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Geschrieben am (bearbeitet)

Stuttgarter Kaschberletheater

 

 

Während Einfaltspinsel fleißig Sülze raspeln,

geistlos sich in Wahn und Wirklichkeit verhaspeln,

nickte Stuttgarts Führung artig Ja und Amen,

als so an die fünfzehntausend Spinner kamen.

 

Ganz Herr der Lage, die Beine aber in der Hand,

verdrückten sie sich ängstlich ins Paragraphenland.

So tragen diese rückgratlosen Schergen

auch eine Mitschuld an so vielen neuen Särgen.

 

Wenn Ballwegs Horden um die goldnen Kälber tanzen,

sich ohne Ethos hinter ihrem Recht verschanzen,

und dann das Recht der Anderen mit Füßen treten,

dann hilft es einfach nicht, nur noch zu beten.

 

Jetzt muss man Stärke und sich selber zeigen.

Jetzt muss man Demagogen mal was geigen,

Und Ignoranten mit verdrehten Phrasen

recht nachdrücklich und deutlich Märsche blasen.

 

Da gilt es, Auflagen auch mutig durchzusetzen!

Doch scheinbar will hier niemand irgendwen vergrätzen;

man müsste ja vielleicht noch vor Gerichten streiten...

(...da könnte mir ja glatt die Wiederwahl entgleiten...).

 

Man schickte, immerhin, eintausend Pessimisten -

die dann auch dienstbeflissen weiße Fahnen hissten.

Sie gaben brav Geleit für diese Durchgebrannten

und schützten sie auch gleich vor Gegendemonstranten.

 

So nichts gelernt aus Kassel, Leipzig und Berlin?

Wie lange läßt man diese Brut noch weiterziehn?

Wo ist das Rückgrat, das wir jetzt so dringend bräuchten?

 

Das, - kann ein jeder nur für sich allein beleuchten!

 

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Geschrieben

Hallo Fietje,

 

ich komme mit Deiner Anmerkung noch nicht so recht klar.

Kann es sein, daß sich in dem knappen Beitrag eine Spur von Sarkasmus versteckt oder täusche ich mich?

 

Liebe Grüße,

Yeti

Geschrieben

Hallo Yeti,

 

das war wahrlich ein Kasperletheater. Und noch immer bin ich fassungslos.

Ich will auch gar nicht viel schreiben. Du hast alles gesagt!

 

Aber eigentlich macht es mir Angst, nicht dein Gedicht, sondern was inzwischen

schon alles von Recht und Ordnung getragen wird. Auch manche Urteilsfindungen

lassen mich entsetzt aufhorchen. Wo führt das hin?

 

Liebe Grüße

Liara

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Geschrieben (bearbeitet)

Hi, Fietje,

konnte ich mir auch nicht anders denken. Nur das Grübler-Emoji hat mich ein wenig irritiert.

Danke, daß Du Deine Sicht auf diese Problem etwas ausführlicher dargelegt hast.

An sich sind mir Spinner ja egal, selbst wenn sie sich zu tausenden treffen um sich selbst zu feiern. Von mir aus dürfen sie auch gegen Coronamaßnahmen und Behördenwillkür demonstrieren wenn, - ja wenn, wie es auch im GG steht, sie nicht die Freiheit und Unversehrtheit anderer gefährden!

Aber genau das geschieht auf den Demos bei null Abstand und ohne Maske.

Ich weiß nicht, ob das so rübergekommen ist, aber mein größter Zorn richtet sich gegen die Vetreter der Staatsmacht (OB, Bürgermeister für Sicherheit+Ordnung und Polizeiführung), die nicht nur im Vorfeld, sondern auch nach der Mißachtung der Auflagen nichts unternommen haben.

Gefährlich auch, daß sich immer mehr rechte Gruppierungen und Krawallsüchtige unter die Demonstranten mischen und diese nach und nach ebenfalls radikalisieren.

Abgegriffen aber treffend: WEHRET DEN ANFÄNGEN!!

 

Hallo Liara,

ja, fassungslos war ich auch eine Weile, bis es dann aus mir heraus musste und ich mir, mit meinen Mitteln (die der Sprache), Luft verschaffte.

Ich hoffe ich bin nicht übers Ziel hinausgeschossen, aber dieses ist schon die zweite, etwas entschärfte Fassung.

Du hast wohl recht, wie das 'Recht' mancherorts gehandhabt wird: das ist teilweise zum gruseln!

Gerade jetzt hat ein Gericht im Märkischen Kreis die verhängte Ausgangssperre aufgehoben, obwohl die Inzidenz seit fast zwei Wochen über 200 liegt!

Aber nicht nur manche Richter und ihre Urteile bereiten mir Sorgen. Genauso schlimm finde ich, daß es immer wieder Kläger gibt. Mit denen würde ich mich genauso gerne einmal unterhalten...

 

Schönen Dank Euch beiden für das Interesse an diesem Gedicht und noch liebe Grüße,

Yeti

 

 

 

Hallo Liara,

danke für das Herz!

 

Ich hatte noch vergessen mir zu wünschen, daß noch einige Mitglieder mehr hier Kritik und Erfahrungen und vielleicht auch Wege beisteuern.

 

Liebe Grüße,

Yeti

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Geschrieben (bearbeitet)

Über die Anfänge sind wir längst hinaus. Schon vor Jahren.

Ich kann mich noch so gut erinnern, wie in unserer Nähe, geheime Treffen der Funktionäre der Rechten Szene stattfanden. Belächelt wurde man, wenn man Bedenken äußerte. Ach, die paar ...

Später als die verbale Verrohung im Internet Fahrt aufnahm, die Lehrer oder Mitschüler Angst vor Schülern hatten, Familienclans wuchsen, Radikalisierungen zunahmen, Bürgermeistern und Bürger von Rechten oder Reichsbürgern bedroht wurden, massiv bedroht, Flüchlingsheime brannten, als Galgen mit Politikerpuppen durch die Straßen getragen wurden und so weiter und so fort ... wo waren die Ordnungskräfte, wo waren die aussagenkräftigen Urteile, wo waren die klaren Ansagen aus der Politik? Nichts, nichts als schwammiges Blabla. Man hat die Gefahr nicht erkannt oder sie nicht sehen wollen.

Mich wundert es nicht im Geringsten, was hier passiert. Und wenn ich mich auf meinen Sinn und Verstand verlassen kann, und das konnte ich bislang immer, dann ist mit und nach Querdenken noch lange noch nicht Schluss. Das ist nur ein Sprungbrett. Und alle die Leute, die dort freiwillig mitrennen, ob Impfgegner  oder Coronaleugner oder weil sie denken, sie müssten die Demokratie retten, alle diese Leute machen sich mitschuldig, weil sie dem braunen Pöbel die Bühne und die Stimme bereiten. Meiner Meinung sitzen wir in Deutschland viel tiefer im Sumpf als es den Anschein hat.

 

Ich bin jetzt still, denn sonst bekomme ich noch Schnappatmung.

 

Seid gegrüßt

Liara

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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Fietje,

 

ich will jetzt nicht Yetis Faden kapern, das wäre nicht fair, deshalb nur noch kurz.

Es hat nichts mit Bundesstaaten zu tun und auch nicht mir den Grünen. Rechtes Gedankengut war nie zu Ende. Man hat viel zu viele hochrangige Funktionäre aus dem Nationalsozialismus nicht verfolgt, nicht zur Rechenschaft gezogen oder sie gar in neuen Ämtern untergebracht. Es schwellte jahrzehntelang im Untergrund und sucht sich jetzt seinen Weg an die Oberfläche.

Was die Grünen betrifft, ich war selbst viele Jahre bei den Grünen, aber - und das trifft auf BW ganz sicher zu - die Grünen sind inzwischen schwarz mit grünem Lack und etwas mehr Verständnis für soziale Gerechtigkeit.

Ich bin immer noch in der Politik, und ich stelle mich klar gegen Rechts und gegen Extremismus, egal aus welchem Lager.

Corona und der Ruf nach Freiheit wird missbraucht, um eben jenes rechte Gedankengut salonfähig zu machen.

Die eigene Freiheit endet immer dort, wo sie die Freiheit und Gesundheit anderer gefährdet.

 

So - und jetzt bin ich still hier.

 

Entschuldige Yeti !

 

Liebe Grüße

Liara

 

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Geschrieben

Vielleicht noch etwas Abgegriffenes, aber nichts desto trotz aktueller denn je:

 

´Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch´ (B. Brecht)

 

Und Liara, hier muß sich niemand entschuldigen, weil er etwas ausführlicher zum Thema Stellung nimmt!

Ich finde das ausdrücklich gut!

Und Euren Erfahrungen und Gedanken bleibt von mir wenig hinzuzufügen.

 

Liebe Grüße,

Yeti

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Geschrieben

Ich weiß noch wie vor fast genau einem Jahr aus allen Ecken der Gesellschaft Hoffnung formuliert wurde, daß das die Chance sei Wesentliches zu ändern, vieles grundsätzlich zu überdenken und neu auszurichten. Euphorik überall!

Aber kaum waren die Inzidenzien wieder unten, haben, zumindest die Politik und pandemierelevante Institutionen, einen ganzen Sommer lang schön weiter Eier geschaukelt.

 

Das ist so menschlich: in der Not wird gebetet, gefleht; gehts besser hat sichs Fähnlein gedreht.

Yeti

 

 

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