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ich sehe vor dem club da draußen,

in einer ecke jugendliche heimlich saufen,

und zwischen ihnen die distanz

denn irgendetwas passt nicht ganz

sie wirken wie ein paar

doch es wird nicht ganz klar

was sie da trennt,

und an der ecke dort ein obdachloser pennt

selbst er sieht ohne haus

noch friedlicher aus.

 

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Geschrieben

Hallo Lina,
Jugendliche, die sich mit Abstand besaufen und ein Penner der in (an?) einer Ecke pennt ist tatsächlich nicht wirklich "friedlich", sondern eher der Ausdruck von Frust und Hilflosigkeit. 
Soweit mein erster Eindruck.
LG
Perry

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Geschrieben

Guten Abend lieber @Perry,

 

ich muss wahrscheinlich ein bisschen Klarheit einbringen. Also insgesamt spielen drei Personengruppen mit: die Jugendlichen, der Obdachlose und je nach Interpretation noch ein Paar.

Es sind mehrer Interpretationsmöglichkeiten offen.

Zum einen die aktuelle Situation. Der Club hat geschlossen die Menschen (Jugendlichen) treffen sich heimlich (-> wegen den Kontaktbeschränkungen) draußen mit Abstand/Distanz zum saufen. Zum einen wirken die Jugendlichen wie eine Gemeinschaft (Paar), aber irgendwie auch nicht, weil die Gesellschaft sich durch C... gespaltet hat und nicht mehr alle miteinander auskommen, diese Spaltung ist für den Beobachter nicht ganz erkennbar, weil es unterbewusst geschieht. Zum Schluss der Obdachlose. Er ist befreit von den C...Maßnahmen (Ausgangssperre, Mundschutz, usw) und sieht deswegen friedlicher aus.

Das ist eine Interpretation, die anderen würde ich erstmal offen lassen, vielleicht kommt noch jemand drauf.

Vielen Dank für deinen Kommentar und hab einen schönen Abend!

 

Liebe Grüße

Lina

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Geschrieben

Hallo Lina. 

 

Nicht böse sein!

 

Nach allem, was ich selbst ausprobiert und hier und anderenorts gelesen habe, kann ich dir (und den anderen, die das gerne so machen,) nur raten: lass diese Gedichtform hinter dir. In der Verbindung mit einer ungetakteten und nicht  rythmisierten Prosasprache bewirkt der Reim rein gar nichts.

 

Er wirkt eher ulkig, so wie man halt am Frühstückstisch oder beim Zubettgehen reimt. Und gerade bei so einem ernsten Thema kannst du, wenn du auf die unnützen Reime verzichtest, viel genauer und besser formulieren.

 

Also wenn Reimen, dann besser mit Versmaß, und auch nicht immer den Paarreim. Um den wirklich spannend zu gestalten, muss man schon Wilhelm Busch sein, also wirklich meisterhaft.

 

LG Lé. 

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Geschrieben

Hmm Frage:

 

Mit Jambus und mit Kleinschreibung besser?

 

 

ich sehe vor dem club da draußen,

in einer ecke jugendliche heimlich saufen,

und zwischen ihnen die distanz

denn irgendetwas passt nicht ganz

sie wirken wie ein paar

doch es wird nicht ganz klar

was sie da trennt

und an der ecke dort ein obdachloser pennt

selbst er sieht ohne haus

 noch friedlicher aus.

Mit Jambus und mit Kleinschreibung besser

 

ich sehe vor dem club da draußen,

in einer ecke jugendliche heimlich saufen,

und zwischen ihnen große distanz

denn irgendetwas passt nicht ganz

sie wirken wie ein paar

doch es wird nicht ganz klar

was sie da trennt

 

und an der ecke dort ein obdachloser pennt

selbst er sieht ohne haus

 noch friedlicher aus.

 

 

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Geschrieben

Lieber @Létranger,

natürlich bin ich dir nicht böse! Das mit dem Versmaß muss ich noch üben, aber vielleicht probiere ich in nächster Zeit nochmal ein Gedicht in (ordentlicher) Form zu schreiben.

Vielen Dank für deinen Kommentar!

Liebe Grüße, Lina

 

 

Liebe @Darkjuls,

ich danke dir für deinen Kommentar!

Liebe Grüße, Lina

 

 

Lieber @horstgrosse2,

herzlichen Dank für deine Mühe, im Jambus hört es sich auf jeden Fall schon viel besser an (werde es für oben so übernehmen)!

Liebe Grüße, Lina

Geschrieben

Hallo Demian, 

 

da du dich vor allem auf meine Kritik beziehst, versuche ich ein paar Dinge aus meiner Sicht richtig zu stellen.

 

vor 6 Minuten schrieb Demian S Lunaris:

ich sehe das mit dem Versmaß anders. Wenn man seine Texte darin einzwängen möchte, ist das ok, aber dass man nur dann "talentiert" oder ähnliches ist, das sehe ich nicht so.

 

Das sieht niemand so.

 

Und um beim Texten den Betonungstakt und Rythmus als Gestaltungsmittel zu nutzen, braucht man kein besonderes Talent. Das ist nur Technik und ein bisschen Übung.


 

vor 11 Minuten schrieb Demian S Lunaris:

Der Reim hat trotzdem seine Daseinsberechtigung und, ja, der Lesefluss ist ein anderer, aber es ist dann eben auch ein anderer Stil.

 

Sehr moderne Texte, nämlich "Raps" nutzen haufenweise Reime, vorwiegend als Binnenreime (also nicht zum Abschluss eines Verses). Allerdings darf man nicht vergessen, dass dort der Rythmus durch die Musik vorgegeben wird, und dass er nicht dem natürlichen Sprechen entspricht. 

 

Mein Ratschlag an Lina war ja, in unrythmisierten Prosatexten lieber an den sprachlichen Feinheiten zu feilen, als am Endreim zu hängen.

 

vor 16 Minuten schrieb Demian S Lunaris:

Und beim Dichten finde ich sowieso Inhalt/ Aussage wichtiger als Struktur und diese schränkt Ersteres immer ein, denn Sprache hat Grenzen.

 

Man kann das selbstverständlich so tun, als ob es nur um Inhalte ginge. Aber was würde dann dieses Forum von einem Chat unterscheiden, oder von irgendeinem Forum für freien Gedankenaustausch?

 

Die Form und Struktur des Textes ist immer Teil des Gedichts. Auch wenn sie sich nicht an Gedichtformen, Metriken und Reimen orientiert.  Gedichte, die das nicht zur Kenntnis nehmen, sind in meinen Augen wie einmal gesprochene Rede - meist Schall und Rauch.

 

vor 22 Minuten schrieb Demian S Lunaris:

Vielleicht ist dieser Konservatismus vieler heutiger Dichter der Grund, dass Gedichte heute nicht besonders "angesagt" sind.
Meine Meinung.

 

Ich kenne keinen namhaften deutschen Dichter des 20. Oder 21. Jahrhunderts, der in der Sprache und Geisteshaltung von Goethe oder Wilhelm Busch schreibt oder geschrieben hat.

Ganz im Gegenteil - jede Zeit hat ihre Sprachen, ihre Philosophie und ihre Art,  bestimmte Themen anzugehen. 

Schwer zu ahnen, von wem du schreibst, wenn du vom Konservatismus heutiger Dichter schreibst.

 

 

Ansonsten gilt wie immer: selbverständlich ist es zulässig, sich einfach emphatisch mit Inhalten und Gefühlen auseinanderzusetzen. 

 

Gruß von Lé.

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