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Geschrieben am (bearbeitet)

 

Wir haben mit Fleiß eine Menge probiert
und ließen der Scham keine Chance dabei;
wir haben einander sehr eifrig studiert
und fühlten uns zunehmend wohl und recht frei.

Du suchtest und fandest wie ich diese Punkte
am nackenden, lüsternen Leibe des andern;
du ließest so reizend die Fingerlein wandern
und spürtest genau, wenn es irgendwo funkte.

Wir spielten das alte, das reizvolle Spiel,
und wollten nur Spaß und die Wollust genießen,
uns beiden die nächtlichen Stunden versüßen -
das war unser Wunsch und gemeinsames Ziel.

Wir hatten nur eines vergessen in unserem Wahn:
Wenn Luna in silbernern Prächten den Himmel beschreitet,
ist Venus nicht weit und ihr treffliches Söhnchen begleitet
die beiden, mit Pfeilen gerüstet, auf nämlicher Bahn.

Die goldenen Spitzen der Bogengeschosse verletzten
die Herzen in unseren Brüsten und blutig benetzten
die Wunden das Hemd und die Bluse mit rötlichem Saft.
„Ich liebe“, so sprach ich, „dich heiß!“, mit ersterbender Kraft.

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Geschrieben (bearbeitet)

Lieber Fietje,

ich versuche gern zu erklären, was sich da so in meiner Hirnrinde abgespielt hat.

In nämlicher Bahn - auf der zwar namentlich nicht genannten, aber gleichen  Bahn, den Luna (der Mond) und Venus (die Göttin der Liebe) beschreiten. (vergleichbar mit "wie bekannt ist")

Bei den Göttern bin ich immer vorsichtig: Luna und Venus sind römische Göttinnen (ihre griechischen Entsprechungen wären Selene und Aphrodite). Ich werde Dir demnächst ein Bild schicken (selbst fotografiert) auf dem ersichtlich ist, dass "Luna" und "Venus", die gleichzeitiig Morgen- und Abendstern ist, und die anderen Sterne erst später zu sehen sind als der Mond und die Venus. Amor ist erst einmal der Sohn der Venus (Mars ist gar nicht bei mir erwähnt) und beide haben mit der Kiebe mehr zu tun als der Herr Papa. 

Der "rote Saft" - natürlich ist Blut gemeint. Aber weil das Wort "blutig" schon im vorangegangenem Vers steht, wollte ich die Doppelung vermeiden. Der "treffliche" Sohn leitet sich von "vortrefflich", "hervorragend" , "sehr gut" ab und mit einem Augenzwinkern versuche ich darauf hinzuweisen, dass der Knabe Amor mit seinem Flitzebogen und seinen Pfeilen mit vergoldeten Spitzen auch zu treffen wusste (und dem Verliebtsein auf die Beine hilft.

Dass aus dem anfänglichen Spiel am Ende Liebe wird, sollte durch die Erwähnung der Göttin der Liebe angedeutet sein.

Dass Amor beide Herzen traf, spricht für seine Bogenkunst. (Der für mich "tänzerisch" anmutende Versfuß - Daktylus - soll einem zu großen Ernst voirbeugen.

Habe ich hinreichend Deine Fragen beantwortet?

Danke fürs "gefällt mir" und liebe Grüße,

Hayk

Geschrieben (bearbeitet)

Halli Aetschie,

ich gebe gern zu, dass mir der Abschluss des Gedichts nicht so gelungen ist, wie ich es gern gehabt hätte. Mir ging es darum, und das hast Du ja heraus gelesen, dass nach dem "tausend Mal berührt" mit der recht eindeutigen Vorrangstellung des Sexuellen, durchaus ein Wandel im Gefühlsleben erfolgen kann. Aus Geilheit und eigennütziger Wollust erwächst, ich weiß nicht wie, Zuwendung und Liebe (bei der die Erotik einen wichtigen Platz einnimmt). Diesen "Schwenk" im Gefühlsleben ist schwer erklärbar und ich wähle in meiner Hilfslosigkeit den Einfluss der beiden "Götter" - Venus und Amor. Dein Kommentar wird Anlass sein, über das Ende der Geschichte noch einmal nachzudenken. Dass Du am Ende Deines Kommentars doch noch von einem "feinen" Stückchen sprichst und mir das Kompliment machst, bei der Textarbeit die Liebe nicht vergessen zu haben, freut mich natürlich sehr.

Liebe Grüße,

Hayk

 

Liebe Freiform,

wenn es anfangs ein bisschen schwierig ist und es sich dann bessert, bin ich ganz zufrieden. Schlimmer wäre es umgekehrt. Dennoch: Ich werde dank des Kommentars von Aetschie an eine Überarbeitung gehen.

Danke fürs "gefällt mir" und herzliche Grüße,

Hayk

 

Lieber Fietje,

das angefügte Bild ist doch ganz entzückend. Ich habe es gleich kopiert und meiner Bildersammlung beigefügt.

Was mir am gewählten Versfuß gefällt, ist die lebhafte, fast tänzerische Bewegung der Dreisillber mit einer Hebung am Anfang und den beiden folgenden Senkungen. Das LitIch (so ist es jedenfalls von mir gedacht) kommt nicht aus der Erotik zu anderen Einsichten, sondern aus der reinen sexuellen Befindlichkeit der liebeerfüllten Erotik näher. (Eros ist das griechische Pendant zu Amor, aber ich mischedie grch. nicht gern mit der röm. Mythologie.

Am grundlegendsten ist meiner Meinung nach der Kommentar von Aetschie - der zwingt mich zum Nachdenken und -arbeiten.

Liebe Grüße!
Hayk

 

Liebe Lina,

Dank sei auch Dir für Dein "gefällt mir".

Hayk

 

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