Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

Geschrieben am (bearbeitet)

Du sagtest Verzeih

und ich habe verziehen

als meine Wange brannte

erlosch ein Feuer

und ich wurde still

 

Du sagtest Verzeih

als die Spuren sichtbar wurden

du fuhrst aus der Haut

ich in das Schneckenhaus

ganz still

 

Du sagtest nie mehr Verzeih

ich verwische die Spuren

beginne zu zittern

noch bevor deine Schritte zu hören sind

bleibe still

 

Unsere Gäste lächeln und sagen

welch ein herrlicher Blumenstrauß

wie sehr muss er sie lieben

denken sie

still

 

Auf den Blütenblättern

liegt der Schatten Verzeih

in ihrem Duft liegt der Geschmack

von frischem Blut

ich bin still

 

*

 

  • Gefällt mir 2
  • Traurig 4
  • wow... 8
Geschrieben

Liebe sali,

 

ein sehr starkes Gedicht mit einem schönen apokoinu in der Mitte der ersten Strophe - sehr ausdrucksstark.

 

Ich überlege, obs schön wäre, dass "still" immer allein in die letzte Zeile der Strophe zu stellen - als festen Anlaufpunkt., und ich frage mich, ob es nicht noch bitterer und stärker wirkt, wenn man die letzte Zeile fortlässt.

 

Gruß von Lé.

  • Danke 1
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo liebe SalSeda

 

ein sehr intensives Gedicht,

ein sehr notwendiges - ebenfalls.

 

Ich stimme Lè zu, die letzte Zeile nimmt irgendetwas von der Stimmung, holt mich als Leserin aus meinem Mitfühlen heraus.
Schwächt dadurch den Eindruck, den das Gedicht im Ausklang hinterlässt,

weil sie den Blick vom vertuschenden und so falschen Lächeln

auf das Erbrechen lenkt, das folgen könnte und das sehr starke innere und neue Bilder hervorruft.

 

lG Sternenherz

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo liebe Sali,

 

Ich glaube diese Gewalt in der Ehe Passiert leider viel zu oft. Und oft ist es Scham die diese Frauen wohl fühlen.

Statt sich jemanden anzuvertrauen, verSchleiern und verstecken sie ihre Wunden die inneren und Äusseren.

Das erste Mal ab da ist der Wille gebrochen.

Das erste mal das man keine Antwort mehr hat.

Das erste Mal das es still wird.

Die meisten Frauen ziehen sich nach und nach glaube ich dann aus ihren FreundeskrEisen zurück bleiben mehr zu Hause und liefern sich noch stärker ohne es zu wollen schutzlos der Gewalt aus.

Dein Text ist sehr Stark und ruft sehr krasse emotional nachvollziehbare Bilder hervor.

Auch das erbrechen unterdrücken  der Würgereiz macht sehr deutlich das etwas sehr falsch läuft und manchmal ist es besser dem Schrecken ein Ende zu setzen.

Es gibt Anlaufstelle und es ist keine Schande Hilfe an zunehmen, das ist keine Schwäche.

Ein wirklich sehr starkes Gedicht.

LG Enya

  • Danke 1
Geschrieben (bearbeitet)

 

@Létranger @Sternenherz@Gewitterhexe@Letreo71@ferdi

Hallo ihr Lieben,

 

vielen Dank, dass ihr euch mit dem Text auseinander gesetzt habt.

Auch für euer "bedrückend" "Kloß im Hals"... so sollte er sein

 

Ich war mir ein bisschen unsicher.

Weil ich in dieser Art schon seit langer Zeit nicht mehr geschrieben habe und ob das mit dem Blut am Ende nicht zu plastisch, zu dick deutlich ist. 

 

Ich versuchte mich beim Schreiben in eine mir bekannte Frau hineinzuversetzten, wie es wohl sein muss, die erste Ohrfeige, die Beteuerungen das wird nie wieder vorkommen, immer wieder: das war nur ein Ausrutscher, bis hin zu: das hast du dir selbst zuzuschreiben, immer heftigere immer häufigere Schläge bis hin zu schlimmen Verletztungen.

Das SChweigen, die Scham , die Demütigungen, das immer wieder Kleinmachen und vor allem, das ERdulden und eben nicht zu flüchten, nicht das eigene Leben in die Hand zu nehmen, Hilfe zu suchen. 

Ich kann es mir nur so erklären, dass das Selbstbewußtsein durch die ständige ERniedrigung kaum  mehr vorhanden ist.

hmm die Schlusszeile, ich hatte tatsächlich überlegt noch etwas dazuzuschreiben wie; in der Handtasche habe ich die Pässe von mir und den Kindern und die Telefonnummer des Frauenhauses. Also natürlcih nicht in dem Wortlaut

 

Lè: 

gerade die ABfolge: ich wurde still, ganz still, bleibe still, still - hatte für mich den Reiz, denn das lletzte still, klingt noch endgültiger als das ganz still finde ich. Und ja das wird leider relativiert durch -ich bleibe still- ich nehm das raus und ersetzte es durch- bin still.

 

Und den SChluss mit dem Übergeben: damit wollte ich eigentlich zeigen: die Anderen sehen es nicht, niemand bemerkt es. Nach außen sieht alles "normal" aus.

 

ja, Sternenherz und Enya, ich finde solche Texte auch nötig. Leider.

 

hmm also mit dem Schluss weiß ich jetzt immer noch nicht so recht..... Ich lass da mal setzen, kann noch paar Tage dauern.

 

Vielen Dank an alle

 

und liebe Grüße

Sali

ok ich nehm den Schluss jetzt mal raus.

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

 

 

Liebe Sali,

 

ich lese nun den zweiten Text der von häuslicher Gewalt handelt, die mit dem Tod endet, denn so verstehe ich deine letzte Strophe und bin der Meinung, dass die letzte Zeile eben dies aussagt und somit ihre Daseinsberechtigung hat. Vielleicht könntest du sie einzeln stellen.

 

Insgesamt ist dein Gedicht für mich beeindruckend leise geschrieben.

 

 

LG Sternwanderer

 

  • Danke 1

Erstelle ein Autorenkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Autorenkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Autorenkonto erstellen

Neues Autorenkonto für unsere Community erstellen.
Es ist ganz einfach!

Neues Autorenkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Autorenkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.