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Geschrieben

Liebes Schnuddelkind,

Deine Verse atmen Ruhe und mein sensibles Ohr vermeint die Klänge eines Waldhorns zu hören. Sie bringen mich zum Innehalten, zu einer kurzen Pause zwischen Ein- und Ausatmen.

Probleme habe ich nicht mit Deinem Gedicht, sondern mit der Charakterisierung durch Carlos, Du habest hier "bukolische Heptameter" geschrieben. Siebenfüßige Verse kann ich nicht erkennen und übers Bukolische ließe sich trefflich streiten. Vielleicht erklärt mir Carlos per Nachricht, was er meint.

Liebe grüße,

Hayk

Geschrieben

Hallo Hayk,

ich habe nochmals gezählt: Mit einer Ausnahme haben die Verse sieben Silben, sie sind also Heptameter.

Ich weiß, dass bukolische, Hirtendichtung Hexameter verwendet. 

Streng genommen ist das Gedicht nicht bukolisch: Es mutet mich bukolisch an.

Du hättest ruhig auf Schmuddelkinds Antwort abwarten können.

ET IN ARCADIA EGO 

 

 

 

Geschrieben

Lieber Carlos,

ich glaube, einer von uns beiden hat da was falsch verstanden. Für mich sind Heptameter keine Verse mit sieben Silben, sondern Verse mit sieben Versfüßen.

Nehmen wir den bekannteren Hexameter. Auch hier geht es nicht um sechs Silben pro Vers, siehe

"Im Hexameter steigt des Sprinquells"flüssige Säule (das wären 14 Silben), aber sechs Versfüße. Bei Schmuddelkinds Gedicht (1. Strophe)

 

Im Tale flüstert Einsamkeit...........................xX xX xX xX
gleich einem Frühlingsregen........................Xxx  Xx  Xx
Ungehört vergeht die Zeit...........................Xx XxX xX
in stummen Herzensschlägen.....................xX xX xXx

 

Schmuddelkind wendet mal Jamben, mal einen Daktylus und Trochäen an, den Schluß bilden Jamben und ein Amphibrachys. Die einelnen Verse sind  in der Überzahl dreihebig - in keinem Fall sehe ich einen Heptameter. Das müsste dann so aussehen:

 

Im Tale flüstert Einsamkeit gleich einem Frühlingsregen, 
Ungehört vergeht die Zeit in stummen Herzensschlägen.

 

Dann hätten wir zwei Heptameter (die sich noch nicht einmal schlecht anhören).

Über bukolische Dichtung wollen wir uns nicht streiten. Vielleicht gehen wir ein andermal auf dieses Thema ein.

 

Liebe Grüße,

Hayk

 

 

 

 

Geschrieben

Lieber Hayk,

ich, wie Gina, gehöre zu den Menschen, die keinen Ehrgeiz haben, eine so hohe technische Perfektion zu erreichen. Ich bin sicher, die meisten lateinamerikanischen Dichter haben keine Ahnung von solchen Sachen. Auch die spanischen nicht.

Ich kann Ovid, Properz, Horaz auf Latein lesen, ich lese einfach ohne mich Gedanken über die Metrik zu machen.

Damit will ich nicht das Bestreben Anderer geringschätzen, ich bewundere eigentlich soviel Genauigkeit, soviel Disziplin. 

Ich bin einfach zu faul!

Und zu alt, um damit anzufangen.

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Geschrieben

Lieber Carlos,

man ist immer nur so alt, wie man sich fühlt und zum Dazulernen ist es nie zu spät.

Nein, ich erwarte nicht, dass Du Dich mit Metrik oder anderen Feinheiten der Dichtkunst beschäftigst. 

Aber dann darfst Du auch nicht (Quatsch, natürlich darfst Du!) mit Termini um Dich schmeißen ("bukolische Heptameter"), die total daneben liegen. Das soll nicht besserwisserisch klingen, sondern vermeiden, dass andere User glauben, was Du da schreibst. Die Silbenzählerei hat vielleicht bei Haikus ihre Berechtigung, aber nicht bei der Kommentierung von Schmuddelkinds an Minnegesang erinnernden Gedichten.

Liebe Grüße,

Hayk

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