte. Gesprochen hat er nie über die Kriegserlebnisse. Wir Kinder fragten einmal nach und unter Tränen erzählte er von den Grausamkeiten. Wir ließen das Thema dann ruhen.

 

 

LG Sternwanderer

 

 

 

 

 

Liebe @Letreo71

 

wie ich zu SalSeda schon schrieb „reimte“ ich mir die Geschehnisse aus Vaters kurzer Erzählung zusammen.

 

Und ich gestehe, immer wenn ich an den Tag denke, als mein Papa über die Kriegsjahre sprach und seine Tränen sah, muss auch ich weinen. Denn ich ahne seiner Seele Qual – die er mit nahm in seinen Tod vor 30Jahren.

 

 

LG Sternwanderer

 

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