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Geschrieben am (bearbeitet)

Meine erste Frau verdarb mir                
alle Lust auf Sekt und Starkbier,            
und der Teufel weiß warum,                
nur der Teufel weiß warum!                

 

Und die zweite und die dritte,                
kurz darauf auch noch die vierte,            
machten mich ganz einfach stumm            
und im Kopf ging mir herum:                

 

Hätt ich sie doch mit Behagen            
einfach kurz und klein geschlagen            
oder mich nicht so geniert                
und sie einfach massakriert!                

 

Leider ließ ich sie am Leben,                
statt den Todesstoß zu geben,                
oder sie zu garrottieren,                
konnte sie mich kujonieren.  

         

Das passiert mir nicht nochmal,            
solch ein Leben ist fatal!                
Ob sie niedlich oder hässlich -            
alle Weiber sind gar grässlich!            

 

Selbst die Damen fünf und sechs            
wollten nur mein Geld und Sex.            
Nie mehr will ich mich verlieben -            
Schluss ist nach der Nummer sieben!            

 

Und ich ging um zu gesunden                
in die Einsamkeit der Wälder.                

 

Dort hab ich die Ruh gefunden,            
die ich suchte - kühl und kälter            

pulste bald das Blut in jeder Ader -            
endlich war vorbei der Hader.                

 

Und dann - kam  s i e,
schön wie ein Septembermorgen.
Eine längst vergessne Melodie
erklang und was so tief in mir verborgen,
blühte auf - ich folgte ihren Rosenspuren
durch des Waldes Revier und vermochte kaum
das Hämmern meines Herzen bändigen.

Ach, wie lieblich umflossen die Locken ihr Haupt,
ihre Augen - so klar, ihr Busen wie von Alabaster
gegossen, die Glieder voll Anmut,
und ihr Duft glich der Narde und des Ambra zugleich.
Und der Lerchen Gesang, das Geraschel der Blätter,
tönten so traut wie der Klang ihrer Stimme.
Ich bin in einem Strudel der Liebe versunken,
mir war, als hätt ich von ihrem Blut getrunken.

 

 

(lizenzfreies Bild)

Wald-im-Frühling-300x100.jpg

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Geschrieben (bearbeitet)

Liebe Liara, lieber Joshua,

betsen Dank für Eure Likes!

 

Lieber Fietje,

Dir ganz besonderen Dank für den ausführlichen Kommentar.

Dass ich hier zwei Operetten und eine Oper (letztere nur für die Überschrift) "geplündert" habe, (Offenbachs "Hoffmanns Erzählungen" und "Ritter Blaubart") will ich gar nicht verheimlichen.

Für die trochäischen Macho-Verse ist das Märchen vom Ritter Blaubart Vorlage (der soll ja ein halbes Dutzend Frauen umgebracht haben), für den Sinneswandel (wie Du richtig bemerkst, durch den abrupten Wechsel des Metrums verdeutllicht) ist es das Lied vom Zwerg Eisenack, der von Hoffmann zuerst verspottet wird der dann zum Erstaunen des Publikums auf einmal in romantische Schwärmerei verfällt. Goethe habe ich im Vorübergehen auch noch beklaut, denn von ihm stammen die Worte an Frau von Stein: "Bin so in Lieb zu ihr versunken, als hätt ich von ihrem Blut getrunken" und diese Worte haben nichts mit dem früheren blutrünstigen Blaubarts zu tun.

Was Du vielleicht nicht bemerkt hast, ist, dass die ersten Verse (und die letzten beiden) der letzten Strophe noch reimen, der Mittelteil - wo dem Frischverliebten die Zügel aus der Hand fallen - ungereimt daher kommen und nur durch vereinzelte Alliterationen zusammen gehalten werden.

Dass "garrottieren" (es darf auch mit einem t geschrieben werden) und kujonieren Dir unbekannt waren, tut mir leid. Die Garrotte ist ein furchtbares Hinrichtingsinstrument gewesen - aber das hast Du ja inzwischen ergoogelt.

Damit die trochäischen Verse nicht allzu martialisch klingen, habe ich die Grundidee bei der komödienhaften Operette entliehen - also: Bitte nicht zu ernst nehmen.

Nochmals: Danke für Deinen Kommentar!

 

Liebe Grüße Euch Dreie,

Hayk

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