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Trixi und die sechs Eisbären

 

 

Das neue Jahr hatte begonnen und der Himmel hing voller Geigen.

 

Die Liebe war ins Nebenhaus, in Form einer Norfolk Terrier Hündin, eingezogen. Ihr seidiges Fell glänzte rötlich in der Sonne. Ihr lieblicher Blick schaute gedankenverloren in unsere Welt und sie war das Schönste, was ich je gesehen habe.

 

Ich war ihr sofort verfallen.

 

Natürlich völlig unerreichbar. Weiter weg, als der Mond.

 

Also konzentrierte ich mich wieder auf die wesentlichen Dinge.

 

Die Sonne ging auf und mein Kauknochen, für saubere Reißzähne, schrabbelte

in meinem Maul hin und her. Der Sabber tropfte auf den Teppich und Timmy`s Mama würde sicher wieder mit mir meckern, ob ich nicht im Flur meine Zahnhygiene ausführen und dort das Linoleum vollschleimen könnte?

 

Aber darauf konnte ich jetzt keine Rücksicht nehmen!

 

Wer will schon zum Mond, mit Fleischresten zwischen den Beißerchen?

 

Dann dachte ich wieder:

So eine kleine Liebelei mit der Nachbarin würde ja auch meine Bereitschaft,

heil zurückzukommen, ins Unermessliche steigern und wäre für alle zukünftigen Mondfahrten unverzichtbar.

 

Gut, das ich so schlau war. Also doch erst mal zu meiner großen Liebe.

 

Schnell noch das Fell sauber schlecken und die Krallen an der elektrischen Schuhbürste polieren.

Ich wollte schließlich einen exzellenten Eindruck bei ihr hinterlassen.

Wo war Timmy, wenn man ihn brauchte? Mein Rücken musste unbedingt gebürstet werden.

Wie sollte ich jemals eine feste Freundin finden, wenn mir niemand das Fell bürstete?

 

Boah, war ich genervt. Musste wieder runterkommen.

 

Im Wohnzimmer flimmerten gerade die aktuellen Nachrichten von Spock und Co. über den Bildschirm.

 

Ein geleckter Typ, mit blendenden, schneeweißen Zähnen stand in Uniform, auf dem Deck der Enterprise. Seine, in der Mitte gescheitelten Haare glänzten im Neonlicht. Er lächelte eine Frau, mit roten Haaren an und beide Lachten.

Das war mega peinlich, aber so ein Mittelscheitel würde mir auch gut stehen.

 

Genau genommen, sogar besser als ihm.

Tja. Hatte wirklich alles versucht, meine Haare wachsen zu lassen:

Schlammbäder. Sonnenschein. Beten.

 

Keine Chance!

 

Dann griff ich auf zusätzliche Mittel zurück, die ich im Bad fand.

Profolan für die innere Anwendung und Regaine für die Äußere.

 

Der Papa von Timmy haute sich alles auf die Glatze was nach Matte aussah.

Er wollte so lange Haare, wie Günter Netzer in den 70ern.

 

Ja. Gute Idee.

 

Aber, wer zum Teufel war Günter Netzer?

 

„Kümmer dich nicht um solche Sachen, Spiky. Bleib auf dein Ziel fokussiert!“

,sagte ich zu mir.

„Keine Hundedamen und keinen Pelz, der vielleicht auch noch auf dem Boden schleift. Deine Hauptaufgabe ist die Reise zum Mond. Sonst nichts!“

 

Ok. Das hatte ich geklärt. So. Mal sehen:

 

Rechtzeitig aufstehen. Check!

Zahnreinigung. Check!

Fellreinigung. Check!

Vorher pubsen, um mehr saubere Luft im Raumschiff zu haben. Check!

Hugo einen obszönen Pfoten Abdruck schicken. Check!

Norbert und Fritz benachrichtigen.

 

 

Hääääääääääääh.

 

Wo war der Check? Ja spinn` ich? Sollte ich vielleicht alleine fliegen?

Ich geriet ein bißchen in Panik. Meine Herren, um 0800 sollte der Start sein.

(0800 war Astronauten Sprache und bedeutete 8 Uhr morgens.)

 

Meine Nackenhaare richteten sich im Nacken auf.

Also, sie hätten es getan, wenn ein Nacken da gewesen wäre, aber da mein Kopf direkt auf den Schultern lag, hatte ich weder einen Hals noch einen Nacken. Schade. Aber ich hatte einen Spruch, den ich an alle Möpse weitergab:

 

 

Ein schöner Nacken, kann dich packen

und auch runter ziehen, doch wenn du

eine Dame bist und der andere Spike,

dann warte nicht auf Mike.

 

 

„Komm zum Wesentlichen. Du lässt dich einfach zu leicht ablenken.“ ,dachte ich.

 

Also, jetzt erst mal zu Norbert und Fritz. Die fand ich nach längerer Suche auf dem Spielplatz in der Wintersonne auf dem Dach der Villa Kunterbunt.

 

„Echt jetzt?“ ,rief ich den beiden Halunken zu.

„Was issn?“ ,kam von Nobbi zurück.

„Ach nix weiter. Wie wär`s mit `ner Freifahrt zum Mond?“

 

Sofort waren sie auf den Beinen. Selbst Fritz der immer auf Garfield machte trabte heran und lächelte.

 

„Sag mal Spike. Müssen wir nicht irgendwelche Anzüge tragen, wenn wir auf dem Mond rumspazieren?“

„Quatsch. Das ist nur was für Looser. Wir sind schließlich Helden.“ ,meinte ich.

„Oh. Klar. Können wir auch Superhelden Namen haben?“ ,fragte Norbert.

„Sicher. Aber ich hab` schon einen. Spike ist der beste Superhelden Name ever.“ ,ließ ich stolz verlauten.

„Du hast recht. Dann nenne ich mich nur:

Der große, allwissende, gutaussehende, von allen bewunderte Fritz the Cat.“

 

Kam mir irgendwie bekannt vor, aber ich wollte ihm das bisschen Glück gönnen.

 

Wir liefen zu meinem Kumpel Timmy. Der lag immer noch im Bett und pennte.

Ging gar nicht. Also bellte ich ihn erst mal wach. Schlaftrunken zog er sich an und wollte mit mir Gassie gehen.

 

Verzweifelt versuchte ich ihm klarzumachen, das der Raketenstart kurz bevor stand.

Boah. Diese Menschen!

 

Voll nervig.

 

Als er es endlich geschnallt hatte sagte er nur:

 

„Raketenstart ist verschoben auf den Nachmittag.“

 

Naja, typisch. Ich war mal wieder der Letzte der davon erfuhr.

An der Informationskette mussten wir unbedingt noch arbeiten.

 

Ok. Wir hatten also noch Zeit.

 

Was machte eigentlich die Norfolk Terrier Hündin im Nebenhaus?

 

Norbert und Fritz trotteten nach Hause. Für Nobbi hieß das, ein Pappkarton unter der Brücke. Fritz der Große, würde sicher neben der Heizung auf seiner Lammfell Decke liegen.

 

Aus dem Nachbarhaus hörte ich laute Musik und eine schräge Stimme die einen Song von Sinatra zersägte.

 

„Say it`s only a paper moon. Sailing over a cardboard sea.

 

But it wouldn`t be make-believe. If you believed in me.“

 

Schade. Dann, war das Thema, neue Liebe, leider schon erledigt.

Für mich als Musikliebhaber, war es unmöglich mit jemandem etwas anzufangen, wenn mein Lieblingssänger auf diese Art und Weise zerstört wurde.

 

Mit hängendem Kopf wollte ich mich gerade auf den Weg zum Fluss machen, um mich dort zu ertränken, als der Körper zu dieser abgründigen Horrorstimme erschien.

 

Ein Mädchen mit Zöpfen, blondem Haar und Sommersprossen, die nach einer Trixi rief, erschien auf der Bildfläche.

 

 

Erhobenen Hauptes erschien meine, über alles verehrte große Liebe und sagte mit entzückender Stimme.

 

„Ja, Vinnegred. Ich bin auf dem Weg.“

Vinnegred? Das arme Mädchen. Ihre Eltern mussten sie wirklich hassen.

 

Wieso nicht gleich Chantall?

 

In diesem Moment rief sie: „Kommst du raus spielen, Chantall?“

 

Ok. Alles klar Vinnegd war aus dem Schneider. Den ganzen Schamott würde Chantall, ich kann dich nicht leiden, Tag für Tag abkriegen.

 

Aber Vinne (wie zum Teufel hieß der zweite Teil des Namens? Tu? Pu?) war wirklich ein nettes Mädchen.

Sie gab darauf acht, das es ihrer Schwester gut ging.

Beim Spielen suchte Chantall sich die beklopptesten Verstecke aus.

Sie stand hinter einem dünnen Baum und meinte dort nicht gesehen zu werden.

Alter Schwede das konnte sogar Isabell besser und die war auf einem Auge blind und hatte nur drei Beine.

 

Sie sagte immer, sie wäre ein Papillon. Hugo meinte, das käme aus dem französischen und würde Schmetterling bedeuten.

 

Ich hasste es, wenn er auf Schlauberger machte, um die Anderen zu beeindrucken.

 

Isabell war eine äußerst nette und umgängliche Hündin. Sie konnte auf ihren drei Beinen unheimlich schnell laufen. Wir hatten nur ein mal Streit, als ich sie fragte, warum sie so große Ohren hätte.

Sie meinte, damit sie meine dämlichen Fragen besser hören könnte.

 

Diese kleinen Biester konnten manchmal so zickig sein.

Würde mir mit einem Rüden nie passieren.

Wenn wir Meinungsverschiedenheiten hatten, wurde erst mal laut gekläfft und dann gerauft und dann aus einem Wassernapf geschlabbert.

 

Naja, außer, vielleicht mit Hugo. Der war voll nervig. Dackel halt.

Der hatte ein Herrchen, das wie Harry Potter aussah. Nur älter.

Viel älter. So um die 568. Norbert sagte: Das ginge nicht, weil Menschen höchstens 80 werden und nur manchmal 102.

 

Alles klar. Und wieso heißt es dann immer:

 

Wenn ich so alt werde, wie du aussiehst, erlebe ich noch das nächste Jahrtausend.

 

Tja! Daran sieht man mal wieder das Schäferhunde höchstens was von Schafen verstehen.

 

 

Also Harry hieß eigentlich Edgar, was die Sache auch nicht erträglicher machte.

Diese Schlafmütze ging mit Hugo manchmal zur Jagd.

 

Ich hab den Hugo gefragt, was sie jagen würden. Er sagte: Enten.

 

Alles klar.

 

Hab` mich kugelig gelacht. Jetzt machte der Spinner schon auf Flughund.

 

Vor einiger Zeit lag ich mal so rum und zappte durchs Fernsehprogramm.

Da seh´ ich plötzlich Edgar in meiner Liebling TV-Sendung, wie er über Außerirdische und Aliens und so`n Zeug spricht.

Ich, also meine Lauscher aufgestellt, denn es war ja, für mich als Astronaut, enorm wichtig zu wissen, wie es da draußen im Weltraum aussah.

Leider gab es kurz vorher Reste essen bei Norbert, also bin ich nach 2 Minuten eingeschlafen. Im Traum erschien mir Frank Sinatra. Er stand auf einem Raketentriebwerk und sang:

Fly me to the moon, let me play among the stars, let me see what spring is like on Jupiter and Mars.

 

Das war genau der Moment, in dem ich die Musik für mich entdeckte.

 

Und ich fand heraus. wie der Kühlschrank mit den Pfoten zu öffnen war.

Das reinste Schlaraffenland. Achtete natürlich darauf, keine Spuren zu hinterlassen. Nach kurzer Zeit hatte ich an den Hüften ganz schön zugelegt.

Stand mir aber ganz gut. Machte mich ein bisschen bulliger. Besonders von vorn. Das liebten die Bräute.

 

Wäre Casanova ein Hund gewesen, dann gäbe es nur eine Rasse. Die des Mopses.

 

Wir sind nicht die edelsten, aber wir sind schlau. Nur ließen wir es nicht so raushängen, wie manch anderer.

 

Ich will keine Namen nennen, aber Don Alfredo stand ganz oben.

 

Ein aalglatter Dobermann. Riesig. Gehörte zu einer Vereinigung die dafür sorgte, das das Glücksspiel nicht aus dem Ruder lief.

Er war in Italien aufgewachsen. In einer wilden Gegend, die er selbst immer als Zwinger betitelte.

 

Don Alfredo war brutal, aber gleichzeitig wirkte er auch unglaublich traurig.

Er hatte was melancholisches um die Augen.

Könnten, aber auch Tränensäcke gewesen sein.

 

Seine Gang bestand hauptsächlich aus Streunern.

 

Man musste echt aufpassen, das man diesen Burschen nicht zu nahe kam, sonst rissen die einem glatt den geliebten Kauknochen aus dem Maul.

 

Also, das Glücksspiel bestand hauptsächlich darin, den Metzger in der

Wanitzki Straße zu beobachten und darauf zu wetten, welchem Köter er eine Extra Wurst zukommen ließ.

 

Don Alfredo kontrollierte den ganzen Südwesten der Stadt.

 

Natürlich wußte ich nicht wirklich, wo der Südwesten der Stadt war, aber wenn ich Trixi davon erzählen wollte, musste ich schon mit ein paar Details rausrücken.

 

Oh, Trixi.

 

Wie sollte ich dieses wundervolle Wesen bloß ansprechen?

 

Jetzt kam sie heraus. Dieser Blick. Dieser Gang. Majestätisch.

 

Ich war unwürdig sie auch nur anzusehen.

 

Natürlich tat ich es trotzdem und da ich grad` dabei war, haute ich gleich mal einen supercoolen Gruß raus:

 

„Hey Babe. Wir sind Nachbarn. Mein Herrchen heißt Timmy. Ist genauso eine coole Socke wie ich. Bei dir alles locker im Strumpf?“

 

Wo nahm ich das nur alles nur her? Mann. Ich war so..............so...........?

 

 

…..........Crash Boom Bang!

 

 

Und natürlich hat sie sofort entsprechend reagiert. So fast Ladylike.

Sie sah mich mit ihren bernsteinfarbenen Augen, die wie tausend Monde funkelten, an und schrie, nicht mehr ganz so Ladylike:

 

„Hast du nicht mehr alle Latten am Zaun, mich so vor meinem Frauchen blöd von der Seite anzuquatschen. Was soll sie denn jetzt von mir denken? Das ich jeden hergelaufenen Penner der Stadt kenne? Und dazu noch einen Mops“

 

Mir blieb mal wieder nichts erspart. Hätte ich einen Schwanz gehabt, hätte ich ihn eingezogen und wäre wieder unter den Stein gekrochen, aus dem ich mich herausgewagt hatte.

 

Musste mich wieder auf meine eigentliche Aufgabe konzentrieren.

 

Erstmal der Mond. Dann der Rest der Welt.

 

Schlich zu Timmy, um mich für meinen Einsatz zu melden.

 

Der hatte gerade Besuch von Vinnegred, Chantall und Konsorten. Das dürre Ding und der durchtrainierte Typ neben ihnen, waren sicher ihre Eltern.

 

Ich erinnerte mich nicht mehr an alles, was sie sagten. War einfach zu traurig und deprimiert.

 

Es ging wohl, um schöne Nachbarschaft und Kuchen essen. Den konnten sie sich in die Haare schmieren.

 

Wollte mich gerade an der Bagage vorbei drücken, als ich den Blick von Timmy auffing.

Gefiel mir überhaupt nicht, wie er Vinnegred ansah. Überhaupt nicht!!!

 

Es war der gleiche Blick, den ich für Trixi hatte.

 

Schrie gleich zu ihm rüber, das es keinen Zweck hätte. Sie würden ihm nur das Herz brechen und dann wie einen alten Hausschuh vergraben.

 

Aber keiner hörte auf mich. Alle lachten und meinten, was ich für ein süßer, lustiger Mops wär.

 

Ok. das brachte jetzt nichts, aber ich würde sie alle im Auge behalten.

 

Ein weiterer Tag, ohne Mondflug ging zu Ende. Was hätte Armstrong wohl gemacht?

 

Er wäre sicher nicht einfach zu seiner Kuscheldecke gegangen, um ein Nickerchen zu machen.

 

Ich war so enttäuscht von Timmy. Der Raumfahrt. Trixi. Edgar. Don Alfredo. Dem Eichhörnchen. Dem Leben.

 

Aber am allermeisten …............... von mir.

 

Sollte ich ein bisschen weinen? Nein. Astronauten weinen nicht.

 

Ich tat`s trotzdem.

 

Mann, war ich ein Weichei.

 

Darüber schlief ich ein.

 

 

ü

 

 

Ein paar Stunden später klopfte der nächste Tag an meine schweren Augenlider.

 

Der 2. Januar stolzierte in mein Ereignis freies Leben

Vielleicht sollte mein kuscheliger Körper einfach liegen bleiben.

Für Heute. Und Morgen. Und Übermorgen. Usw.

 

Nein Spiky. Bewege deine gestählten Muskeln. Du hast dich lange auf diesen Augenblick vorbereitet.

 

 

Steh auf!

 

 

 

Good mornin` starshine. Another day. Another chance.

 

Ich lief in den ersten Stock. Von da hatte ich einen wunderbaren Ausblick in ihr Zimmer. Selbst beim Schlafen sah sie entzückend aus.

Sie hatte verschiedenfarbige, winzige Lockenwickler in ihrem Fell.

Ihr spitzes Näschen kräuselte sich bei jedem Atemzug, den sie tat.

Keine Ahnung, wie lange ich sie beobachtete.

Die Sonne ging auf und mein Herz wurde wieder tonnenschwer.

 

Erstmal an den nächsten Baum und dann mal schauen.

 

Das Eichhörnchen erwartete mich schon. Bekam wieder eine Nuß an die Ohren.

Ich nahm natürlich sofort die Verfolgung auf und schleifte Timmy hinter mir her.

 

Dieses Fellding hangelte sich von Baum zu Baum. Ich ließ es nicht aus den Augen.

Plötzlich lehnte sich dieses dunkeläugige, Nüsse knackende Säugetier so ganz lässig an den Baum und schaute mich superfrech an.

 

Ich dachte ich spinne.

 

„Hello Stranger.“ ,piepste das Ding.

 

Meine Pfoten gingen sofort in die Eisen.

 

„Mein Name ist Schokolade. Ich kann dir helfen. Du scheinst nicht besonders helle zu sein.“ ,piepste das Ding weiter.

„Wüßte nicht wie. Außerdem rede ich nicht mit Eichhörnchen.“ ,gab ich zurück.

„Machst du doch grade.“

„Mach ich gar nicht.“

„Doch machst du.“

„Nein.“

„Doch.“

„Nein.“

„Doch.“

 

 

Hätte nicht viel gefehlt und ich hätte dieses Hörnchen von der Eiche gezogen.

Aber durch meine wöchentlichen Yoga Übungen, fand ich sofort meine Mitte und markierte nur meinen Baum.

Dann lud ich es zum Knochen kauen, auf neutralem Boden, am Nachmittag ein.

 

Wenn das so weiterlief, würde dieser Tag voll in die Grütze gehen.

 

Auf dem Nachhauseweg trafen wir Isabell. Sie machte an der Ecke Fasanenweg und Elbschlösschen auf traurig und versuchte so ein paar Häppchen zu ergattern.

Aufgrund der drei Beine und des fehlenden Auges war das leicht.

 

Wusste nie, wie ich mich ihr gegenüber verhalten sollte.

 

„Hi Isi du siehst blendend aus.“, schrie ich aus lauter Kehle zu ihr rüber.“

„Mann. Du bist wirklich der letzte Penner.“ ,brüllte sie zurück.

Jetzt wisst ihr was ich meine. Ich hab`s einfach nicht drauf. Mist.

 

 

Eisiger Wind durchschnitt die Luft im Vorgarten, wie mit rasiermesserscharfen Rasiermessern.

An den Vergleichen musste ich noch arbeiten.

 

Schokolade erwartete mich schon. Er hockte ganz entspannt auf einem verschneiten Ast.

 

„Hi Kumpel.“ ,rief er mir freundschaftlich zu.

„Kumpel? Ich glaube du verwechselst da was.“ ,rief ich zurück.

„Kein Problem.“

 

Schokolade kletterte flink, wie ein Wiesel vom Baum und baute sich vor mir auf.

 

„Also. Es ist so. Wir beobachten Don Alfredo und Luigi schon seit geraumer Zeit.“

„Wir?“

„Ja. Wir gehören zu der örtlichen, geheimen Eingreiftruppe. Wir nennen uns die

sechs Eisbären.“

„Das heißt, ihr seid sechs Eichhörnchen, die sich die Sechs Eisbären nennen.“

„Du bist ja ein richtiger Blitzmerker.“

„Aber, wäre es nicht sinnvoller, ihr würdet euch gleich die sechs Eichhörnchen nennen?“

„Was verstehst du an dem Wort geheim nicht?“

„Du bist gemein und frech. Und das kann ich gar nicht leiden.“ ,schnauzte ich.

 

Ich machte mich vom Acker. Das brauchte ich wirklich nicht in meinem Leben.

Es war schon so kompliziert genug.

 

„Du hast recht. Tut mir leid. Ich schieße manchmal über das Ziel hinaus.“

„Ok. Entschuldigung angenommen. Bin ganz Ohr.“

„Also. Don Alfredo kontrolliert die Stadt und beschränkt das Leben der anderen Tiere. Luigi hängt auch mit drin. Wie, wissen wir noch nicht genau. Aber wir würden es gerne wissen. Und genau da, kommst du ins Spiel.“

„Tja, Freunde. Ich würde euch gerne helfen, aber ich fliege in den nächsten Tagen zum Mond und da wäre es ungünstig, wenn ich was anderes machen würde.“

„Aber hier geht es um ein höheres Ziel. Es geht um die nationale Sicherheit.“

„Ja, das verstehe ich schon, aber jetzt muss ich leider los, das Essen liegt sicher schon im Napf und Timmy wird schnell ungehalten, wenn ich nicht pünktlich zum Fressen erscheine.

Also, so long oder Halali oder wie auch immer ihr Geheimagenten euch verabschiedet.“

 

Und schon machte ich mich aus dem Staub.

Ich schlenderte also nach Hause und dachte so über das Geheimagenten Leben nach. Natürlich, wäre es schon irgendwie cool, wenn ich zusätzlich zu meiner Astronauten Laufbahn, noch Spion in meinen Lebenslauf schreiben könnte.

 

Schokolade tippte mir von hinten auf die Schulter.

 

„Schau mal, wir bieten dir freien Zugang zu allen Ressourcen.“ ,bettelte er.

„Das heißt.“

„Walnüsse, Haselnüsse, Eicheln, Fichtensamen, Kiefernzapfen, Pilze, Rinde,

junge Zweige, Beeren und Obst.“

„Das klingt verlockend. - Für ein Eichhörnchen. Aber Hunde stehen dann doch auf andere Dinge.“

„Mmh. Ok. Das sehe ich ein. Ich kümmer mich drum. Und ich besorg dir ein Date mit Trixi.“

 

Meine Lauscher stellten sich auf. Trixi? Date? Wie konnte ich da nein sagen?

 

„Ok. Ich bin dabei.“

 

„Du wirst es nicht bereuen. Ab jetzt gibt es die Instruktionen nur noch über einen hohlen Baum in der Wandergasse.“

„Du kannst schreiben?“

„Kannst du lesen?“

„Nein.“

„Also. Was soll die Frage?“ ,gab Schokolade gereizt von sich.

„Naja. Du hast doch gesagt: Instruktionen über...“

„Ja. Ja. Ich weiß was ich gesagt habe. Jedenfalls nichts vom Schreiben.“

„Ok. Aber wie...?“

„Jeden Morgen um 0700 am Baum in der bereits erwähnten Gasse. Alles verstanden?“

„Jaha.“ ,ich verdrehte die Augen und war reichlich genervt. War ja jetzt nicht so schwierig.

 

Wir trennten uns mit einem verschwörerischen Augenzwinkern.

 

Jetzt musste ich aber los. Wo war Timmy eigentlich?

 

Mein Gang war stolz und voller Vorfreude. Ich ging alles noch mal durch.

 

Also, da war dieser Baum und der war hohl. Was war das für ein Baum?

Klang gefährlich, wenn der schon hohl war, bestand sicher Bruchgefahr.

Galt das Treffen auch bei Sturm?

In welcher Straße war es doch gleich? Wie wollte er das Date mit Trixi zustande bringen? War der Baum in der Winterstraße? Oder der Wagendörfer?

Aber da gab es keine Bäume. Das war Industriegebiet. Ging es überhaupt um einen hohlen Baum? Oder sagte er hohlen Raum?

 

Wie weit war Timmy eigentlich mit dem Raumschiff?

 

Mann war ich hungrig.

 

Als ich endlich zu Hause war hörte ich wie Timmy und Schrappnel zusammen sprachen, das sich der Start der Rakete noch verzögern würde, wegen Schwierigkeiten im Materialbereich.

 

Na dann. Ab in die Falle, wie es bei uns Kosmonauten hieß.

 

Der Schlaf war traumlos und erholsam. Nach einem ausgiebigen Frühstück aus dem Kühlschrank, bei dem ich wieder sorgsam die Spuren verwischte, machte ich mich auf den Weg zu diesem hohlen Raum in der Wagendörfer.

 

Die Schneeverwehungen machten meinem Körper ein bisschen zu schaffen.

Aber schließlich kam ich doch an und zwängte mich durch den Spalt eines Tores in diesen hohlen Raum.

 

Sofort erkannte ich einige Stimmen.

 

Da war Luigi. Er sprach von seinem Großvater, der bei einem Metzger lebte und jeden Tag wundervolle Würstchen zum Frühstück bekam.

 

Mein Magen knurrte.

 

Don Alfredo`s Stimme rollte klar und gebieterisch durch die Halle.

 

„Also. Alle Tiere arbeiten ab sofort, nur auf dieses eine Ziel hin. Die Produktion läuft schon seit Wochen auf Hochtouren. Wir werden mit unserem Produkt die Stadt überschwemmen. Heute Hamburg. Morgen die ganze Welt.“

 

Applaus und Gejohle brandete zu mir herüber.

 

Wie war ich nur hier rein geraten? Wo war die Nachricht von Schoko?

Warum war ich nicht einfach liegen geblieben?

Offensichtlich hatte ich etwas durcheinander gebracht.

Vorsichtshalber verhielt ich mich Mucksmäuschen still.

 

„Der Transport passiert am 4. um 0900 die Wandergasse.“ ,sagte Isabell.

„Meine Jungs werden da sein und die Ware abladen.“ ,meinte Don Alfredo.

„Ich werde die Ware an die entsprechenden Standorte verteilen.“

,flüsterte Luigi.

 

Ich pieselte mich ein bisschen ein, weil ich so aufgeregt war.

 

Plötzlich hörte ich das Knurren eines Zwergpinschers hinter mir. Tomaso war einer von Alfredos Hunden. Ein ganz gefährlicher. Die Kleinsten sind die gemeinsten.

Das Fletschen seiner Zähne setzte sich in meinen Ohren fest und verursachte mir eine superkrasse Gänsehaut.

Ich drehte mich ganz langsam um. Tomasos Augen waren blutunterlaufen und hatten diesen gruseligen Glanz.

Versuchte ruhig zu bleiben, bemerkte aber, wie sich meine Fußnägel aufrollten.

 

„Hi. Ihr habt hier eine superschöne Location. Wollte nur mal kurz reinschauen und Hallo sagen. Und schon bin ich wieder weg.“ ,sagte ich.

„Keine Fiesematenten.“ ,zischte Tomaso.

„Fiesematenten? Was, zum Teufel, soll das heißen?“

„Das heißt, wenn du auch nur mit einem Muskel zuckst, verarbeite ich dich zu Fleischmehl.“

 

Seit Tagen hatte ich schon diesen Blähbauch. Zuviele Karotten.

Ich schwöre, es war nur ein ganz kleiner. Ein ganz leiser.

 

Aber Tomaso verdrehte die Augen und machte gleich ein Drama daraus.

 

Hilfe Erstickungsgefahr. Gasmaskenalarm. Röchel. Röchel.

 

Boah. Das war ja wohl echt `n Scherz.

 

Ich nutzte die Gelegenheit, mein Körper vollzog eine Kehrtwendung und raste Richtung Ausgang.

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie der Zwergpinscher wieder zur Besinnung kam und hinter mir her hechtete.

 

Ich schaffte es aus der Halle und lief, so schnell ich konnte, die Straße runter. Unter einem Holunderbusch fand ich ein perfektes Versteck.

 

Es war ein gemütliches Fleckchen, bis ich bemerkte, das sich ein Dachs, dort eine Mulde gegraben hatte und laut vor sich hinschnarchte.

 

Aus dem Vormittagsprogramm, - Wilde Tiere aus dem Kaukasus - ,kannte ich diese Marderart und wusste das sie mega gefährlich war.

Stellte also, vorsichtshalber, das Atmen ein und trotzdem öffnete er die Augen.

Meine Zunge troff vor Angst. Ein Wasserfall voller Panik.

 

Oh, wie ich diese Menschen beneidete. Die schwitzten auch über die Haut.

 

So 2 bis 4 Sekunden später, gähnte er herzhaft, drehte sich auf den Rücken und kratzte sich ausgiebig mit seinen scharfen Krallen den Bauch.

 

Dann schaute er mich an und sagte:

 

„Oh, Besuch. Guten Tag. Darf ich mich ihnen vorstellen? Egon. Egon Grimbart. Neu zugezogen.“

„Ähm ja.“ ,stotterte ich.

„Angenehm. Aus Armenien? Mein Großvater Mütterlicherseits, kam auch aus Armenien. Ein großer, zotteliger Tierfreund, der es liebte während, einer hellen Mondnacht im nahen See zu baden.“

„Nein... ich...also...“

Sehr verehrter Ähm ja, sie brauchen sich keine Sorge zu machen. Ich bin Vegetarier.“

 

Wieder entfleuchte ein klitzekleiner. Das alles war mir unsagbar peinlich.

 

„Oh. Zuviel Karotten? Ich empfehle ihnen einen Tee. Kümmel und Anis. Wirkt Wunder.“ ,teilte er mir mitfühlend mit.

 

Ich lächelte dieses peinliche Erlebnis einfach weg.

 

Egon war ein ganz schön schräger Typ. Aber nett.

Er erzählte von seiner Jugend in den Karpaten und seiner Flucht.

Vom Krieg und den Tränen.

Das er seine Eltern und Geschwister zurücklassen musste.

Das kein Tag verging, an dem er nicht an sie dachte.

 

Er sang ein altes Lied aus seiner Heimat und fing fürchterlich an zu flennen.

 

Ich musste auch weinen.

 

Nahm ihn mit nach Hause. Was sollte ich sonst tun?

Erstmal zu Norbert und Fritz. Die waren gleich begeistert von Egon.

 

Unter dem Haus richteten wir ihm einen schönen Platz zum Wohnen.

Ich spendete eine von meinen zwei allerliebsten Lieblingskuschelmuscheldecken.

Norbert verschenkte seine Pfeife mit Tabak drin, obwohl niemand von uns Vieren rauchte. So als Willkommensgeste halt.

Fritz hatte aus seinen ausgefallenen Haaren ein Deckchen gehäkelt.

Bisschen schräg, aber passte auch irgendwie.

 

Der Platz unter dem Haus wurde auch gleich unser Hauptquartier.

Weil, so ein Hauptquartier nämlich eine ganz wichtige Sache ist, wenn man ein Astronaut und Geheimagent war.

 

Am Abend trafen wir uns alle bei Egon, quatschten die ganze Nacht und erzählten uns gruselige Geschichten.

 

Ich wusste, das man das so machte, weil mir Timmy davon erzählt hatte, als sie im Sommer bei den Pfadfindern waren.

 

Fritz hatte ein bisschen Angst, als Egon die Geschichte vom gestiefelten Kater erzählte. Aber wir beruhigten ihn und erschreckten ihn danach sechs mal.

 

Aber nur, weil er so schön plüschig aussah, wenn seine Haare vor Schreck von ihm abstanden.

 

Norbert holte seine Pappkartons zum unterlegen, damit wir nicht so froren.

Ich besorgte Kümmel-Anis Tee, der uns allen nicht schmeckte.

Egon Grimbart erzählte von seiner Mama und das sie immer sagte, wenn es mal ganz schlimm kommt, wird die Sonne am nächsten Tag umso heller scheinen.

 

Da mussten wir alle einen großen Kloß hinunterschlucken, weil wir genau wussten, was er meinte.

 

Und insgeheim wünschten wir, das wir auch gerne so eine Mama gehabt hätten.

 

Dann schliefen wir ein, aber Egon schnarchte so laut, das ich Petersilie für unsere Ohren besorgen musste.

 

Am nächsten Morgen holte Norbert das Frühstück und wir waren sowas, wie eine richtige Familie.

 

Wir konnten unser Glück kaum fassen und fast hätte ich ihnen von meinem neuen Job, als Spion erzählt.

Plötzlich hörten wir ein leises Trippel-Trappel, das ums Haus schlich.

Vorsichtig steckte ich mein Näschen heraus und entdeckte Tomaso.

 

„Freunde. Ich hab da ein kleines Problem.“ ,sagte ich schuldbewußt.

„Meine Mama sagte immer, es gibt keine Probleme, nur Herausforderungen.“ meinte Egon.

„Meine Herausforderung heißt Tomaso und gehört zur örtlichen kriminellen Vereinigung.“ ,erkläre ich.

 

Fritz und Norbert gerieten sofort in Panik.

Egon meinte, Panik sei nur die Abwesenheit von Mut.

Naja, da konnte wir ihm 1000 prozentig recht geben.

 

Nach 3 Minuten, wich die Panik der Verzweiflung und die wich der Hoffnungslosigkeit.

 

Es gab zwei Optionen:

 

Südamerika oder der Mond.

 

Aber keiner von uns sprach portugiesisch oder spanisch.

 

Da fiel die Wahl leicht. Ab zum Mond. Aber jetzt waren wir schon zu viert.

Wenn das so weiterging, konnten wir da oben bald eine Kolonie gründen.

 

Vorsichtshalber machte ich mir schon mal Gedanken über eine Flagge und die Nationalhymne.

 

Ein weißer Adler auf weißem Grund hätte was. Oder Bäume. Große grüne Bäume.

 

Na super. Jetzt musste ich auch noch pieseln. Also, ab zum nächsten Baum.

 

Vorsichtig steckte ich mein Näschenraus und schnupperte nach Tomaso.

 

Die Luft war rein, wie wir im Geheimagentenjargon so sagten.

 

Auf einmal schepperte es ganz gehörig in meinem Kopf. Eine Nuss prallte an meiner Schädeldecke ab und landete an der Hauswand.

Schokolade stand breitbeinig und herausfordernd auf dem dicksten Ast und machte auf ebensolche Hose.

 

Nun ging das Erklären los. Es dauerte eine ganze Zeit bis Schoko begriffen hatte, um was es ging.

Logisch so ein Eichhörnchen Gehirn ist ja viel kleiner, als das von uns Möpsen.

 

Er meinte, ich hätte mehr Glück, als Verstand gehabt.

Das machte mich ganz schön stolz.

 

Aus unserer Familie, war ich der erste, der es zu etwas gebracht hatte.

 

Schokolade pfiff gaaaaaaanz schrill und sofort tanzten fünf weitere Eichhörnchen an.

 

„Darf ich vorstellen? Wir sind die Sechs Eisbären:

 

Das sind Rixi und Raxi.Dann Flutschi und Lutschi. Neben mir das kleine Kerlchen heißt Schaka und mich kennst du ja schon. Ich bin Schoko. Wir finden, das du das gut gemacht hast.“

 

Ich wurde ganz verlegen, bei soviel Lob, also brachte ich schnell die Sprache auf das Versprechen, Trixi kennenzulernen.

 

„Hello Stranger.“ hörte ich eine Stimme sagen, die eindeutig meiner Angebeteten gehörte.

 

Sie stand auf der Treppe und sah mich an.

 

„Wie wär`s mit einem Spaziergang?“ ,fragte sie.

 

Konnte leider, weder atmen, noch reden. Mein Kopf nickte und meine Beine bewegten sich. Doch mein Magen rebellierte und war kurz davor überzuschwappen. Hatte mir noch nie so sehr gewünscht, ein Pferd zu sein, denn die können ja bekanntlich nicht kotzen.

 

Alles in allem war ich dennoch, der glücklichste Mops auf Erden.

 

So flanierten wir, mehr oder weniger, entspannt um den Häuserblock.

 

„Tja.“ ,sagte ich so beiläufig, wie möglich. „Da sind wir nun.“

 

Sie sagte nichts, also fuhr ich weiter fort.

 

„Das Wetter ist...also...so...der Wind weht...und die Sonne.“

 

Spiky, reiß dich zusammen. Du kannst das. Sagte ich zu mir. Also so innerlich.

 

„Also. Ich flieg in den nächsten Tagen zum Mond. Soll ich dir was Schönes mitbringen?“ ,brachte ich dann heraus.

„Kannst du mir einen Fußabdruck von Neil Armstrong mitbringen?“ ,fragte sie.

„Na klar. Der Junge war ja richtig viel da oben unterwegs. Links oder rechts?“

„Was?“

„Linker oder rechter Fuß?“

„Rechter.“

„Wird gemacht. Kein Problem.“

 

Ich hatte keine Ahnung, wie ich das machen sollte.

 

Mondstaub in den Eimer und zu Hause, als Fußabdruck ausschütten?

 

Wir liefen einige Zeit auf und ab, bis sie sagte, sie müsse jetzt zur Maniküre.

 

„Jo. Das war schön und sollten wir unbedingt wiederholen.“ ,meinte ich zuversichtlich.

„Ja. Du bist nett.“

„Nein. Ich bin nicht nett. Chihuahuas sind nett. Oder ein warmer Regen im Sommer. Ich bin Spike. Astronaut und Geheimagent.“

 

So. Das hatte ich klargestellt. Wütend stapfte ich durch den Schnee davon.

 

Musste an die sechs Eisbären denken.

 

Hah. Sechs Eisbären? Das sollte ja wohl ein Witz sein!

Warum nicht gleich sechs Einhörner!

 

Boah. War ich genervt. Langsam wurde mir das alles zu viel. Erstmal sortieren.

 

Also was hatten wir hier:

 

 

Sechs Eichhörnchen.

Don Alfredo.

Luigi.

Tomaso.

Egon Grimbart.

Trixi.

 

 

Wie hing das alles zusammen?

 

Mein Weg führte mich nach Hause. Erstmal eine Runde schlafen.

Morgen war auch noch ein Tag.

 

Zu Hause schaute ich mir nochmal die Rakete genau an.

 

Weiß. Groß. Übermächtig.

 

Aber!

 

Wie, zum Teufel, sollten wir alle in diesem Teil Platz haben?

 

Es hatte nicht mal die Maße von Timmy`s Zimmer. Und das war schon winzig.

Da passte grade mal sein Bett und meine Fluschelkuschelmuscheldecke rein.

Ohhhhh. Das sah gemütlich aus.

 

Mann, war ich müde.

 

Ich haute mich aufs Ohr und schlief sofort ein.

 

Mein letzter Gedanke galt Trixi.

 

Süße Trixi.

 

Mann, war ich verknallt.

 

Ich träumte von einem Spaziergang auf dem Mond. Nur wir zwei, auf dem Weg zu unserem Lieblingsbaum.

Irgendjemand pfiff Moon River. Sehr romantisch. Trixi schaute mir überglücklich und liebevoll auf meine breite Hüften.

 

Im Hintergrund plätscherte der Wasserfall. Alles war, wie es sein sollte.

 

 

Aber jetzt musste ich unbedingt pieseln.

 

 

 

Also. Wo, zum Teufel, war der nächste Baum?

 

 

November 2018 von Axel Bruss

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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