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Geschrieben am

Wir beide - du und ich -
wir sind wie der Mond und die Erde.
Wir umkreisen einander
in sicherer Entfernung,
die Blicke sehnsüchtig einander zugewandt,
leuchtende Entitäten einer leeren Welt.

Wir finden Halt im Anderen.
Wenn du nicht wärst, würde ich taumeln.
Wenn ich nicht wäre, würdest du davon driften.
Aber wir entfernen uns jedes Jahr um 3,8 cm voneinander.

 

 

(Aus dem Fundus)

  • Gefällt mir 3
  • wow... 1
  • Schön 1
Geschrieben

gefällt mir SEHR gut! Hier ist Haltfinden existentiell in total originelle stimmige Bilder verpackt. Die Nähe-Distanz Thematik ist wunderbar ausbalanciert in Sprache und  Rythmus und natürlich in den starken Bildern der kreisenden Gestirne. Selbst der Mond bleibt in seiner mythologischen Komponente weiblich und folgt den Geschlechtermetaphern in dieJahrhunderttausende der Menschwerdung. Ganz groß!! Kompliment ! 

 

mes compliments

 

D. 

Geschrieben

Vielen Dank für deine tiefgründigen Gedanken zum Gedicht, lieber Dionysos!:smile:

 

Irgendwie hat sich die ganze Metaphorik von selbst zurecht gerüttelt, als ich einmal die Perspektive eingenommen habe, das Verhältnis von Erde und Mond wie eine Liebesbeziehung zu betrachten.

 

LG

  • Schön 1
Geschrieben

Wow @Schmuddelkind!

Das ist heute Nacht schon das zweite Gedicht von dir, welches mich wirklich beeindruckt.

 

Wenn man die Beziehung von Mond und Erde betrachtet wird klar, dass sie beide nicht ohne einander können, aber auch die Distanz brauchen um zu funktionieren. Sehr spannend Gedanken, die du gut in Worte gefasst hast.

Ob man das auch auf Menschen übertragen kann...vielleicht?

 

Gerne gelesen und darüber nachgedacht!

Liebe Grüße

Lina

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Vielen Dank, liebe Lina!:smile:

 

Am 17.7.2021 um 00:12 schrieb Lina:

Wenn man die Beziehung von Mond und Erde betrachtet wird klar, dass sie beide nicht ohne einander können, aber auch die Distanz brauchen um zu funktionieren. Sehr spannend Gedanken, die du gut in Worte gefasst hast.

Ob man das auch auf Menschen übertragen kann...vielleicht?

Vielleicht, ja. Das Schöne ist natürlich, dass Menschen und damit auch Beziehungen unterschiedlich sind und gewiss kann man immer eine Aussage finden, die auf irgendjemanden zutrifft. Aber cool, wie du die Metapher aufgedröselt hast! Sich zueinander hingezogen zu fühlen und doch ein Individuum sein zu wollen, das eben auch Freiraum für sich braucht, ist wohl oft eine wichtige Herausforderung in Beziehungen.

 

LG

  • Gefällt mir 1

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