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Geschrieben am

 

 

 

Schreibenthemmung

 

Heute hätt ich große Lust zum Schreiben.

Zeit ist reichlich da. Ich bin allein.

Niemand stört mich, doch mir fällt nichts ein.

Nicht ein Vers. Ich lass es besser bleiben.

 

Nein, da regt sich nicht die kleinste Zeile.

Auch nicht, wenn ich noch so dringend will!

Nicht ein Wort entquemt sich – es bleibt still.

Still und starr; sogar die Langeweile

 

stellt sich tot. Das Luder will mich necken!

Doch mit dem Gedöse ist jetzt Schluss,

denn mit einem megascharfem Schuss

Chilisoße werd ich sie erwecken.

 

Welch ein Spaß! Wer könnte da verzichten?

Wenn sie sich dann windet, tanzt und zuckt,

japst, und brüllt, und fluchend Feuer spuckt...

Dazu lässt sich sicher etwas dichten.

 

 

 

  • Gefällt mir 3
Geschrieben

Hi Gaukel,

 

na wenns dir die Zeit vetrieben hat, dann muss es es jetzt dasselbe für uns tun - armes Gedicht ;-).

 

Aber der Vers hier: "Nicht ein Vers. Darum lass ich es bleiben.", der pfunzt im zweiten Teil metrisch irgendwie gar nicht. Man müsste das "rum" und das "ich" stärker betonen als das Verb; das haut in meinem Kopf nicht hin.

 

Weil das Verb halt doch nach der Betonung drängelt, schriebe ich in etwa so etwas:

"Nicht ein Vers. Drum lass ichs (heute/lieber) bleiben."

 

LG Lé.

 

 

  • Danke 1
Geschrieben

Hi Lé,

 

erwischt... „Darum“ wird auf der ersten Silbe betont. Irgendwie habe ich mich beim Lesen darüber hinweg gemogelt. Danke für den Hinweis.

 

Nein, nein – nur kein Mitleid mit dem Gedichte. So ganz ohne Aufgabe würde es bloß gelangweilt vor der Glotze sitzen oder am Handy datteln:smile:. Und den kümmerlichen Rest der Chilisoße brauche ich fürs Abendessen.

 

LG vom Gaukel

 

P S Habe ich dir irgendwie die "......" unter dem Wort "Vers" im Gedicht zu verdanken? Ich kann sie nicht löschen oder überschreiben. 

Geschrieben

Hi Gaukel,

 

wer kennt das nicht... der Tag wäre gut zum Schreiben, weil alles passen täte, aber es fällt einem partout nix ein.

 

Am Besten gefällt mir die Wendung in dem Vor-sich-hin-sinnieren,

als der Dichter allmählich ungehalten wird und Schuldige an der Misere sucht. Im Zorn auf die Langeweile kommt es dann zum kreativen Schub ...

 

Gern gelesen und über eigene Nicht-Schreiben-Können-Entkommens-Strategien nachgedacht.

 

"entquemt" ist ein schönes Neuwort.

 

liebe Grüße

 

Sternenherz

  • Schön 1
Geschrieben

Heyho Sternenherz

 

jupp, so ist es bisweilen. Manchmal ist der Traumtümpel in dem ich im Trüben nach Inspiration fische spiegelglatt und nix beißt an.

 

Aber, wie hast du das bloß erraten, Zorn - oder nein Wut war genau das Thema das sich direkt im Anschluss an dieses Gedicht für ein paar Zeilen angemeldet hat. Vielleicht ist sie übrig geblieben, weil es unfair gewesen wäre, sie der Langeweile anzulasten. Die Arme hatte ja schon genug an meinem üblen Streich zu schlucken.

 

Mal sehen, vielleicht findet das Gedicht die Tage auch noch irgendwie ins Forum.

 

Vielen Dank für deinen Kommentar und dein Lob und liebe Grüße.

 

vom Gaukel

 

 

PS "entquemt" war in der Tat das letzte Wort was sich aufgedrängt und ins Gedicht gefunden hat. Es hat dabei ein zwar passendes aber schlichtes „erhebt“ auf die hinteren Plätze verwiesen.

  • Schön 1
Geschrieben

Hi Gaukel,

 

freu mich dass du dich entquemt hast gefällt mir das Wörtchen, hab ich schon aufgenommen in meinen Alltagssprachschatz danke.

 

Egal wo in diesem forum du das Wort Vers schreibst es bekommt immer Punkte, ich weiß nicht warum.

 

Liebe Grüße

Sali

Vers

  • Schön 1
Geschrieben

Hi Sali,

 

ja die Entquemlichkeit wird die Tage und Wochen und Monate und Jahre noch ne echte Herausforderung...

 

...die Verbote kippen und plötzlich wird einem wieder für so vieles Energie abverlangt, was man zur Maskenzeit getrost unter den Teppich kehren konnte...

 

...Man muss wieder wollen wollen – und zudem muss man wissen was man will – und um das zu wissen muss man nachdenken... Ich sage dir, das wird echt noch hart werden. Vor lauter Müssen ist da ganz schnell wieder kein Platz für Muße...

 

 

Hi Ferdi,

 

ah jetzt ja... nun hab ichs verstanden. Und ich dachte schon es gäbe so was wie ne Funktion, die es einem ermöglicht Textabschnitte in den Gedichten anderer zu kennzeichnen. Witzig, was sich mein kleines Hirn (gegen alle Wahrscheinlichkeiten) doch für Erklärungen bastelt, um sich die Welt zu verständlich zu machen.

 

...ich plädiere dringendst für Punkte unter den Punkten um die Erläuterungsfunktionspunkte zu erläutern.

 

Danke fürs Kommentieren bzw. Erklären

 

und liebe Grüße

 

vom Gaukel

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