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Geschrieben am

Träume steigen auf wie Dunst,
himmelwärts, und bilden Fratzen,
graue Flecken flüchtger Kunst,
bis sie über uns zerplatzen,

und man ihnen erst begegnet,
wenn es aus dem Wolkenbruch
schwer und heftig Träume regnet.
Atme frischen Traumgeruch!

Träume fließen durch das Land,
bahnen ihren Weg sich, bohren
sich durch steinern-harte Wand,
gehn im offnen Meer verloren.

 

 

(Aus dem Fundus)

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Geschrieben

Hallo @Schmuddelkind,

 

ich versteh gar nicht, warum hier noch nichts kommentiert wurde, denn ich finde dein Gedicht mega!

Du bringst das Träumen in wenigen Strophen auf den Punkt und regst trotzdem noch zum Nachdenken an.

Wenn ich mich nach dem Schlafen noch an Träume erinnere, bin ich meistens ziemlich verwirrt und frage mich woher solche Gedanken kommen... Schlafforscher haben zwar schon viel über unser Verhalten herausgefunden, aber dennoch ist so vieles ungeklärt.

Apropos ungeklärt, vielleicht könntest du mir noch einen kleinen Tipp zum Verständnis für die zwei letzten Verse geben. Vielen Dank!

 

Liebe Grüße

Lina

Geschrieben

Hi Schmuddelkind,

 

interessante Vorstellung: Träume mit Wasser zu vergleichen, sie verdunsten, bleiben aber erhalten, sie regnen ab und münden im Meer .. wo sie wieder verdunsten... So stelle ich mir auch das Leben unserer Gedanken vor... sie regnen herab.. verdunsten, nehmen eine neue Form an, setzen sich neu zusammen...

In Träumen fühlt man sich ja auch manchmal wie unter Wasser, schweben, schwerelos und doch in einem Sog dem man sich nicht widersetzen kann und dann ... verdunsten sie, sind nicht mehr greifbar, diffus wie Nebel....

Weil die Vergleiche für mich stimmig sind : deswegen gefällt mir deine Analogie. Und auch weil sie gut in Szene gesetzt sind.

 

Und manchmal regnet es auch Tagträume ... gerne atme ich tief diesen Traumregengeruch ein, zu schnell verdunstet er oft in der Realität...

 

Liebe Grüße

Sali

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Liebe Lina, liebe Sali,

 

vielen Dank, dass ihr euch die Zeit fürs Kommentieren genommen habt.:smile:

 

Am 16.7.2021 um 23:57 schrieb Lina:

Du bringst das Träumen in wenigen Strophen auf den Punkt und regst trotzdem noch zum Nachdenken an.

Wenn ich mich nach dem Schlafen noch an Träume erinnere, bin ich meistens ziemlich verwirrt und frage mich woher solche Gedanken kommen... Schlafforscher haben zwar schon viel über unser Verhalten herausgefunden, aber dennoch ist so vieles ungeklärt.

Ja, ist schon ziemlich weird, die ganze Thematik, liebe Lina. Wie schafft es mein Gehirn, ohne mein bewusstes Zutun in Echtzeit gewaltige Landschaften so detailreich und hochauflösend zu erschaffen? Leider kann ich mich meist nicht an meine Träume erinnern, aber wenn, bin ich für kurze Zeit nach dem Aufwachen auch oft verwirrt.

 

Am 16.7.2021 um 23:57 schrieb Lina:

Apropos ungeklärt, vielleicht könntest du mir noch einen kleinen Tipp zum Verständnis für die zwei letzten Verse geben. Vielen Dank!

Das Gedicht ist schon zehn Jahre alt. Insofern ist auf meine Interpretation da auch nicht so viel zu geben. Ich kann mir nur vorstellen, dass es darum geht, dass Träume das Potential haben, enorme Energien freizusetzen, letztendlich aber im Nichts verschwinden - entweder weil sie wahr werden oder weil man sie aus den Augen verliert.

 

Am 17.7.2021 um 08:42 schrieb SalSeda:

interessante Vorstellung: Träume mit Wasser zu vergleichen, sie verdunsten, bleiben aber erhalten, sie regnen ab und münden im Meer .. wo sie wieder verdunsten... So stelle ich mir auch das Leben unserer Gedanken vor... sie regnen herab.. verdunsten, nehmen eine neue Form an, setzen sich neu zusammen...

Danke, dass du den Kreislaufcharakter betont hast, liebe Sali. Letztendlich bleibt wohl immer eine gewisse "Energie" da, die eben nur ihre Form ändert. Das ist eine schöne Sichtweise.

 

Am 17.7.2021 um 08:42 schrieb SalSeda:

In Träumen fühlt man sich ja auch manchmal wie unter Wasser, schweben, schwerelos und doch in einem Sog dem man sich nicht widersetzen kann und dann ... verdunsten sie, sind nicht mehr greifbar, diffus wie Nebel....

Weil die Vergleiche für mich stimmig sind : deswegen gefällt mir deine Analogie. Und auch weil sie gut in Szene gesetzt sind.

Ja, stimmt. Da ist wieder dieses seltsame Gefühl, das wohl durch die Wassermetaphorik zum Ausdruck gebracht wird - wie unter Wasser: finde ich eine gelungene Assoziation. Wusste ja selbst nicht (mehr), dass das so in meinem Gedicht steckt, aber du hast mich daran erinnert. Danke!

 

Am 17.7.2021 um 08:42 schrieb SalSeda:

Und manchmal regnet es auch Tagträume ... gerne atme ich tief diesen Traumregengeruch ein, zu schnell verdunstet er oft in der Realität...

Für die Realität habe ich allerdings nicht viel übrig, weswegen ich immer einen Großteil meiner Träume einfriere. Wenn mir die Realität irgendwann mal zu sehr auf die Nerven geht, schlafe ich im Gefrierschrank.:wink:

 

LG

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