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Geschrieben am

In meinen Träumen öffne ich die Pforte,
ein schmaler Weg führt mich zurück nach Haus.
Von ferne hör ich wohlvertraute Worte,

wie immer eilt mein Herz mir weit voraus.
Die alte Eiche meiner Kindertage
streckt grüßend ihre kahlen Äste aus.

Die Eingangstür ist morsch und schief, ich wage
trotz aller Sehnsucht nicht hindurch zu gehn.
Ich hebe eine Hand und löse zage

die Spinnenfäden, um hinein zu sehn.
Da döst der Tisch, an dem wir oft gesessen,
mir ist, als würde Vater dort noch stehn.

Hier sangen wir gemeinsam nach dem Essen
und Vater spielte schräg auf dem Klavier,
das alles hatte ich schon fast vergessen,

auch Mutters Klappern mit dem Kochgeschirr.
Dick liegt der Staub auf unsern Eichenstühlen
mit breiten Bögen Schnittmusterpapier.

Ich sehe Mutter noch im alten Nähkorb wühlen,
als plötzlich alles nach und nach vor mir zerrinnt.
Voll Wehmut und mit dankbaren Gefühlen

erwache ich und bin Sekunden lang noch Kind.

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  • Schön 10
Geschrieben

Hallo lieber @Nöck,

 

irgendwie wollte ich nicht nur einen Emoji hinterlassen, sondern dir auch nochmal schreiben das mich dein Gedicht sehr beeindruckt und berührt hat. Metrisch kann ich nicht so viel dazu sagen, aber das haben ja auch die beiden vor mir schon übernommen... Auf jeden Fall ein tolles Werk, das ein "wow" verdient!

 

Liebe Grüße

Lina

  • Danke 1
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Nöck,

ich weiß gar nicht was mich hier mehr fasziniert, der Inhalt oder die Form.

Oder dass beides perfekt zusammenpasst.

Die Überlagerung der Jetztzeitbilder mit den Erinnerungen, und wie gut eingefangen, das Gefühl nach dem Erwachen im  Schlussvers. Aus einem Traum aufzuwachen aber ein Gefühl aus der Vergangenheit ist noch lebendig und hält noch eine Weile an. Ebenso wie Geräusche aus der Vergangenheit plötzlich wieder deutlich zu hören sind. 

Das Reimschema finde ich greift diese verschiedenen Ebenen noch einmal auf.

Echt genial!

 

und wie Lé schon sagte, nicht ZU süsslich, trotzdem spürbar diese leise Wehmut ohne im Leid zu versinken. Die Spinnweben und der Staub der langen Zeit legt sich auf Erinnerungen und trotzdem schwingt das Erlebte noch weiter in uns.

Die Liebe und Geborgenheit, die heimeligen Stunden im Besammensein tragen uns ein ganzes Leben.

 

Hut ab

Sali

  • Danke 1
Geschrieben

Liebe Lina,

 

Am 10.5.2021 um 16:06 schrieb Lina:

irgendwie wollte ich nicht nur einen Emoji hinterlassen, sondern dir auch nochmal schreiben das mich dein Gedicht sehr beeindruckt und berührt hat.

ich freue mich sehr über deine netten Worte, zeugen sie doch auch von einer Menge Empathie. Danke!

 

Liebe Grüße

Nöck

 

 

 

Liebe Letreo,

 

Am 10.5.2021 um 16:41 schrieb Letreo71:

Sehr zu Herzen gehende Verse

müssen wir nicht dankbar sein, wenn wir uns als erwachsene Menschen gerne und voller Liebe an die Zeit unserer Kindheit erinnern können?

 

Danke und liebe Grüße

Nöck

 

 

 

Liebe Sali,

 

Am 10.5.2021 um 19:58 schrieb SalSeda:

ich weiß gar nicht was mich hier mehr fasziniert, der Inhalt oder die Form.

ich freue mich über deine Begeisterung, danke.

Mir gefällt, wie treffend du die Situation und die daraus resultierenden Gefühle beschreibst.

Am 10.5.2021 um 19:58 schrieb SalSeda:

Die Liebe und Geborgenheit, die heimeligen Stunden im Besammensein tragen uns ein ganzes Leben.

Das hast du sehr schön gesagt. Wohl dem, der das erfahren durfte.

 

Liebe Grüße

Nöck

  • Gefällt mir 1

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