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Geschrieben

Hallo Sali,

 

das mit der Enttäuschung ist so ne Sache, und da mittlerweile so viel gesagt ist, füge ich als belanglosen Exkurs einfach noch meinen Blickwinkel hinzu.

 

Ich sehe oft, dass sich Menschen und Menschinnen beiderlei Geschlechts sich sehr sehr sehr ganz besonders gerne selbst belügen (täuschen) wenn es um Menschen geht, zu denen Sie gerne gehören möchten.

 

D h. ich sehe sehr oft ganz ganz deutlich, das die Menschen, die mir beschrieben wurden, nicht die Menschen sein können, die mir dann vorgestellt werden. Entweder sie sind ganz offen ganz anders... Oder sie geben sich "so als ob", sind dabei aber so schlecht, dass selbst der berühmte Blinde mit dem Krückstock den zu erwartenden Braten zehn Meilen gegen den Wind riecht. Und selbst wenn man (so man gefragt wird oder sich eine passende Gelegenheit ergibt) aller deutlichst anspricht was da gerade ganz offensichtlich ist...

 

Nun, um es kurz zu machen, wenn es dann zum Bruch kommt und die „Enttäuschung“ passiert, gibt es zumeist vorwürfe an den, der dem eigenen Trugbild nicht entspricht. Weil sie/er es nicht kann oder nicht will oder beides.

 

Die meisten Menschen behaupten, dass sie erst ge- und dann enttäuscht wurden. Selbst wenn sie das Offensichtliche aktiv übersehen haben.

 

„Ich habe mich in dir getäuscht.“ sagen die wenigsten. Und wenn dann meistens als Vorwurf und nicht als Erkenntnis.

 

Enttäuschung kann sehr weh tun. Aber sie ist der Schritt aus der Täuschung heraus in die Realität. Und wenn man einem angeblich „geliebten“ Menschen nicht so in seinem Leben haben will wie er wirklich ist, dann könnte es sogar sein, dass man selbst die Enttäuschung ist.

 

Denn wenn man sich selbst so gut täuschen (belügen) konnte, dass man sich nicht auf die Schliche gekommen ist – wie hätte dann von einem anderen bemerkt werden sollen, dass der Mensch hinter der Maske aus Klamotten und Selbstbetrug ein ganz anderer ist als gedacht.

 

Ich habe es mir selbst zur Aufgabe gemacht deutlich darauf zu achten, dass drei meiner Finger auf mich zeigen, wenn ich den Zeigefinger auf einen anderen Menschen richte.

 

Und jetzt höre am Besten auf, bevor ich in den Schwafelmodus übergehe – Was? Zu spät? Sorry!

 

Liebe Grüße

 

vom Gaukel

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Geschrieben

Hi Gaukel

du hast es voll auf den Punkt gebracht was ich sagen wollte.

 

gerne selbst belügen (täuschen) 

 

Wie ein Kommissar stelle ich die Frage: Wem nützt es?

(ist von Seneca, hab ich geguglt).

 

Es ist nicht nur sehr oft leichter sich zu täuschen (oder manchmal auch täuschen zu lassen, manche machen das ja bewusst)

sondern wir haben auch etwas davon, einen kurzfristigen Gewinn.

Sehen wir in anderen Menschen, das was wir gerade brauchen oder das was wir erkennen wollen also wir uns wünschen? Ich glaube ja.

Es sind Momentaufnahmen. In diesem Moment erscheint uns ein Mensch oder auch eine Situation so.

Und es ist nicht nur eine Momentaufnahme es ist auch eine Fokussierung auf einen kleinen Ausschnitt. Wir nehmen einen bestimmten Punkt wahr, der Rest wird ausgeblendet.

Danach kommt „Enttäuschung“

wenn wir unseren Irrtum erkennen, was schmerzt mehr, als zu erkennen, dass wir uns selbst belogen haben.

Du enttäuschst mich, ist deshalb eine Aussage die kann man nur treffen, wenn man weiter an seiner Täuschung und seinen Erwartungen daraus, festhält. 

Ich habe  mich getäuscht, ist schon mal ein erster Schritt .

 

 

Liebe Grüße und herzlichen Dank!

Sali

 

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