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Geschrieben am

Ente gut, alles gut

 

Sie fehlte dreißig Jahre nie,

denn schon so lange badet sie

mit mir, die Quietscheente.

 

Heut Abend gibt 's zum letzten Mal

das altvertraute Ritual,

danach geht sie in Rente.

 

Der Abschied ist sehr tränenreich,

ich setze sie in einen Teich

- mach 's gut, du treue Ente!

 

Zu Hause such ich gleich im Schrank

- Wo ist sie denn? Na, Gott sei Dank! -

die neue Badeente.

 

Die neue ist so knallig bunt,

so fehlerlos und kerngesund

- weiß nicht, warum ich flennte.

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Geschrieben

Hallo @maerC

oh, wie süß ❣️

Ich schwanke zwischen Lachen und Weinen. Es ist total goldig geschrieben. Andererseits traurig, wie die gute treue alte Ente gegen eine neue knallbunte ausgetauscht wird. Mensch, die Ente hat doch auch Gefühle...

Toll gemacht und von mir sehr gerne gelesen. 

Liebe Grüße 

ConnyS 

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo maerC,

der Text gefällt mir gut. Sein Titel scheint mir dabei gar nicht so dazu zu passen. Ist das Wortspiel für den liebevollen Text nicht zu abgedroschen? Und ist das Ende des Textes nicht alles andere als gut? Ich jedenfalls spüre einigermaßen Sehnsucht seitens des LI gegenüber der vertrauten, wenn auch angeschlagenen Gespielin...

 

Gruß Gote

  • Danke 1
Geschrieben (bearbeitet)

Hi, maerC,

 

gut geschrieben, aber das ist sehr traurig. Für mich passt daher der Titel auch nicht. Man könnte wenigstens ein Fragezeichen dahintersetzen.  Mich überkommt das gleiche Gefühl wie beim Lesen eines Artikels über einen an der Autobahnraststätte angebundenen Hund, zurückgelassen von seinen Menschen, die was anderes wollten (erstmal 2 Wochen Urlaub ... what ever).

 

Das Gedicht hat der Ente eine Seele eingehaucht. Der Besitzer möge doch daher bitte zum Teich zurückgehen und die treue Ente heimholen. Danke.

 

LG

Rita Lin

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo @ConnyS, @Gote, @Rita Lin,

 

vielen Dank für eure positive Kommentierung und die mit dem LI  und der Badeente mitfühlenden Reaktionen.

Was den Titel anbetrifft, so habe ich ihn bewusst banal gewählt, um das LI zu persiflieren. Denn so zu tun, als ob man als gestandene Person eine emotionale Beziehung zu einer Gummiente hat, und sie dann zu entsorgen ("in Rente zu schicken"), um gleich darauf die schon vorhandene neue Ente hervorzuzaubern und zu bejubeln, scheint mir doch auf ein eher kindliches Gemüt hin zu deuten. Die Trauer hat nicht lange angehalten, deswegen: Ente gut, alles gut.

 

LG

maerC

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