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Geschrieben am

strandhafer wiegt sich im auflandigen wind neigt
die rispen zum menuett der brombeerspinner
lässt uns falterblind in die abendsonne fliegen

unter dem blutmond liegend suchen wir nach
den früchten der nacht verzehren uns im licht
des purpurnen und erwachen doch hungrig du

hast die morgensonne zu einem kranz gewunden
als du mit leisem flügelschlag aufgestiegen bist
fiel eine feder herab streichelte meine wange

 

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Geschrieben

Hallo Perry,

 

wieder jede Zeile ein Bild und Wortgenuss.

surreal empfinde ich das alles nicht sondern sehr deutliche Bilder und Empfindungen. 

Die Naturbeschreibung am Anfang lässt mich eine Nacht in den Sanddünen erleben, aber dann denke ich mir: nö, wäre um die Jahreszeit zu kalt für mich.

Den Sonnenkranz sehe ich genauso deutlich vor mir (und zwar in einem atemberaubend schönen Bild) wie ich als Frau den Flügelschlag nachempfinden kann (bzw, mich noch sehr deutlich erinnere 

Ach seufz, am besten gefällt mir die streichelnde Feder....die hatte ich auch mal...  irgendwas mit Traumzelt und ... am Ende:..... aber nimm die Daune aus deinem Haar

...könnte ich gleich wieder schmelzen...

 

Nur bei diesem hier bin ich mir nicht so schlüssig:

des purpurnen und erwachen doch hungrig 

...noch hungrig oder wieder...  würde mir besser gefallen.

 

Aber auch so: du machst Frauen zu Wachs mit deinen Gedichten  Die bräuchten einen Warnhinweis: Vorsicht! Zu Ende lesen kann zu plötzlich auftretender Sinnlichkeit führen.

 

Liebe Grüße

Sali

  • in Love 1
Geschrieben

Hallo Le,
surreal sollte der Text eigentlich nicht sein, aber ich gebe zu, dass der Blutmond einen etwas düsteren Hintergrund für diese nachgeträumte Liebesnacht darstellt. Danke fürs "gut stehen" und LG
Perry

Hallo schwarzer lavendel,
oder solchen, die dort ihrem Lebensglück nachtrauern.
Danke fürs Hineinfühlen und LG
Perry

Hallo Sali,
das "noch hungrig" soll andeuten, dass dieses Verzehren unstillbar bleibt.
Deinen "Hinweis" nehm ich mir zu Herzen und werde auf dem Cover meines nächsten Gedichtbands einen entsprechenden Warnvermerk anbringen.
Danke für deine wohltuende Wertschätzung und LG
Perry

Geschrieben

Hallo, Perry,

 

die besondere Stellung, die das "du" am Ende der Zeile einnimmt, gefällt mir!

 

Es könnte eine Möwe sein, die mit dem LI die Früchte der Nacht sucht und hungrig bleibt - aber, warum nicht schöner?!

 

Zeilen zum Träumen, Wehmütig sein und Sich-erinnern. Versüßen den Abend - Sali hat recht ...!

 

Am 1.6.2021 um 19:48 schrieb Perry:

hast die morgensonne zu einem kranz gewunden
als du mit leisem flügelschlag aufgestiegen bist

Hier, die letzte Zeile, ein wundervolles Scharnier zwischen (vielleicht) Zurückliegendem und Aktuellem.

 

Sehr gerne gelesen!

Nesselröschen

 

 

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