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Geschrieben am (bearbeitet)

Beim leisen Zuhören, das keine Beachtung fand,

während einer Rast am Ende der Straße,

verlief ein Gespräch, das kaum begonnen,

meinte ich, ohne Tiefgang im Sand.

 

Die Frage nach relativer Dummheit ließ mich,

die unaufgeregt und zufällig Zeuge war,

kurz innehalten, um wahrzunehmen,

was hier völlig unbedarft entwich.

 

Und schon war komplementär zu verlauten

eine Aggression, die sich steigernd

dem Abgrund entgegenbewegte

schien nicht abzuflauten,

 

und im Gegenteil sich kollektiv entspann,

sodass hordengleich die Stimmung kippte,

die Töne rauer wurden, intensiver,

man nach einem Opfer sann.

 

Schon konnte ich die Blicke schielend

abtastend, geifernd – ohne Halt

in meine Richtung sich bewegend

spüren, lauthals zielend.

 

Es war mein Lächeln, das dem Augenblick,

der mich hierher geführt und das ohne Grund

und mir noch immer das Gesicht verzerrte,

Nahrung war für dieses Missgeschick.

 

Mein Fliehen voller Hast und Eile

aus diesem brodelnden Hexenkessel,

der kaum definierbar mich erreichte,

ließ mich erschaudern -

noch eine ziemlich lange Weile.

 

 

 

 

  • Gefällt mir 8
Geschrieben

Danke liebe @Gina. Solche Dinge passieren tatsächlich. Es war in Wien und ich war so faszinierend von einer Unterhaltung in "meidlingerisch", dass ich unwillkürlich zu lächeln begann und wohl mit Begeisterung zuhörte. Dieses Lächeln war mir fast zum Verhängnis geworden, als sich der Disput der Männer gesteigert hat, aber für mich noch immer surreal komisch war. Flucht war meine einzige Chance.

Schönen Tag wünsche ich dir.

LG Sonja

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hi Sonja,

 

eine interessante und gute Erzählung.

 

In einigen Strophen hast du die Sätzteile ein wenig in der Luft hängen lassen. Ich schreibe dir mal, wie ich es verstanden haben wollte:

 

Und schon war komplementär zu verlauten

eine Aggression, die sich steigernd

dem Abgrund entgegenbewegte,

schien nicht abzuflauten,

 

und im Gegenteil sich kollektiv entspann,

sodass hordengleich die Stimmung kippte,

die Töne rauer wurden, intensiver,

man nach einem Opfer sann.

 

Schon konnte ich die Blicke schielend

abtastend, geifernd – ohne Halt

in meine Richtung sich bewegend -

spüren, lauthals zielend.

 

Es war mein Lächeln, das dem Augenblick,

der mich hierher geführt, und das ohne Grund,

und mir noch immer das Gesicht verzerrte,

Nahrung war für dieses Missgeschick.

 

In dieser 6 Strophe hattest du mit dem Subjekt Augenblick angefangen, dann aber zum Subjekt "ich/mir" fortgesetzt; deshalb das "und".

 

Gruß von Lé.

  • Danke 1
Geschrieben

Danke lieber @Létranger, dass du dir so viel Mühe mit meinem Text gemacht hast.

Beim Durchlesen hatte ich auch immer wieder so meine Bedenken, dass etwas nicht ganz rund läuft, aber herausgefunden habe ich die Ursache wohl nicht. Umso mehr dankend nehme ich deine kleinen Korrekturen gerne an. Manchmal denke ich, dass ich die geänderte Version vielleicht drunter stellen sollte, um vergleichen zu können. Aber dann wird der Eintrag wohl zu lang. Vielleicht interessiert es ja auch keinen.

vor 11 Stunden schrieb Sonja Pistracher:

spüren - lauthals zielend.

Diese beiden Zeilen möchte ich herausfiltern, weil ich dich fragen möchte, ob ein Bindestrich nicht Zeit für gedankliches Innehalten verschaffen soll, während der Beistrich nur dem Luftholen dient. Oder sehe ich das falsch? Oder wendet man Bindestriche in so einem Zusammenhang nicht an?

vor 2 Stunden schrieb Létranger:

spüren, lauthals zielend.

 

Die anderen Verbesserungen sind mir völlig klar. Mein Mann meint, dass die Spannung zu wenig herauskommt. Vielleicht probiere ich noch eine andere Version.

LG Sonja

Geschrieben

Hi Sonja.

 

Den Gedankenstrich könntest du schon verwenden, bräuchtest ihn dann aber doppelt, einmal um den eingeschobenen Satz zu beenden, und dann noch mal mit der Idee der Denk/Sprechpause. Das hatte ich gescheut.

 

Gruß Lé.

  • Danke 1

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