Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

Geschrieben am

Auf einer Wolke, nicht Nummer sieben,

komm ich zum Sitzen, bin auch geblieben;

schaue nach unten und sage zu mir,

dachte an später, doch nun bin ich hier.

 

Wollte doch machen, noch so viele Sachen,

wollte mal weinen, wollte mehr lachen;

wollte mehr geben und noch mehr erleben,

wollte noch schreiben, nicht untätig bleiben.

 

Werke vollenden, ans Forum dann senden,

Romane die bleiben, wollte ich  schreiben;

Gedichte verfassen, die drucken sich lassen,

ich sag es grad heraus, der Ofen ist aus.

 

Ich glaubte, wie alle, nie an ein Ende;

dass ich darin, gar Erfüllung noch fände;

dass ich von Allem doch könnte lassen,

nicht mehr gierig auf das ganze Erfassen.

 

Ein freier Geist, plötzlich unbefangen,

kann hier und heute alles Wissen erlangen;

keine Schranken und Konventionen mehr,

schwebt er Alles erfassend, im Wolkenmeer.

  • Gefällt mir 5
  • Schön 4
Geschrieben

Dein Gedicht gefällt mir sehr gut lieber Kurt.

Ich glaube, du sprichst für viele hier. 

In der Jugend darf man träumen, in reifem Alter sollte man seine Grenzen erkannt haben.

Nehmen wir einen Balletttänzer, der mit vierzig noch große Sprünge machen will.

In den meisten Kunstfertigkeiten wird man gleich eines Besseren belehrt, im Gesang, zum Beispiel.

Oder beim Witzeerzählen. 

In der Lyrik wiederum kann man bis zum Lebensende träumen.

Es gibt sehr wenige Naturtalente, wie Rimbaud, der schon als Jugendlicher alles verfasste, wofür er bewundert. Er distanzierte sich bald von der Lyrik und, einmal gefragt, sagte "Merde pour la poésie".  

Ich glaube, dass auch ohne ein Genie zu sein, durch viel Arbeit, man im Leben etwa acht wirklich gute Gedichte schreiben kann, wie es Gottfried Benn in seinem Essay "Probleme der Lyrik" sagt.

Ich persönlich glaube, hoffe, dass die Zahl der guten lyrischen Produktionen sich auf einem höheren Niveau bewegt.

Wie du mit "Auf einer Wolke".

Ich lese momentan die gesammelten Gedichte von Günter Grass, ein Band von fast 600 Seiten. Bis jetzt habe ich nichts verstanden.

 

 

  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
Geschrieben

Danke Gina für Deine lieben Worte, ''Freu Dich an dem Sonnenschein und lass die Grübeleien sein'' hat meine Oma immer gesagt. Wie ich finde eine sehr weise Empfehlung.

Danke Carlos für Deine philosophischen Betrachtungen. Günter Grass ist mir mit der Blechtrommel und deren Verfilmung, sowie dem weiten Feld, da ein Bezug auf Fontane besteht, ein Begriff. Allerdings sind seine Gedichte bisher an mir vorbeigegangen. Mit Deinem '' Bis jetzt habe ich nichts verstanden'', hast Du allerdings mein Interesse geweckt, weiß allerdings nicht ob es sich lohnt den Faust und die zweite Biographie von Söder dafür beiseite zu tun. Dein Statement wäre da sicher hilfreich. Euch Beiden einen wunderschönen Wochenstart. Kurt

  • Gefällt mir 2
Geschrieben (bearbeitet)

Lieber @Kurt Knecht - diese deine Gedanken sind mir gerade momentan nicht fremd. Denn irgendwann muss man sei Leben ordnen, in Bahnen bringen und daran denken, dass die Wolke wartet. Und genauso wird es sein. Sehr lebensnah beschrieben - wir werden gehen, obwohl wir es momentan einfach nicht glauben können bzw. nicht wissen wollen. Dann sollten wir bereit sein - in jeder Hinsicht.

Wenn mir das jemand mit 20 gesagt hätte, wäre ich wahrscheinlich an Ungläubigkeit nicht zu übertreffen gewesen. Selbst mit 40 waren da noch so viel Pläne und Neuanfänge, die allerdings auch mit 60 nicht nur in mir geschlummert, sondern die ich frei heraus gelebt habe. Ohne an ein Danach zu denken. Komisch, dass ich heute mit 65 diese Gedanken doch sehr intensiv in mir trage. Viel daran denke, was aus den Kindern und vor allem Enkelkindern werden soll, was ich noch schaffen werde. Wohl auch deshalb, weil die Lebenszeiten um einen herum dünner werden, man öfter hinterhersehen muss als einem lieb ist. Das macht mich wacher und aufmerksamer. Was wiederum gut ist und ich der Endlichkeit ins Auge schaue. Denn wegschauen hilft auch nicht.

Freue mich, wenn wir uns auf einer Wolke treffen sollten.

LG Sonja

Geschrieben

Hallo Kurt,

bis jetzt habe ich eigentlich keine eigene Meinung über Günter Grass als Lyriker, muss mehr von ihm lesen, es kann sogar sein, dass ich irgendwann mit der Lektüre aufhöre, wenn ich weiterhin nichts verstehe...

Geschrieben

Soso, also nicht Wolke Nummer sieben,

das mit dem Vorbei kann mal - und schwupps ist es vorbei.

Das vergessen wir nur allzu oft.

Aber wenn es denn sein sollte, dass man frei wird

und Antworten auf all die vielen Fragen findet,

das wäre schon mal was.

Und ich dachte immer, ich fände mal Platz neben Sternchen 493u473343u..... und darf leuchten.

 

Liebe Grüße

Liara

Erstelle ein Autorenkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Autorenkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Autorenkonto erstellen

Neues Autorenkonto für unsere Community erstellen.
Es ist ganz einfach!

Neues Autorenkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Autorenkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.