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Geschrieben am (bearbeitet)

Die Ränder der Nacht

 

Schweigen begleitet uns

in die Nacht

spricht flehend in die Stille.

 

Der Morgen schnürt uns ein

knöpft uns zu – zwei Gestalten

in sich gefangen

haben wir schlaflos die Nacht miteinander verbracht.

 

Blicke gehen durch uns hindurch

aneinander vorbei

brennen im Rücken. Schweigen

verbindet dürftig den neuen Tag - eine Wunde

auf deren offene Ränder sich schmerzend die Sehnsucht legt.

 

.

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Geschrieben

Liebe Nesselrose,

 

ein ausdrucksstarker Text. Er hält, was sein interessanter Titel verspricht. Er umreißt in starken Worten eine schmerzhafte Lücke, ein Loch, eine Wunde, und lässt Raum, den der Leser mit den eigenen Vorstellungen füllen kann.

 

Für mich gibt es in diesem Text nur noch zwei Wörter, die mir zuviel geschrieben sind: das "und" zu Beginn der dritten Zeile, und das "wie", das man leicht durch einen Zeilenumbruch ersetzen könnte.

 

LG Lé.

 

 

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Geschrieben

Moin, liebes Nesselröschen,

Ich lese aus deinem Gedicht von einer Verletzung (Streit), zwischen einem Pärchen. Vorm Schlafengehen gab es keine Aussprache Versöhnung mehr. Beiden leiden darunter und nehmen den Kummer mit in den anbrechenden Tag. Sehr schön verdichtet, gefällt mir sehr!

LG Josina

Geschrieben

Hallo Nesselröschen,

 

auch ich denke an Worte der Aussprache, die niemand sich traut zu beginnen - im Vertrauen darauf, das der andere beginnt. und somit herrscht - Schweigen.

 

Ein sehr schöner Text, mit einer Menge Sehnsucht nach dem Allernächsten.

 

 

LG Sternwanderer

 

Geschrieben (bearbeitet)

Wow, liebe Nesselröschen,

 

ich bin zutiefst beeindruckt. Die bedrückende Stimmung eines unausgesprochenen Konflikts, sei es ernsthaft oder weil man sich einfach nichts mehr zu sagen hat und nicht einmal das ausspricht, hast du so verdeutlicht, dass ich es fast selbst zu spüren glaube.

 

Liebe Grüße

Liara

Geschrieben (bearbeitet)

Liebe @Nesselröschen - sehr intensiv,  unglaublich gut und mit feinsinnigen Worten einen Hintergrund beleuchtet, der sich auch bilden kann,  wenn nach einer ersten gemeinsamen Nacht die Schatten der Nacht zuviel Wirklichkeit aufzeigen,  mit der man noch nicht umgehen kann. Einmalig die Tiefe der Fremdheit und die Unberührtheit der nicht stattgefundenen Nähe.  Bin begeistert.  

LG Sonja 

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo, ihr Lieben,

 

ich freue mich sehr - bin überwältigt von den Antworten!

 

Lieber @Létranger, du fasst es zusammen, was das Gedicht ausmacht, und ich freue mich immer wieder über dein Lob! Die beiden Stellen schaue ich mir nachher nochmal an - mindestens eine werde ich nach deinem Vorschlag ändern - es sind die Stellen, an denen ich selbst unsicher war.

 

Liebe @Josina, ich danke dir für die einfühlsamen Worte, du hast es richtig erkannt! In solchen Situationen kann man nur schwer aus seiner Haut, und benimmt sich, rückblickend, sehr kindisch.

 

Lieber @Carlos, danke für deinen Kommentar; ich habe mich gefreut, dass du mein Gedicht gelesen hast! Wenn man gerne über seine Erfahrungen im zwischenmenschlichen Bereich, und v.a. über seine Verletzungen, schreibt - so wie ich -, ist es schon besser, es bleibt z.T. Auslegungssache. Manchmal verändert sich das Gedicht beim Bearbeiten so sehr, dass man nur über das lyrische Ich sprechen kann.

 

Liebe @Sternwanderer

 

Am 26.4.2021 um 16:30 schrieb Sternwanderer:

Ein sehr schöner Text, mit einer Menge Sehnsucht nach dem Allernächsten.

 

Ich danke dir dafür! Leider sehen Zeilen, die man aus Frust schreibt, zunächst nur verzerrt aus - das sollte nicht sein. Man müsste viel öfter schreiben, wenn man glücklich ist! Aber, es schreibt sich so gut über "Herzschmerz"!

 

Liebe @Liara, ich bin so froh, dass dich etwas zu mir herein gelockt hat und danke dir für dein Lob! Wie schön, wenn die Zeilen auch wirklich nachempfunden werden können! Daran liegt mir sehr viel!

 

Liebe @Sonja Pistracher, es fühlt sich gut an, im neuen Forum angekommen zu sein! Ich dachte nicht, dass meine Zeilen überhaupt Beachtung finden. Ich stöbere z.Z. in einem älteren Ordner - aber das Thema ist immer aktuell. Es waren nur wenige Frustzeilen, wie man sie niederschreibt, um sich das Belastende von der Seele zu schreiben, doch ich konnte sie neulich ausbauen und offener gestalten. Du hast trotzdem das nachfühlen können und wundervoll beschrieben, was ich hervorheben wollte: Die absurde Fremdheit und die Sprachlosigkeit in dem Moment (und in den folgenden Tagen), in dem man sich entzweit hat. Auch wenn das in einer langjährigen Beziehung vorkommt, ist man gegen den Schmerz nicht gefeit.

 

@maerC, @Lina, @Pegasus, lieben Dank für die Smileys!

 

***

 

Herzliche Grüße und vielen Dank!

Nesselröschen

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