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Geschrieben am

War er zur Arbeit, rief sie heimlich immer
in seiner Wohnung an, war nur sublim
mit ihrem Läuten dort in seinem Zimmer,
und doch mit seiner Welt ein Stück intim.

Er wusste nichts von ihren Seligkeiten,
von ihrer scheuen Art der Träumerei,
und dachte sich: „So sind nun mal die Zeiten.
Bevor es recht begann, war es vorbei."

Doch als er sich ein neues Mädchen suchte
und eines Tags mit dem zu Hause blieb,
da läutete sein Telefon. Er fluchte
und hörte aus der Muschel: „Hab dich lieb!“

 

 

(aus dem Fundus)

  • Gefällt mir 5
  • Schön 1
Geschrieben

Lieber gummibaum,

 

das Ende ist sehr offen, aber mein erster Eindruck war der, dass sich mit veränderten Liebschaften auch das Verhältnis des LI zur geheimnisvollen Fremden und dem lockenden Abenteuer verändert hat. Ob ihn die Liebeserklärung noch beeindruckt, bleibt offen.

 

Schön ist die Vorstellung, die Melda-Sabine anspricht - allemal romantischer als meine Auslegung!

 

Sehr gerne gelesen - gefällt mir gut!

 

LG Nesselröschen

Geschrieben

Hallo Gummibaum, 

 

herrlich und treffend die Idee! 

Aber die Nachricht ist ja nicht so schlimm. Sag ich ja auch zu Bekannten. 

Übler wären wohl diese Sätze gewesen: "Du warst so toll in meiner Fantasie!" "Ich werde dich trotzdem lieben!" "In meinen Gedanken bleibst du mein Traum!" "Ich wünschte wir hätten Liebe gemacht!" 

 

Gern gelesen und mit gelauscht! 

LG JC 

Geschrieben

Danke für die Likes!

 

 

Lieber Alexander,

zwei Worte voller Inbrunst!

 

Lieber Melda,

ein passendes, schönes Bild zur tragischen Trennung Liebender.

 

Liebes Nesselröschen,

ja, es bleibt offen, aber der Pessimismus ist nicht unberechtigt.

 

Lieber Joshua,

danke für dein Lob der Idee.

"Hab dich lieb.", ist eine schöne Nachricht. Nur der Zeitpunkt des Transfers entzieht ihrer schönsten Entfaltung etwas den Boden. 

 

 

Euch herzlichen Dank und beste Grüße

gummibaum  

 

  • Gefällt mir 2
Geschrieben

Lieber gummibaum,

Die Situation trägt von Anfang an etwas sehr Verlorenes in sich.

eine Liebende die durch das Klingeln des Telefons der Abwesenheit des Geliebten einen akustischen Beweis für seine Existenz darbringt. Ich stelle mir vor wie sie geistig mit dem Klingelton durch seine Räume wandert, seiner Ausstrahlung nachspürt und einen Teil von der ihren hinterlässt .. auf seinem Kissen, auf seinem Stuhlsitz ... sie intensiviert ihre Bindung auf einer immateriellen Ebene.

Die endlich ausgesprochenen Worte (unglaublich zärtlich) kommen zu spät, erreichen seine, nun für ihr Leben Wirklichkeit, gewordene  Abwesenheit, sie hatte ihn nie losgelassen ...

und, so ganz vielleicht, ist der nicht verhallte Klingelton, die Leere die endlich eine Stimme bekommen hat, der erste Schritt zur Realität.

 

Ein Gedicht, das mich in seiner subtilen Intensität sehr gefesselt hat.

 

Liebe Grüße

Sali

 

 

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