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Ich liegˋ am untˋren Ende und spür den kalten Wind,

Fühl mich wie ein Wal der in dunkler Tiefe ertrinkt

In Trunkenheit habˋ ich auf ein totes Pferd gesetzt

Die Dame missbraucht und das Bein des Läufers verletzt

Und jetzt spürˋ ich, wie mein Ideal in Händen verrinnt

Aber ich kämpfˋ weiter und weiter, taub und blind

Und hoffe, dass mich irgendwann wer mit sich nimmt

Doch sie nehmen nur meine Ideen aus meiner glühendˋn Stirn

Ich sehˋ sie alle, wie sie kalkulierend um mich irrˋn

 

Ich liegˋ nackt da und mit tauben Händen

In einer leeren Flasche mit transparenten Wänden

Und jeder kommt vorbei, um sich selbst zu überzeugen

Fasziniert sind sie - doch keine Zeit wollen sie mit uns vergeuden

Sie fragen, obˋs auch möglich sei, nur zu spenden

Dass keine Liebenden mehr solchˋ Trauerspiele fänden

Dann sehˋ ich wie sie die Blicke zu ihrer Börse wenden

„Vielen Dank für die Spende, kommen sie wieder vorbei,

Sie kriegen sein totes Pferd, beim Kauf von dreiˋn!“

 

Aber niemand will eine panische Dame oder ein totes Pferd

Niemand will einen Läufer, der sich mit Krücken durchˋs Leben zerrt

Wir sind eben Narren - Narren zum halben Preis,

Dass der Glückliche auch von seiner Glücklichkeit weiss

Ich hab’ doch nie verstanden, wie man vom Scheitern der Andˋren lernt

Ich bin ein teures Modell, dass niemand zu haben begehrt

Ich seh zermürbte Duplikate am Boden, sie werden überteert

Nach ihrem Tode, erstehen sie dann wieder auf

Und warten ein weitˋres Leben auf ihren Kauf

 

Und dann kommt der nächtliche Schatten, wieder ist es kalt

Hier und da liegen noch immer Tote auf dem Asphalt

Und wieder hörˋ ich in die Stille und suchˋ nach Inspirationen

Aber ich habˋ nichts zu fassen, keine Träume und keine Visionen

Ich bin einer von Tausend, eine nächtliche Schattengestallt

Die sich eine Wirklichkeit wünscht, die nie als seine Wahrheit galt

Ein Deserteur, der gegen seine Bestimmung mit den Fäusten ballt

Ich spür mich nicht, ich atme schneller und schneller

Mein Original liegt ausgesaugt und gefesselt im Keller

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Geschrieben

Hallo Alex,

 

Ich finde den Text sehr interessant. Ich denke sogar, er wäre ohne die Paarreime und Haufenreime noch stärker geworden. Der Reim hat bei derart langen Versen ohne metrisches Gerüst selten Wirkung.

Dafür klingt es aber noch ganz gut. Vermutlich würde das gesungen (a la Dylan), also mit einem musikalischen Rythmusgerüst, wirklich gut klingen.

 

In einem Gedicht, also rein textorientiert, fallen mir dann doch ein paar Stellen auf, wo der Reim dich bezwungen hat: S1V4 und S4V7.

Doch wer weiß, wie stark der Text geworden wäre, hättest du dich nicht in den Paarreim gezwungen.

 

LG Lé.

 

 

 

 

 

 

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