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Geschrieben am

Ein Mensch, weil es sein Wesen ist,

ist jemand, der sich schnell vergisst.

Da kennt er nichts, nur Amnesie.

Das Falsche nur vergisst er nie.

 

Wenn er nicht faul ist, ist er träge

und glänzt als große Nervensäge.

Doch ach, wer hätte das gedacht,

dass es beim Sägen schon mal kracht?!

 

Er sägt an Beinen und vergisst,

dass dieses nicht nur Segen ist.

Denn geistig lebt er noch auf Bäumen,

fernab der Weitsicht kann er träumen.

 

Sein Horizont-  verbaut vom Laub-

er sieht nichts, hört nichts, stellt sich taub.

Im Schlaf noch schnarcht er unerhört,

weil er sich nicht am Sägen stört.

 

Vergessen, teils mit großer Hast

sägt er besessen an dem Ast,

auf welchem er sich sicher wähnt,

und seine Einsicht scheint gelähmt.

 

Sein Ende naht mit einer Strophe

vom großen Krach der Katastrophe.

Er wird im Schmerze sich bald winden,

geerdet zur Erkenntnis finden.

 

Schon wieder auf den Kopf gefallen?

So hat der arme Mensch vor allem

erstaunlich schnell und oft vergessen,

dass er dort oben einst gesessen.

 

Zurück und sicher auf den Bäumen;

hier lässt sich Mensch sein, lässt sich träumen.

 

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Geschrieben

Guten Morgen Amadea, der eine lernt aus seinen Fehlern, der andere nicht. 

Vielleicht braucht manch einer auch etwas länger. Du mahnst mit diesen Zeilen 

gekonnt an. Das gefällt mir. 

 

Gern gelesen. Es grüßt Darkjuls

Geschrieben

Liebe Darkjuls, natürlich sind wir Teil vom Ganzen, und es gibt den einen und den anderen. Insgesamt aber hatte ich mit dem Homo saegikus eine Spezies , also mehr die gesamte Menschheit und nicht den einzelnen im Auge, den Menschen mit seinen Kriegen, seiner Raffsucht und der üblichen Zerstörungswut. Das ist nicht Sapiens. Der zu erwartenden evolutionären Lernfähigkeit und Weiterentwicklung scheint seine Demenz immer im Wege stehen zu wollen, denn er sägt ständig weiter, anstatt schlauer zu werden. Danke für deinen  Kommentar, lieben Gruß, Amadea

Geschrieben

Moinsen in die Runde,

 

Zitat

Ach, wie kann man dem Homo saegikus denn nur helfen?

 

Na nix einfacher als das...

 

...alles begann am Apfelbaum der Erkenntnis. Offenbar hat der Mensch genug davon gefuttert, um das göttlich behütete Paradies verlassen zu müssen. Arbeit, Schweiße im Gesicht... der Mensch soll nun gefälligst für sich selber sorgen.

 

Aber offensichtlich hat er nicht genug Erkenntnis vom Apfelbaum gefuttert, um genug Verstand zu haben, um sich selbst zu behüten.

 

Was bleibt zu tun? Esst mehr Äpfel! Vorzugsweise im Adams- bzw. Evakostüm. Das hällt dann auch schön fit und schlank und zudem den Menschen davon ab, diese unsäglich unsinnige Sägerei fortzusetzen.

 

Liebe Grüße in den sonnigen Sonntag

 

vom Gaukel

Geschrieben

Hallo Amadea,

 

also, ich fasse mal zusammen:

 

Der homo saegicus ist ein Mensch der Gattung Schnarchzapfen, der träumend auf Bäumen sein Leben verpennt und ein parasitäres Leben führt.

Erkenntnis (ein Erwachen des Bewusstseins) ist nur durch Schmerz und nicht durch Apfelessen zu gewinnen.

(Mir wäre es andersherum lieber, dann würde ich viel mehr Äpfel essen.)

 

Und da die Hoffnung ja zuletzt stirbt, hoffe ich dass alle Sägeblätter der Welt stumpf werden bevor der Ast bricht.

 

 

So traurig die Geschichte ist, das Gleichnis hat mir sehr gut gefallen , ebenso wie die humorige Ausführung und die Qualität deiner Arbeit!

 

Liebe Grüße

Sali

Geschrieben

Liebe Nina,

 

danke für deine Gedanken. Als typische Vertreterin der Spezies Homo Sapiens muss dir jene beschriebene Spezies bestimmt fremd erscheinen. Aber amerikanische Wissenschaftler haben jetzt Konkrement- Spuren im brasilianischen Urwald an den vielen abgesägten Bäumen untersucht, die ganz unzweifelhaft auf die  Existenz dieses Menschentypus schließen lassen. Das Genom konnte bereits entschlüsselt werden. Auch in deinen Mischgenen ist jene Gattung nachweisbar. Ich werde dich weiter auf dem Laufenden halten.

Lieben Sonntagsgruß, Amadea

 

 

Ja, lieber Gaukel, danke für deine anregenden Bilder. Dein sägensreicher Kommentar lässt untrüglich erkennen, dass du sofort die ganze Dimension des Homo Saegikus erfasst hast. Um sich dem Thema zu nähern und für die ungetrübte Einverleibung des Erkenntnisbreies in Reimform ist die regelmäßige Aufnahme von natürlichen Äpfeln ein Muss (für Prothesenträger natürlich Apfelmus). Ich z.B. habe mir zusammen mit meinen Nachbarn einen gepflegten Nudisten- garten direkt vor dem Haus angelegt und ganz auf Apple umgestellt- Ein Schild weist darauf hin: hier ist sägefreie Zone, und Birnen kommen mir nicht mehr ins Haus.  l. Gruß, Amadea

 

Grüß dich Sali,

Gaukels Anregung ist nicht von der Hand zu weisen und ich denke, schaden tut's nicht. Nackt mit Apfel. So besehen ist der Mensch, was er isst, und Äpfel sollen dabei sehr gesund sein. Bei der Kitsche streiten sich noch die Geister. Viele finden das zu kitschig. Danke für dein wohlwollendes Feed back, Amadea

 

 

 

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