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Geschrieben am

nicht wichtig 

 

Wer nach mir 

kommt 

wird sich einbilden 

ihr dadurch

 zu imponieren 

 

Sie wird ihm 

in die Augen schauen 

lächeln und ihm 

sagen 

oh jetzt zeigst du mir 

deine Manneskraft 

und ihm erzählen 

was sie alles morgen 

einkaufen will  

 

Vielleicht 

bei höchster Anstrengung 

gelingt es ihm 

ein leichtes Stöhnen

von ihr zu hören bekommen 

 

Immer wieder wird er 

wie ein leerer Kartoffelsack 

neben ihr hinfallen 

 

Er kann es nicht wissen 

lange 

wird er sich einbilden 

sie klein zu kriegen 

 

Sie wird ihm 

seinen Spaß haben lassen 

aber sie 

sie wird er nie haben

 

 

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Geschrieben

Also wenn ich ehrlich bin hab ich dein Gedicht Carlos mit einem bitterbösen Auge gelesen. Nämlich aus der Sicht eines Täters.  Wahrscheinlich ist das von dir nicht so gemeint aber es kommt für mich sehr sehr böse rüber. 

Gefällt mir extrem gut. 

I Love it

 

LG Alex 

  • Danke 1
Geschrieben

Grüß dich Alexander,

danke für deine Rückmeldung.

Wahrscheinlich gibt es so viele Arten von Sex, wie es Menschen gibt.

Vieles bildet man sich ein.

Da es nach wie vor ein Tabu Thema ist, etwas Intimes, worüber man nicht spricht, oft nicht mal mit dem Partner, kann man sich nur vorstellen, wie es bei anderen ist. 

Die absolute Verdrängung, der Anspruch, stärker als der Instinkt zu sein ist die Quelle aller Perversionen. In der katholischen Kirche erwartet man dass junge Männer ohne Sex leben, wir wissen was für Folgen das hat.

Das habe ich nur als ein Beispiel erwähnt.

Ich finde auch unnatürlich, dass ein Mann bis im hohen Alter sexuell aktiv sein soll, finde lächerlich und unwürdig, dass man zu Potenzmittel wie Viagra zugreift. Ein Greis sein und die Ansprüche eines Jünglings  haben. 

Solche Menschen tun mir leid.

Im Grunde sind sie Opfer einer falsch verstandenen Männlichkeit, was nicht eine Frage der Potenz sondern des Charakters ist. 

Mit meinen Zeilen drücke ich nur eine persönliche Erfahrung aus. 

Ich vermute, dass wenn Michel Houellebecq folgendes Gedicht im Forum anonym einstellen würde, würde nur auf Ablehnung stoßen:

            LES HOMMES 

 

Les hommes cherchent uniquement a se faire sucer la queue 

Autant d'heures dans la journée que possible.

 

En dehors de cela, ils s'intéressent aux problèmes 

techniques.

 

Est ce suffisamment clair ?

 

Auch darüber hat Managarm in seinem Gedicht "nur ein Kuss" geschrieben.

Thanks again mein Freund.

 

  • Gefällt mir 2
Geschrieben

Hallo Carlos

 

dein Gedicht heißt: „Sex ist für sie nicht wichtig.“
 

...und ab der 2 Strophe ist das Gedicht für mich gut verständlich. Da geht es um eine Frau und einem Typen, der glaubt er würde sie „klein kriegen“ wenn er sie so „beglückt“, dass sie laut wird. Vielleicht damit er sich dann selbst größer sieht? Kein Wunder, dass ihr das Geturne nicht wichtig ist... Das ist für mich stimmig und gut beobachte. Und auch gut mit deiner schnörkellosen, klaren Art zu schreiben umgesetzt.

 

Ich frage mich allerdings, was es mit den Erzähler (also das LI) der ersten Strophe auf sich hat? Es spottet über beide. Über ihn weil er sich in seinem Bemühen lächerlich macht. Über sie, weil sie das Spiel mitspielt – also ihn gewähren lässt ohne etwas dabei zu empfinden. Sie lässt sich somit von jemanden der ihr scheinbar nix bedeutet zu etwas benutzen was ihr ebenfalls nichts bedeutet...

 

Im Grunde ist das LI der dritte im Bunde. Vielleicht weil er ihr selbst nicht imponieren konnte? Vielleicht, weil es nur schadenfroh glaubt, dass sie auf den Neuen so reagieren wird – weil es sein eigenes Versagen nicht sieht und glaubt, dass ihr Desinteresse an ihm deshalb generell auch alle anderen Männer betrifft? Vielleicht ist aber auch alles so wie das LI es beschreibt. Es war gut für Sie aber danach...

 

Mein Fazit: Wenn Sex eine Disziplin ist, in der Männer gegeneinander antreten um Frauen möglichst laut zum Quietschen zu bringen, hält sich die Bedeutung von Sex für alle Beteiligten in Grenzen und läuft Gefahr langweilig zu werden. Und so KOMMT es dann (wenn überhaupt) allen wie es niemand haben will...

 

Soweit bis hier

von mir

zu dir

 

LG Gaukel

  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Gaukelwort,

vielen Dank für deine Rückmeldung, für deine lobenden Worte. 

Ich sehe, du hast dich mit meinen Aussagen beschäftigt, ich sehe den Wunsch, zu verstehen. 

Für mich, in meinem Alter, ist Sex nicht, kaum wichtig. Ich habe die Autobiographie des berühmten spanischen Filmregisseurs ...... (gleich fällt mir sein Name ein), er hat, zusammen mit Salvador Dalí einen surrealistischen Film (Le chien andalouse) in jungen Jahren gedreht. Zur Zeit des spanischen Bürgerkriegs ist er nach Mexico ausgewandert, wo er einige exzellente Filme drehte. Später, in der Franco Zeit noch, hat er sich in Frankreich etabliert. Dort hat er mit Catherine Deneuve "Belle de jour" gedreht. Es handelt sich um eine junge, reiche Frau die, aus Langeweile, tagsüber, Stundenweise (sie ist verheiratet) in einem Luxusbordell arbeitet.

Auch "Das Phantom der Freiheit" ist von ihm. Und "Der diskrete Charme der Bourgeoisie".

Er also in seiner Autobiographie, mit dem Titel " Mein letzter Seufzer", sagt, dass er kein sexuelles Verlangen mehr hat und, dass er froh darüber ist, dass er sich von einer Sklaverei befreit fühlt.

Zurück jetzt zu meinen Zeilen. Es ist eine Tatsache, dass es solche Frauen gibt, die total cool (ich will nicht sagen kalt) beim Geschlechtsverkehr bleiben, und sich tatsächlich währendessen laut über alltägliche Sachen Gedanken machen, was noch im Supermarkt zu kaufen ist, oder (nach einem Blick auf die Vorhänge) dass Neue, Dickere, dahingehören. Der Bruder hat demnächst Geburtstag, etc. Und es gibt Männer, die gerade DAS geil finden! 

Ich persönlich finde es lustig.

Übrigens, die ganzen sexuellen Fantasien sind Männersache. Die Pornografie... Was ist die Pornografie? Die fotografisch oder filmisch dargestellten Fantasien der Männer. Die Frauen machen nur mit, aus Not oder aus Liebe. 

Frauen haben Mitleid und lächeln über solche Sachen.

Jetzt habe ich doch nach dem Namen des Filmregisseurs geschaut: Luis Buñuel.

Er war befreundet mit allen bekannten Dichtern jener Zeit, wie Federico García Lorca. Er hat geboxt. Einmal haben zwei Seeleute einen von seinen lyrischen Freunden angepöbelt und er hat beide zusammengeschlagen.

Ein wenig wie Jean Paul Belmondo.

Danke mein Freund

Geschrieben

Heyho Carlos,

 

nun weiß ich besser wohin du mit diesem Gedicht zielst. Dankeschön für deine Antwort.

 

An dieser Stelle möchte ich dir jedoch eine Tür aufmachen...

 

Zitat

Übrigens, die ganzen sexuellen Fantasien sind Männersache. Die Pornografie... Was ist die Pornografie? Die fotografisch oder filmisch dargestellten Fantasien der Männer. Die Frauen machen nur mit, aus Not oder aus Liebe. 

 

...das "solche" Frauen gibt, wie du sie beschreibst, kann und will ich nicht widerlegen. Aber das es auch anderen "solche" Frauen gibt kann ich belegen.

 

(Du musst im Linken Bild unter dem "P-Wort" auf das grüne Playsymbol klicken, damit du den DLF Podcast anhören kannst.) Ich finde der Link lohnt sich wirklich.

 

Blick über den Tellerrand

 

Liebe Grüße

 

vom Gaukel

 

 

 

  • Gefällt mir 2
Geschrieben

Hallo Gaukelwort,

eben habe ich mir die Geschichte von Paulita angehört.

Dass es solche Frauen gibt war für mich keine Frage, es sind aber bestimmt recht wenige. Im Allgemeinen sind die Frauen gegen diese Art, diese Einstellung dem Sex gegenüber. Für sie spielen die Gefühle eine wichtigere Rolle als für die Männer.

Durch die Verhütungsmöglichkeiten hat sich viel verändert, trotzdem achten die Frauen vielmehr darauf, wem sie Zugang zu ihrem Körper gewähren.

Das liegt in ihrer Natur, an ihren Genen.

Noch heute sind Frauen Kriegsbeute. 

Über dieses Thema können wir uns lange austauschen, warum nicht? 

Ich finde den Link, den du mir geschickt hast, sehr gut. 

Bemerkenswert wie konsequent diese junge Frau ihren Weg verfolgt, wie sie ein Tabu nach dem anderen bricht und immer weiter geht und versucht, alles zu verwirklichen, was sie sich gewünscht hat.

Ich danke dir.

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Lieber Carlos,

 

Am 3.7.2021 um 11:49 schrieb Carlos:

Ich war davon ausgegangen, dass niemand sich dazu äußern würde.

Ja, da bist du überrascht - auch mir gefällt dein Gedicht!

 

Das LI ist der Ex, und es hört sich schon ein wenig wie Schadenfreude von ihm an - was ihm ja gegönnt sei!

 

Die Frau wird dem aktuellen Partner, der ihre Bedürfnisse - wie es sich anhört - nicht zu erkennen vermag, nie ganz gehören. Die Frage stellt sich aber schon, warum sie da mitmacht; dafür gibt es vielerlei Gründe. Es kann aber auch sein, dass das LI sich ein falsches Bild von den beiden macht, und sich nur mit der Vorstellung tröstet, die Verflossene besser zu kennen. 

 

Am 2.7.2021 um 22:17 schrieb Carlos:

Immer wieder wird er 

wie ein leerer Kartoffelsack 

neben ihr hinfallen 

Die Strophe ist in dieser Hinsicht sehr vielsagend. Dagegen steht das Bild des Mannes, der die Frau versteht und auf sie eingeht.

 

Du schreibst sehr nahe am wirklichen Leben, pickst oft Momente heraus, die du sehr anschaulich und natürlich beschreibst; deine Gedichte haben einen Wiedererkennungswert.

 

Ich habe das Gedicht und auch die Kommentare sehr gerne gelesen!

 

Gruß, Nesselröschen

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Ach lieber Carlos,

 

ist nicht alles im Leben relativ?

Man liebt sichs leichter mit der Zeit,
intensiver, anders als in ganz jungen Jahren,
vielleicht damals wie ein Füllen, ungestüm, unbedarft,
nunmehr mit der Eleganz und Geschmeidigkeit einer schönen Raubkatze -
elegant und kraftvoll in jeder einzelnen kleinen Bewegung, um zu spüren, zu fühlen...

Deine Zeilen sehr gerne gelesen, höchste Zeit wieder mal einen erotischen Text von mir zu posten, mal schauen, hab da einiges im Nachtkästchen  

Herzlich liebe Grüße in Deinen Abend!

Uschi

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