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Alexander und der Gordische Knoten

 

Fern, im Bergesland, dem kargen,

ruht ein alter Streiteswagen,

es verbinden seine Teile

alte, faserige Seile,

und: Ein Knoten hänget noch

zwischen Deichsel und dem Joch.

 

Jeder, der mit klammen Pfoten

suchte, diesen zu entknoten,

jenen Strang zu überwinden

und ihn schließlich aufzubinden,

seinen Widersacher fand,

denn: Der Knoten, er hielt stand.

 

Als vergeblich er sich mühte,

rief der König: „Gute Güte!“

Hatt‘ seit vielen, langen Stunden

keinen Knoten aufgebunden,

und mit schweißbedeckter Stirn

sich zermartert Herrschers Hirn.

 

Vor den Kriegern, der Bagage,

ward gefürchtet die Blamage,

denn: Ein König ohne Einfall

wäre - unterm Strich - ein Reinfall.

Und so zog er, kampfbewährt,

nun sein scharf geschliff'nes Schwert,

 

jenen unheilvollen Knoten,

sei's erlaubt nun, sei‘s verboten,

mit gestrecktem Arm und Knie,

und mit letzter Energie,

ohne Zögern, ohne Zagen,

nun am Ende durch zu schlagen.

 

Und es herrschte großer Trubel,

und es brandete der Jubel,

und es trug der Makedone

nun mit Stolz die Herrscherkrone.

Nur ein Faserfetzen hing noch,

als der König meinte: „Ging doch...“

 

PS:

Ausnahmsweise - dieses Mal -

war der Einfall recht brachial,

und die Lösung kam nicht schnell,

doch: war unkonventionell.

 

gesprochene Version

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Lieber Georg,

 

köstlich, einfach köstlich!

 

und: Ein Knoten hänget noch

zwischen Deichsel und dem Joch.

 

denn: Ein König ohne Einfall

wäre - unterm Strich - ein Reinfall.

 

Nur ein Faserfetzen hing noch,

als der König meinte: „Ging doch...“

 

ach ich könnte eigentlich alles nochmal reinschreiben um es zu erwähnen!

Es ist einfach herrlich zu lesen, das schmeckt! Zu lesen schon ein Gedicht, aber das ganze noch von dir persönlich vorgetragen, deine Intonation und Stimme: herrlich! 

Da kann man ruhig öfter mal vorbeischauen, irgendwie fühlt sich das Leben dann leichter an

 

Mit viel Freude über deine Art zu schreiben und deinen Humor gelesen und gehört:

 

Liebe Grüße 

Sali

  • Danke 1
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Lieber Georg,

 

zwar "war der Einfall recht brachial", doch die Wiedergabe der alten Geschichte in einem

humorgetränkten Gedichte schlichtweg "genial".

Beim Lesen musste ich an den Auftritt des Columbus vor den versammelten Klerikern in der Universität von Salamanca denken, wo er den Anwesenden mit dem Festsetzen eines Eies verdeutlichte, dass er mit der These von der Erde als Kugel recht hatte. In diesem Falle auch genial, aber weniger brachial.

 

Herzlichen Dank für das außerordentliche Lesevergnügen!

 

Sonnige Grüße 

 

Carolus

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Am 7.6.2021 um 22:34 schrieb Carlolus:

Lieber Georg,

 

zwar "war der Einfall recht brachial", doch die Wiedergabe der alten Geschichte in einem

humorgetränkten Gedichte schlichtweg "genial".

 

Lieber @Carlolus,

 

ich danke herzlich und erröte fast vor so viel wohlwollender Kritik  .

 

Ob die Geschichte wahr ist oder ins Reich der Fabeln gehört, lässt sich heute leider nicht mehr sagen.

In mehreren Biographien Alexanders taucht der gordische Knoten auf, aber sein bester Berichterstatter Kallisthenes - ein Neffe des Aristoteles - erwähnt die Episode nicht.

 

Ich stoße ja gerne Helden vom Sockel der Erhabenheit - daher habe ich Alexander etwas "vermenschlicht".

Aber am Ende ging die Geschichte dann doch - dank "brachialer" Lösung (s.o.) - zum Glück gut aus.

 

Vielen Dank übrigens auch für Deinen Tipp (anderes Gedicht) vom Herrscher Kroinos. Sehr interessant, aber möglicherweise zu komplex für ein Heldenepos. Ich checke das!

 

Liebe Grüße in den Schwarzwald,

Georg 

  • Gefällt mir 1
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Lieber @gummibaum,

 

mache Probleme müssen eher auf eine robuste Weise gelöst, da gebe ich Dir völlig Recht!

 

Mir ging es jedoch eher darum, die heroische Heldentat Alexanders ein wenig "menschlicher" darzustellen

und damit dem Betrachter etwas näher zu bringen.

 

Danke fürs Lob  

 

Liebe Grüße,

Georg

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