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Geschrieben am

 

 

 

Die Kitschnöle

 

Im Yin- im Yang- im Yammertal

stehst du vom Liebesglück besudelt

am rotzverschmierter Marterpfahl

im Schatten deiner Leiden sprudelt

 

der Quell von Eifersucht und Neid.

(Dein Herzschmerz sei hier zu erwähnen.)

Du starrst im blassen Büßerkleid

beleidigt auf ein Meer aus Tränen

 

und wärst schon längst hinein geeilt

in seine todessanften Fluten...

Zum Glück bist du ja angeseilt,

am bösen Marterpfahl, dem Guten.

 

Wie immer trage ich die Schuld;

gehöre längst vom Blitz erschlagen!

Ich geh! Hier endet die Geduld!

Kein Mensch kann deinen Kitsch ertragen.

 

 

 

  • Gefällt mir 3
  • Schön 4
Geschrieben

Ja manche Menschen haben so wenig Probleme dass sie sich selber welche machen. Hauptsache es rührt sich was. Genießen und Leben wird oft gemieden. Am schlimmsten ist es so wie hier und man wird selbst mit reingezogen. 

 

Gefällt mir 

LG Alex 

 

 

Geschrieben

Hi Alex,

 

danke für dein Feedback.

 

Im Grunde möchte mir mit dem Gedicht nicht anmaßen darüber zu befinden ob es das LD sein „Problem“ selbst verursacht und welchen Anteil das LI daran hat.

 

Allerdings reagiert das LD auf seine Kummer, indem es ihn mit Superlativen mästet und mit aufgeblasenen Metaphern in Szene setzt. Wer sich so „genussvoll“ in seinem Unglück suhlt darf sich meiner Meinung nach nicht wundern, wenn er/sie/es in seiner Klage/Anklage nicht erst genommen wird und wohl möglich alles so sehr verschlimmert, dass er/sie/es zum Schluss alleine dasteht.

 

Wenn die Performance so viel mehr Raum einnimmt als der Anlass, wird der Anlass unglaubwürdig.

 

Zumindest sieht das LI es in diesem Gedicht so - und geht.

 

Liebe Grüße

 

vom Gaukel

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo Gaukelwort,

gestern Nacht habe ich dein Gedicht gelesen, ich war aber zu müde und unkonzentriert nach diesem Kampf gegen die Engländer. 

Jetzt kann ich besser denken.

Genau das, was du beschreibst, erlebe ich immer wieder. Manche Menschen wollen nicht verstehen, dass ihr Kummer dem Rest der Welt Schnuppe ist.

Man muss lernen, klug zu jammern. 

In diesem Sinne

Carlos

Geschrieben

Hi Carlos,

 

mir ist klar, das mein Gedicht deftig polarisiert...

 

...allerdings tun das vielen der mit toxischen „Du-Botschaften“ gespickte „Herzschmerz- und Yammertalgedichte“ oftmals auch...
 

Du, zum Glück gibt es in meinem Leben nur wenig mir näher bekannte Menschen, deren Kummer mir gänzlich am Allerwertesten vorbei geht. Allerdings haben die Wenigen, bei denen das so ist, eine große Gemeinsamkeit.

 

Diese Menschen ergreifen eine hilfsbereit gereichte Hand wie alle Anderen die sich helfen lassen wollen. Aber anstatt sich redlich zu bemühen und sich mit der gebotenen Hilfe aus der dem Sumpf ihrer Scheiße zu ziehen, haben sie anderes im Sinn. Sie machen sich träge und schwer und versuchen erst gar nicht hinauszukommen – sondern die/den Helfer/In mit hinein zu zeihen, um eine/n Jammerverbündete/n oder Klagekumpel zu haben. Und bei so was habe ich - und hat das LI gelernt sehr deutlich zu werden.

 

Eine Zeit lang jammern geht immer OK. Aber auch hier gilt wie so oft: Die Dosis macht das Gift. Für die/den Jammerende/n als auch für die/den Helfende/n.

 

Gift ist im übrigen nicht immer tödlich. Manche Gifte lähmen ihre Opfer oder machen sie abhängig.

 

In diesem Sinne...

 

liebe Grüße

 

vom Gaukel

  • Gefällt mir 1

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