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ende Kapitel 7


Minzblatt

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Um halb sieben machte ich mich auf den Heimweg. Es hat gut getan, mit jemanden darüber zu reden.

Um ehrlich zu sein hätte ich Dyln nie vergessen können.

Es begann dunkel zu werden, als ich durch die Gassen ging. Doch Plötzlich spürte ich wieder diesen kühlen Atem, der an meiner Schulter vorbei hauchte. Und auf einmal überkam mich ein prickelndes Gefühl, dass über meinen ganzen Körper zog. Ich kannte dieses Gefühl.

„Wie war dein Flug, Magan?“ sagte eine mir bekannte Stimme von hinten. Ich erschrak und eine leichte Panik überkam mich. So gleich drehte ich mich um und sah ihn dastehen mit den Händen in der Hosentasche und einen Gesichtsausdruck, den ich niemals vergessen würde.

„Ausgezeichnet, wieso fragst du?“ Antwortete ich und wollte weiter gehen, als wüsste ich nicht was er damit meinte. Doch er hielt meine Hand fest und zog mich wieder zurück. „Wieso bist du abgereist und wieso hast du nichts gesagt?“

Als ich diese Fragen nur hörte musste ich um Beherrschung kämpfen. „Ich bin dir weder verpflichtet irgendetwas zu erklären, noch dir irgendwelche Fragen zu beantworten, oder hab ich da etwas nicht mitbekommen?“ Fassungslos schaute er mich an und suchte nach Worten, doch ich kam ihm zu vor. „Und wieso bist du früher abgereist, sind dir die Mädels langweilig geworden oder hat es einfach keinen Spaß mehr gemacht, da jetzt niemand mehr da war, dem du damit auf die Palme bringen kannst? Ach oder hast du gedacht ich würde mich freuen wenn ich sehen würde, dass du meinet wegen auch früher abgereist bist? Hm… ich frage mich, welche Frauen wohl besser sind, die Bulgarischen oder die Touristinnen, Dyln?“ Ich ließ einfach alles raus, alles, was mir durch den Kopf ging.

Seine Sprachlosigkeit war verflogen. „Nein, verstehst du..., ach nein du verstehst rein gar nichts“, meinte Dyln.

„Na dann erkläre es mir doch, ich höre!“

„Ich wollte dich damit nicht verletzten oder kränken oder sonst was, nur… vielleicht bisschen eifersüchtig machen. Ich war am Ende richtig von dem Gedanken besessen gewesen. Ehrlich gesagt, genoss ich es richtig, als du immer kurz vorm ausrasten warst. Aber weißt du wieso?“, fragte er mich.

„Nein, aber eigentlich ist mir das scheiß egal, ich hasse dich dafür.“

„Das war der einzige Weg von dir beachtet zu werden, ich sah es dir jedes Mal an den Augen an, dass ich dir doch etwas bedeutete und dir nicht egal bin“, er hörte kurz auf um nach Luft zu schnappen und um die richtigen Worte zu finden.

„Du hast mich um meinen Verstand gebracht, als du gesagt hast, dass wir einander vergessen und getrennte Wege gehen sollen. Nur der Gedanke daran zerriss mich innerlich in Stücke. Und um keinen Aufstand zu machen, tat ich einfach so, als wäre ich an den Mädels interessiert. Mein Interesse galt aber immer nur dir.“ Erklärte er mir und hielt dabei immer noch meinen Arm.

„Ach erwartest du jetzt, dass ich in Tränen ausbreche oder etwa alles in Ordnung sei? Du hast gesagt, dass das der einzige Weg war, da hast du dich sicher getäuscht. Es war nicht der einzige Weg, aber garantiert der falsche. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr du mir damit wehgetan hast.“ Tränen schossen mir in die Augen.

„Das wollt ich echt nicht, tut mir wirklich leid.“ Meinte Dyln.

„Das kannst du dir sparen. Weißt du, ich war nie eifersüchtig, den ich wusste wieso du es getan hast. Ich war nur enttäuscht, weil du es mit voller Absicht tatest und dir ganz genau bewusst gewesen war, was du mir dabei antust.“ Durch meine Worte wurde ihm immer klarer, wie groß der Schaden wirklich war und das es einfach nur dumm von ihm gewesen war, denn er war es, der sich unmöglich verhalten hat.

„Und deswegen bist du früher abgereist, stimmt´ s?“

„Ich musste einfach weg, ich hab es in deiner Nähe nicht mehr ausgehalten. Es war dir wohl nicht genug mich wegen Dan leiden zu sehen, nein jetzt musst du mir auch noch eins reinwürgen.“

„Weißt du, du bist nicht die einzige die gelitten hat. Ich hatte auch so manche Probleme, besonders mit und wegen Dan. Es tut mir wirklich leid o.k, ich war verzweifelt und wusste nicht weiter.“ Er versuchte sich zu verteidigen und wurde, wie ich, immer lauter. Am Ende schrieen wir uns nur noch an. Es war ein hin und her. Ich wollte die ganze Zeit weg, aber er zog mich immer wieder zu sich.

„Du hast mich total verdrängt und mich von dir ausgeschlossen. Ich konnte an nichts anderes mehr denken“, sagte er.

„Du hattest es nicht anders verdient“, war meine Ausrede, weil mir nichts anderes einfiel, „Außerdem brauchte ich ’ne Pause, ich brauchte Urlaub und Zeit um nachzudenken. Wollte einmal alleine sein und niemanden den ich kenne um mich haben. Aber das konnte ich dann streichen, als ich sah, dass du das neben mir im Flugzeug warst. Ich wollte schon aussteigen, aber aus irgendeinem Grund auch immer bin ich doch sitzen geblieben.“

Für einen Moment lang hatte er vergessen, warum wir uns überhaupt in die Haare gegangen sind. Den eigentlichen Grund, schon vor der Sache in Bulgarien. Alles war so kompliziert. Er würde nie wieder den Fehler machen und Dan etwas glauben.

„Weißt du eigentlich noch weswegen wir uns so in die Haare gekriegt haben, warum du so einen Hass auf mich hast?“ Fragte er mich ganz bewusst.

„Na weil…“, ich konnte es wirklich nicht sagen, in meinem Kopf drehte sich einfach alles. Die Frage kam so plötzlich, dass ich keine Antwort drauf fand, obwohl das der Auslöser unseres Streites war.

„Siehst du, mir ist es vorhin erst wieder eingefallen, denn ich hatte es völlig vergessen. Unserer Meinung nach, zu wissen, wieso du auf mich sauer bist, wird nicht dieselbe sein, das weiß ich.“ Ich schaute ihn fragend an.

„Du weißt bestimmt schon mehr als ich mir denken kann“, fing er fort. Die Stimmung hatte sich etwas gelegt und wir wurden beide ruhiger und vor allem leiser. „Doch du musst mir glauben, ich werde nie wieder auf Dan hören, egal was er sagt. Ich wollte dich im Kino nicht dumm anmachen und mich mit dir Streiten. Wenn ich gewusst hätte, dass das dabei raus kommt, wäre ich erst gar nicht aus dem Haus gegangen. Ich war ein Idiot. Nächstes Mal wenn ich Lust habe ins Kino zu gehen oder zu verreisen, sperre ich mich zuhause ein und binde mich irgendwo fest.“ Er musste lachen.

„Das ist echt dämlich, weist du das?“ Sagte ich und versuchte mich wieder von ihm weg zu zerren. Und als er mich das letzte Mal zu sich zog, waren wir uns so nahe, dass wir uns fast geküsst hätten. Dyln hatte schon so ein hinterlistiges lächeln auf seinen Lippen, die von der Nähe noch unwiderstehlich wirkten. Ich verlor fast meine Besinnung, folgte seiner Bewegung und näherte mich seinem Gesicht. Doch bevor ich die Augen schließen konnte, kam ich wieder zu mir und ging von ihm ab. Ich konnte sein rasendes Herz förmlich durch die Schwingungen in der Luft spüren. Ich fühlte mich wie angewurzelt als er mich mit einem seiner Blicke, mit dem er jedes Eis zum Schmelzen bringen könnte, ansah. Ich fühlte mich wie benebelt, ich konnte nur noch ihn wahrnehmen. Ich merkte nur wie er näher kam, aber nicht wie er sich bewegte. Plötzlich stand er nun vor mir, nahm meine Hände an sich und legte sie über seine Schultern. Doch statt mich zu küssen, nahm er mich einfach nur in den Arm und drückte mich fest an sich. Meine Anspannung legte sich und es fühlte sich verdammt gut an.

„Erinnere mich daran so etwas nie wieder zu tun“, sagte Dyln.

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