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Geschrieben am

zwei schleichen, beide völlig blind

versuchten sich im fliegen

die eine prüfte erst den wind

die andre tat sich wiegen

 

und als sie beide startklar warn

hat eine angeschoben

die andre ließ die vorsicht fahrn

so sind sie abgehoben

 

welch glück, so windumbrauster flug!

der mutigen gestalten

und wenn sie auch kein flügel trug -

es gab für sie kein halten

 

denn beide waren unterwegs

als völlig blinde schleichen

da endet solch ein fluge stets

am grund - und mit zwei leichen

  • Gefällt mir 5
  • Traurig 1
Geschrieben

Hallo Sofakatze,

aber sie sind glücklich gewesen!

Schöne Geschichte! Ich bin doch tatsächlich mitgeflogen .. und gerade als ich anfangen wollte zu lachen (gejauchzt hab ich schon vorher) uuups! 

Tja so gehts wenn man zu weit abhebt!

 

Ganz liebe Grüße

Sali

  • Danke 1
Geschrieben

liebe salseda, liebe letreo, lieber gummibaum!

 

vielen dank für eure kommentare.:thumbsup:

 

dass du, liebe salseda, sogar mit meinen schleichen mitgeflogen bist, ehrt mich. ja, für einen moment waren sie glücklich, nicht sehend, wohin sie ihr kühnes abenteuer führt. aber das weiß man ja vorher eh nie und so sind wir wohl alle manchmal wie die blinden schleichen, wenn wir uns auf etwas neues einlassen und der ausgang ungewiss ist.

 

da schleichen aber nunmal nicht fliegen können, liebe letreo, ist die letzte strophe imho irgendwie wichtig, damit der leser versteht, dass die schleichen in einen abgrund fallen (den sie vorher eben nicht sehen konnten), der sturz für sie aber wie ein flug anmutet, den sie zumindest so lang genießen können, bis sie ihr ende auf dem grund finden. aber natürlich darfst du für dich die vierte strophe auch gern weglassen.:wink:

bei der zuordnung habe ich auch überlegt, da die pointe aber eher schwach ist und sich die lustigkeit in grenzen hält, das gedicht dann aber doch eine irgendwie geartete, wenn auch nicht allzu tiefe (aber das war auch nicht beabsichtigt) weisheit besitzt, habe ich es in diese kategorie gestellt. 

 

stimmt, lieber gummibaum, genau so tragisch wie bei ikarus endet hier dieser blindflug. man könnte daraus schlussfolgern, dass blindschleichen eben nicht zum fliegen geboren sind, im sprichwörtlichen sinne: schuster, bleib bei deinen leisten. aber so möchte ich das gedicht nicht ausschließlich verstanden wissen, denn wie oben schon erwähnt, sollte man sich auch neuem öffnen können, um glück zu finden. selbst wenn es böse ausgehen kann. 

 

liebe grüße und danke für eure gedanken sowie auch für alle likes :grin:

sofakatze 

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