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Geschrieben am

sagte meine Mutter 

Juana ist gestorben 

 

Auf Spanisch klingt es 

persönlicher  

 

Sie hatte ein schwarzes 

Kleid angezogen 

 

Juana konnte 

die Zukunft 

voraussagen und 

Kinder von dem bösen 

Blick heilen 

 

Auf halber Treppe 

wartete meine Mutter 

auf uns 

 

Es war schon dunkel 

sie muss eine Laterne

bei sich gehabt haben

 

Mein Vater und ich 

kamen zurück 

aus der Stadt 

 

Sahen von weitem 

Mutter auf der freien 

Treppe stehen 

sie trug ein schwarzes Kleid 

 

Am nächsten Tag 

sah ich den dunklen 

Sarg 

auf der Ladefläche eines 

Lastwagens 

in die nächste Stadt

fahren 

 

 

 

  • Gefällt mir 9
Geschrieben

Moin lieber Carlos,

damals als LI mit  seinem Vater zu Hause ankam.

Die Mutter saß mit einem schwarzen Kleid auf die Treppe. Jemand war gestorben, ein für alle besondere auch dem LI wichtige Frau“Juana!“

!Im Alter erinnert sich das LI wieder an diesen besonderen Moment. 

Gerne hineingspürt, gelesen!

LG Josina

  • Danke 1
Geschrieben

Lieber Carlos,

 

sehr schön! Der Tod hat seinen Platz im Leben: Jeder hört davon, jeder sieht den Sarg, man trägt Schwarz, hält inne (auf der Treppe), man kommt aus der Stadt wie jeden Tag, und der Sarg mit Juana, die jeder kennt, fährt auf der Ladefläche eines Lastwagens davon - den Weg, den jeder sonst in die Stadt nimmt. Ich kenne diese Zeiten bzw. Orte, und sie waren persönlicher.

 

Sehr gut beschrieben, sehr eingängig und ergreifend - gerne gelesen!

 

LG Nesselröschen

  • Danke 1
Geschrieben

Vielen Dank Alexander, Liara, Letreo für eure Likes.

 

Vielen Dank Lé für deine prompte Rückmeldung. 

Leider war die Welt nicht in Ordnung, aber wir wollen nicht darüber diskutieren. 

 

Vielen Dank Nöck für dein Lob. Ja, als alter Fuchs habe ich gelernt, nicht jammern!

 

Vielen Dank liebe Josina für deine Beschäftigung mit meinen Zeilen, für dein Mitgefühl, auch wenn die Verstorbene nur eine Nachbarin war.

 

Vielen Dank liebe Nessi, 

tja, dieses Erlebnis liegt etwa 65 Jahre zurück. Wir wohnten auf dem Lande, mein Vater war Verwalter einer Hacienda. Öfters ist er in die Stadt gefahren, mich hat er manchmal mitgenommen. Als wir zurückkamen erlebten wir das Geschilderte. Ich habe es nie vergessen.

Ich lese im Moment zwei Bücher von Virginia Woolf. Bei ihr geht fast alles um Erinnerungen. 

Sag mir bitte wenn "Nessi" dir nicht gefällt, mir ist es spontan eingefallen. 

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Lieber Carlos,

 

immer wenn ich ein Gedich von Dir lese, dann sehe ich diese Geschichte vor mir, ich kann sogar die Gesichter der Personen in den Gedicht erkennen..und so zu schreiben, das kann nur jemand der viel Lebenserfahrungen hat und viel Emotion. Ich lese es immer sehr, sehr gerne. Danke:-)

 

LG,

 

Lucia

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