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Geschrieben am

Ein junger Mann 

stieß versehentlich

den Almosenbehälter

des Bettlers 

am Eingang des Doms 

 

einen  ehemaligen

Coffee to go  Becher 

 

Der junge Mann 

bückte sich 

und fing an 

kupferne Münzen zu sammeln 

 

unter dem gleichgültigen 

Blick des Bettlers 

 

 

 

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Geschrieben

Hi Carlos,

 

ja nun, das gleichgültig am Schluss, lässt die Sache nicht so offen wie erhofft, oder, wohl eher zum Glück!

Da tauchen Fragen auf, ist der Beobachter sicher, dass es ein gleichgültiger Blick ist, oder nur die Interpretation eines subjektiven Augenblicks. Woraus entstammt die Gleichgültigkeit im Blick? Ist es ihm egal ob die Münzen im Becher oder daneben liegen, Geld ist so oder so schmutzig, sind ihm die Kupferstücke so gering, dass sie ihm völlig gleichgültig sind, ist er schon so tief in eine generelle Gleichgültigkeit versunken, dass nichts ihn mehr daraus aufrüttelt ... 

 

Nichts davon ist von für den Kern von Belang.

 

Denn ich glaube du wolltest damit einen Bogen spannen: Von der Gleichgültigkeit der Menschen, denen das Elend nur einen Kupferpfennig wert ist, von dem Mindesten, das man einem der als einer der Mindesten betrachtet wird, geben kann.

 

Spiegelt sich die Gleichgültigkeit der Passanten in seinem Blick? Oder ist es gar umgekehrt. Gleichgültigkeit ist ansteckend, dagegen anzukämpfen erfordert Anstrengung.

Mehr Geld zu geben ist ein Wagnis. Zuviel Schlechtes hat man schon gehört.

Drückt Gleichgültigkeit nicht auch Verachtung aus?

 

Ja, der Alltag schreibt unsere Gedichte, fein zu virtuellem Papier gebracht!

 

Liebe Grüße

Sali

Geschrieben

Nun, ich denke, dass das harte Leben auf der Straße und die Mühseligkeit jedes einzeln erbettelten Cents den armen Bettler gleichgültig gemacht hat. Wäre er nicht so arm und müsste betteln, dann hätte er sein Geld wie jeder andere auf der Bank, säße nicht irgendwo herum und niemand könnte ihm sein letztes bisschen einfach umstoßen. Auch wenn es keine Absicht war, aber das muss furchtbar erniedrigend sein. Mich macht es traurig. Genauso wie es mich traurig macht, wenn immer nur die jammern, die genügend Geld haben und um jeden Schein raffen. Das ist ohne Würde. Der Bettler hier hat Würde und die wird übergangen.

 

am Eingang des Doms um

 

Carlos, deine Zeilen regen zum Nachdenken an. Vielleicht steckt auch etwas ganz anderes dahinter, aber das ist für mich nicht so wichtig, da ich gerne nachdenke.

 

Lieben Gruß, Letreo

 

 

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Geschrieben

Hi Sali,

vielleicht hat sich der Bettler wegen den wertlosen Münzen geschämt und so getan, als ob das ihm egal wäre. Ich wollte nicht selbst zuviel hineininterpretieren.

Danke für deine Rückmeldung und deine einfühlsamen Worte.  

 

Привет Letreo,

danke für deine Rückmeldung und dein Nachdenken über das Geschilderte. Es sollte eine Art impressionistische Wiedergabe eines Vorfalls sein, mich persönlich hat es zu ähnlichen Gedanken wie dir gebracht.

Danke auch an Dionysos, Kurt und Liara.

 

 

 

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