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Geschrieben am

 

  2084


Vor der Endzeit verleugneten viele
die Warnsignale in der Atmosphäre,
beruhigten Gewissensbisse
mit gekaufter Wissenschaft, 
wollten sich nicht eingestehen,
dass ihr bequemes Lebens-
und Gewinnsystem auf die Dauer
nur zum Schaden der Natur,

 

machten weiter Massenreisen,
schufen Staus auch in der Luft,
vermüllten fremde Länder und die Meere,
predigten Konsum für alle,
ließen wachsende Verarmung zu.

 

Als die Feuer von den Waldlandschaften
nur noch Kohle übrig ließen
und die Früchte auf den Feldern ausgeglüht,
als die letzten Quellen ausgetrocknet,
Flüsse Rinnen voller Trockenschlamm,
trieben Böen aus der Steppe Asche,
Sand und Brände in die Städte,

 

wo kein Strom, kein Wasser, niemand mehr,
wo die Türen, Läden zugenagelt,
Magazine, Keller leer, wo kein Tropfen Regen,
kein Erbarmen von den Göttern,
wo auf kahler Flur ausgeplünderte Natur
den Entmenschten in die Augen sprang.

 

Damals internierte der erwachte Leviathan
die letzten unbeugsamen Demokraten. 
Ohne Pardon galt das Gesetz der Gewehre.
Irgendwann erinnerten sich Geschundene
an früher, fingen Schritt für Schritt mühsam an,
Schritt für Schritt wieder Mensch zu werden,
kämpften gnadenlos um eine letzte Blume.

 

 

(Text, geschrieben am 01.05.2020. An Stelle der von Letreo gewünschten fehlenden Winde Nord und Ost. 

Möge dieses Szenario niemals Wirklichkeit werden!).

  • Gefällt mir 2
Geschrieben

Du schreibst mir aus der Seele, lieber Carolus. Das Schlimmste ist, mMn - ich glaube nicht, dass wir bis 2084 warten müssen. Es kracht vorher. Und wollen wir hoffen, dass hinterher noch ein Blümchen steht, um das man kämpfen könnte.

 

Liebe Grüße

Liara

 

 

  • Danke 1
Geschrieben

Liebe Liara,

du sagst: "Du schreibst mir aus der Seele,...". Das glaube ich dir gerne.

Ich hingegen schreibe mir, was mich bedrückt, von der Seele, wenn ich an die Schlussfolgerungen des "Clubs of Rome" aus dem Jahr 1972 erinnern darf:

 

"„Wenn die gegenwärtige Zunahme der Weltbevölkerung, der Industrialisierung, der Umweltverschmutzung, der Nahrungsmittelproduktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen unverändert anhält, werden die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten hundert Jahre erreicht.“

 

Um die gegenwärtige politische und gesellschaftliche Lage bzw. Verfassung zu beurteilen, seien die Empfehlungen der Autoren zur Änderung unserer Misere

wärmstens empfohlen.

 

"neue Vorgehensweisen sind erforderlich, um die Menschheit auf Ziele auszurichten, die anstelle weiteren Wachstums auf Gleichgewichtszustände führen. Sie erfordern ein außergewöhnliches Maß von Verständnis, Vorstellungskraft und politischem und moralischem Mut."

 

(Jedenfalls gab es in bald 50 Jahrzehnten keine überzeugende Änderung!)

 

Lieben Gruß

Carolus

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