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Geschrieben am

Demeter scheint beschwingt mit mir zu scherzen
mit ihrer zynisch-bunten Blumenpracht.
Ich möchte all die schönen Farben schwärzen,
die mir zum herben Spotte zugedacht.

Ich möchte diesen Sommer jäh beenden,
bevor er gänzlich sich entfalten mag
und möchte seine Heiligtümer schänden,
die Unbeschwertheit und den langen Tag.

 

 

(Aus dem Fundus)

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  • wow... 1
Geschrieben

Hohooo, 

da war einer aber schlechter Laune!

Depressiv war das Li bestimmt nicht, sonst wäre es nicht so flott geschrieben, aber ganz schön sauer, also schwarzer Stimmung.

Jedenfalls mir kommen diese Zeilen heute gerade recht!

Ich hab heute so einen schwarze Stimmung Tag, dein Gedicht spricht mir just im Moment also aus der Seele! 

Also, ich bin gerade nicht in der Stimmung die Stimmung des LI zu erörtern (und das wäre es in allen Zeilen wert!!!) Ich ahle mich lieber in einem befreienden Lachen und sag : jawoll! Haut mir ab mit euerer guten Laune!

 

Liebe Grüße

Sali

  • Schön 1
Geschrieben

Liebes Schmuddelkind,

Deine beschwingten Verse könnten zu der Annahme verführen, dass dieses ominöse LI seine Absichten nicht so bierernst meint, wie es im ersten Moment rüber kommen mag.

Ich vermute hinter dem Demeterknaben einen grundfröhlichen Bengel, der, wäre er im Ruhrpott zuhause, sein Butterbrot isst und dabei zu spät merkt, dass ihm der Honig auf die Hose tropft. Was kommt aus seinem Munde: Alles Scheiße, deine Erna. Man wird ja wohl mal fluchen dürfen!?

Liebe Grüße,

Hayk

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Lieber in Leid oder Wein ertrinken?

Demeter tröstet jedenfalls die Müden mit ihrem Mohnsaft. 

Was scheint dem LI zugestoßen zu sein, dass er sich so vom Leben verhöhnt vorkommt? 

Eine betrogene Liebe? Ein grausamer Scherz des Schicksals, dass seine ganze Weltsicht als schlechten Witz entlarvt hat? Jedenfalls muss die Wunde schon tief gehen, wenn sie die Pracht des Lebens schlechthin, das Symbol für Lebensfreude, Unbeschwertheit und Genuss: den Sommer, verdunkeln und verfinstern will. Wie ein Angriff auf das Leben selbst, alles vernichtend aus einer Laune... gekränkten stolzes? 

Regt zum nachdenken an. 

LG JC

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  • 1 Monat später...
Geschrieben

Liebe Sali, lieber Hayk, lieber Joshua,

 

ein arg verspätetes, aber nicht minder herzliches Danke an euch für eure ausführlichen Kommentare.:smile:

 

Am 16.5.2021 um 13:29 schrieb SalSeda:

Hohooo, 

da war einer aber schlechter Laune!

Depressiv war das Li bestimmt nicht, sonst wäre es nicht so flott geschrieben, aber ganz schön sauer, also schwarzer Stimmung.

Joa, schlechte Stimmung wird wohl eine Motivation sein, wenn jemand den Sommer zerstören will, liebe Sali.:wink:

 

Am 16.5.2021 um 13:29 schrieb SalSeda:

Jedenfalls mir kommen diese Zeilen heute gerade recht!

Ich hab heute so einen schwarze Stimmung Tag, dein Gedicht spricht mir just im Moment also aus der Seele! 

Also, ich bin gerade nicht in der Stimmung die Stimmung des LI zu erörtern (und das wäre es in allen Zeilen wert!!!) Ich ahle mich lieber in einem befreienden Lachen und sag : jawoll! Haut mir ab mit euerer guten Laune!

Und an so einem schwarzen Tag lacht einem wohl jeder Sonnenstrahl und jedes bunte Blümchen zynisch ins Gesicht.

"Ach, überall fröhliche Menschen!

Das kotzt mich richtig an."

 

Am 16.5.2021 um 17:05 schrieb Hayk:

Deine beschwingten Verse könnten zu der Annahme verführen, dass dieses ominöse LI seine Absichten nicht so bierernst meint, wie es im ersten Moment rüber kommen mag.

Ich vermute hinter dem Demeterknaben einen grundfröhlichen Bengel, der, wäre er im Ruhrpott zuhause, sein Butterbrot isst und dabei zu spät merkt, dass ihm der Honig auf die Hose tropft. Was kommt aus seinem Munde: Alles Scheiße, deine Erna. Man wird ja wohl mal fluchen dürfen!?

Also, der Ruhrpott-Bengel ist mir sehr sympathisch, lieber Hayk.:smile:

Ja, ich denke, das beschwingte Tempo und die doch sehr überdramatisierte Darstellung der Weltabkehr lassen die Deutung zu, dass da jemand in die Pfütze gefallen ist und behauptet, er würde ertrinken. Ich glaube, als ich es damals geschrieben hatte, war dieser ironische Unterton nicht beabsichtigt, aber heute muss ich selbst darüber schmunzeln.

 

Am 16.5.2021 um 17:30 schrieb Joshua Coan:

Lieber in Leid oder Wein ertrinken?

Demeter tröstet jedenfalls die Müden mit ihrem Mohnsaft. 

Was scheint dem LI zugestoßen zu sein, dass er sich so vom Leben verhöhnt vorkommt? 

Eine betrogene Liebe? Ein grausamer Scherz des Schicksals, dass seine ganze Weltsicht als schlechten Witz entlarvt hat? Jedenfalls muss die Wunde schon tief gehen, wenn sie die Pracht des Lebens schlechthin, das Symbol für Lebensfreude, Unbeschwertheit und Genuss: den Sommer, verdunkeln und verfinstern will. Wie ein Angriff auf das Leben selbst, alles vernichtend aus einer Laune... gekränkten stolzes? 

Wow! Da erkennst du ja ne ganze Menge Konkretes darin und ich finde deine etwas ernstere Deutung im Kontrast zu Salis und Hayks Interpretation interessant, lieber Joshua.:smile:

Ich denke, das war auch in etwa die Motivlage, die mich damals beim Schreiben begleitet hat. Heute, mit fast zehn Jahren Abstand, kann ich dem Text beide Gesichter abnehmen und freue mich, dass verschiedene Leser (wohl auch je nach Stimmungslage und generellem Blickwinkel auf solche Schicksalsschläge) auch zu einem der beiden Aspekte des Themas geneigt sind. Das macht so ein Gedicht zu mehr als das, was man geschrieben hat.

 

LG

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