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wo sind sie hin die nächte und die tage
die ich an dem erloschnen feuer saß
im stillen dämmerlicht bis ich vergaß
wozu - vergaß die antwort und die frage

 

tIef unter schwarzer asche wartet glut
aus hohen wolken fällt ein frischer wind
und wirbelt neckt verspielt wie kinder sind 
das heiße herz das unter dichter decke ruht 

 

erwacht - nun rufen flammen wildes wort
bald reiten hexen himmelwärts empor
im tanz der funken glüht es tricolor

 

das licht zerbricht die nacht - aus dunklem hort
wagt sich ein falter zögerlich hervor
hebt ab steigt hoch - ich fliege mit ihm fort

 

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Hallo Nöck,

 

im allgemeinen hat ja jede Schreibweise ihre Vor- und Nachteile.

 

Bei diesem Gedicht würde ich mich ungern mit Satzzeichen einmischen, weil es die doppelte Lesart des 4.Verses in Strophe 2 verhindert, wenn ich dort klare Lesevorgaben mache. Der ganze Vers ist als Apokoinu gedacht.

 

Nun, auch das muss man mögen. ;-).

 

Gruß  von Lé.

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Hi Lé!

Also ich mag keine Satzzeichen. Die verwirren mich immer.. zumindest, wenn ich sie schreiben soll.

Punkt Punkt Komma Strich ..,- es zeichnet sich ein Angesicht ..,- eines kleines Schmetterlings ..,-

auch ohne Zeichen find ich klingts .., - sehr schön. Bin wohl kein guter Zeichner.

Der 10-silbige Jambus hat es dir wohl angetan? Find ich gut. Zumindest bei dir *g*

Wieder mal sehr schöne Zeilen

Liebe Grüße,

Stefan

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Hi Stefan,

 

gut, dass es dir gefällt. 

 

Ich schreibe generell gerne Jambus. Ich fühle mich darin sehr wohl. Fünf Hebungen (und damit 10 oder 11 Silben) sind für ein reimendes Klanggedicht sehr günstig; man hat viel Spielraum für den Satzbau. Generell mag ich auch die betonten Vers-Enden, weil ich so gerne Enjambements schreibe, und die werden dadurch  begünstigt.

 

Hier wars aber so, dass ich einen Vorläufertext von mir aus der Distichenform befreit und in ein Klanggedicht gewandelt habe. 

Da ich nicht alles neu schreiben wollte, war dadurch schon ziemlich viel festgelegt;-).

 

LG Lé.

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Hi Nöck,

 

ich freue mich auch immer, wenn ich durch die Kommentare Neues erfahre; oft werden mir z.B. Deutungsebenen eröffnet,  die ich gar nicht gefunden hatte.

 

Danke aber auch für die kommentarlosen Likes. Jeder weiß, sie sind viel angenehmer, als das Schweigen.

 

Gruß von Lé. 

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Hi Lé,

 

Apokoinu

ein tolles Wort, hab ich bei Prof. Dr. G. Ugl nachgesehen und nichtmal die ersten 3 Zeilen der Erklärung verstanden, aber so leicht lass ich mich auch nicht abwimmeln.

 

Wenn ich den Begriff und dich richtig verstanden habe:

weil es die doppelte Lesart des 4.Verses in Strophe 2 verhindert

ist es das:                                     kinder sind das heiße herz

 

Das sehe ich in S1/2 auch:          die frage tIef unter schwarzer asche 

und in S3:                                     empor im tanz der funken 

oder? sind das keine?

 

Liebe Grüße

Sali

 

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Hi Sali,

 

ein Apokoinu ist allgemein gesprochen die doppelte Nutzung einer Textpassage, obwohl sie nur einmal geschrieben steht. Hier im Gedicht kann man die Worte "das heiße Herz" als Fortsetzung des vorigen Satzes lesen (mit Komma vorne dran und Punkt am Schluss). Man kann aber auch vor den drei Worten einen Punkt lesen. 

Mit der ganzen Zeile funktioniert es nur fast. ;-).

 

Auf deutsch kann man es auch "Scharnier" nennen. Dann erspart man sich das Vokalgetümmel ;-).

 

LG Lé.

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Lé,

von mir aus kann ein Scharnier auch aus mehr Wörtern bestehen, das ist bei den Scharnieren die ich so in Haus und Hof habe ja auch so, da gibts welche mit zwei und andere mit 6 bis 8 Schrauben Ja gut kann man sagen, aber sie haben alle nur 2 Flügel  

 

Also: waren meine Beispiele nun Scharniere? Das konnte ich aus deiner Antwort noch nicht ersehen. Für mich sind sie das immer noch.

 

Liebe Grüße

Sali

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Ja, mit etwas gutem Willen sind das auch Apokoinus.

Das also ist die Tücke und die Freude der satzzeichenlosen Schreibweise. Es entstehen nicht nur die Deutungen und Assoziationen, sondern teilweise die Struktur der Sätze beim Leser.

Der Autor denkt sie aber schon gerne voraus, wenn den Text fertigt.

 

LG Lé

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