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Geschrieben am

wir standen am weißschäumenden gestade fanden nichts
außer einer leeren flasche die das meer ausgespuckt hatte
doch nirgends eine spur von der post die einst in ihr steckte

bald gesellte sich die dämmerung mit wehendem mantel dazu
betrachte mit abgeschirmtem blick den horizont wich erst
von unserer seite als die sonne endgültig untergegangen war

in der dünung buckelten wale unter einem unruhigen mond
wir nahmen sie mit geschliffenen linsen ins visier dachten
ihre wellenspuren könnten uns zur insel der seligen führen

 

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Geschrieben

Hallo Perry,

dein Gedicht gefällt mir sehr gut.

Ich persönlich brauche die Erklärungen in der ersten Strophe, nach Flasche, nicht.

In der zweiten Strophe ist von dem starken Wind die Rede.

Das Gedicht, in crescendo aufgebaut, findet den Gipfel in der letzten Strophe.

Man spürt regelrecht den MAR DE FONDO, die Dünung die unsere neugierige Seelen treibt.

LG 

Carlos

 

Geschrieben

Lieber Perry,

 

diesmal ein etwas schwereres Gedicht (von der Stimmung her), in dem sich der Anfang und das Ende mit einer Erkenntnis treffen und den Kreis schließen.

 

Bei der mittleren Strophe musste ich etwas mehr rätseln (wohl wegen der zweiten Zeile) ... Versuche die folgende nicht nur als Naturbeschreibung zu lesen:

vor 10 Stunden schrieb Perry:

(wich erst)
von unserer seite als die sonne endgültig untergegangen war

 

Sie beschäftigt mich und wirkt auf mich beruhigend und mit dem Lauf der Dinge versöhnend: Wenn sich die Stürme (gesellt sich die dämmerung mit wehendem mantel dazu) gelegt haben, und man nicht mehr alles so scharf erkennt, kommt man sich wieder näher. Nur das "endgültig" verwirrt mich etwas.

 

Wenn man den Titel bedenkt, hat Carlos recht, dass der Schwerpunkt - im Sinne von einer Erklärung oder Zusammenfassung - auf dem Ende liegt. Sehr gerne gelesen!  

 

Gruß

Nesselröschen

Geschrieben

Hallo Carlos,
ja die Suche nach Glück und einem Ziel in der Dämmerung des Lebens sind Strömungen, die in den Zeilen treiben.
Danke fürs Reflektieren und LG
Perry

Hallo Nesselröschen,
die Übergänge von der realen in die übertragene Bildebene sind nicht immer nahtlos möglich, gerade wenn auch noch die Form (Zeilenlänge etc.) mitspielt.
Das "endgültig" ist so ein Füllwort, das man auch abschwächen könnte, denn manchmal wird der Blick ins Himmlische erst klar, wenn alles Streulicht ausgeblendet wird.
Danke für dein Interesse und den konstruktiven Hinweis.
LG
Perry

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