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Geschrieben am

 

Ich folge der Blutspur den Abgrund hinab

Wo sich verdirbt der Nebel und sauer schmeckt die Luft

Gärende Tümpel, aufgebläht vom Leichenduft

Tanzen Fliegenschwärme über Gedärme

Wie zuckende Wolken, Orgien am roten Himmel

 

Ich folge der Blutspur um die Ecke

Wo Fleischfetzenreste und Faserspinnennetze

Zieren den Gerippe-Baum wie Girlanden

Vereint und grob vom Fleisch befreit

Viel ist nicht mehr übrig, alles aber brüchig

 

Ich folge der Blutspur in das Bodenloch

Wo glasige Augenfrüchte wie faule Äpfel verteilt am Grund

Meditieren rote Geister in klumpigen Pfützen ihrer Erleuchtung

Köpfe wie fressende Wölfe, tanzen trunken um die Einäscherung herum

Lecken Schmerzen aus den Wunden

 

Ich folge der Blutspur in meinen Verstand

Wo alles darin zum Opfer wird

Bestie meiner Inspiration,

Beute für die Kunst

Nie endender Hunger,

ein verfressenes Kind hält mein Gehirn

Alles huldigt dem jungen Gott

Auf dem Altar,

liegt meine ganze Seele gar

Und genießt das Treiben,

wühlen in den eigenen Eingeweiden
❣️

 

 

----------

 

 

 

  • wow... 3
  • Schön 1
Geschrieben

Gefällt mir sehr gut Joshua. 

Das graben im eigenen Inneren. Die Abgründe und dunklen Gedanken, die in uns sind. Kunst ist Kunst und wird von Inspiration kreiert. Ob sie nun düster oder fröhlich ist, ist egal. 

Denn Kunst ist Kunst und nicht zwingend die eigene Meinung bzw die eigenen Gelüste. 

 

LG Alex 

  • Gefällt mir 2
  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Alex!

 

Also am liebsten wäre ich gern ein Werrwolf. Oder Werraffe. Dann würde ich durch nebligen Straßen bei Nacht ziehen und Menschen mit Genuss zerreißen, zermahlen, zerreiben. Eingeweide wie Konfetti um mich verteilen, die Knochen blank nagen und mit Organen wie mit Münzen um mich werfen. Natürlich alles mit Hut und Krawatte. 

Leider leben wir in einer Welt ohne Magie. Nur seichte Träume tänzeln wie betäubt auf der Wasseroberfläche herum, bevor sie zu schwer werden und mit blub blub sinken. 

Einzig das Schreiben und meine Liebe zur Übertreibung und Satire halten mich aufrecht. 

Vielen Lieben Dank für deinen Kommentar. ❣️

Kopf hoch, das Leben geht weiter bis man stirbt. 

LG JC

  • in Love 1
  • Schön 2
Geschrieben

Danke dir @Ponorist

 

Inspiriert haben mich die alptraumhaften Bilder des Mannes mit dem unaussprechlichen Namen: Zdzislaw Beksinski und die Göttin Kali. 

Für mich handelt es davon, wie der Drang etwas künstlerisch schaffen zu wollen, mich verschlingt und manchmal zerreißt, also psychisch. Jedes besondere Ereignis im Leben wird zur Beute der fleischfressenden Muse die mich umwirbt. Alles will seziert oder zerstückelt werden. Daher die rohe blutige Sprache. Das ist für mich manchmal ein zermürbender Prozess. Hinzu kommen so manche unschönen Sachen die an der Psyche haften. Gehört wohl dazu so was, denn nichts ist umsonst im Leben.  

Vielen Dank für deinen Gedanken dazu. Auch wenn ich weiß, dass dir solche Gedichte nicht ganz so liegen...

 

LG JC

 

 

  • Gefällt mir 2
Geschrieben
vor 19 Minuten schrieb Joshua Coan:

ür mich handelt es davon, wie der Drang etwas künstlerisch schaffen zu wollen, mich verschlingt und manchmal zerreißt, also psychisch. Jedes besondere Ereignis im Leben wird zur Beute der fleischfressenden Muse die mich umwirbt.

Es ist das Schicksal eines Künstlers. Nicht notwendigerweise, aber effizient.

vor 23 Minuten schrieb Joshua Coan:

Alles will seziert oder zerstückelt werden. Daher die rohe blutige Sprache. Das ist für mich manchmal ein zermürbender Prozess.

Du kannst es auch im Ganzen lassen und analytisch zerkauen. Herangehensweisen gibt es viele.

vor 25 Minuten schrieb Joshua Coan:

Hinzu kommen so manche unschönen Sachen die an der Psyche haften.

Sie anzunehmen ist schwierig, aber notwendig. Denn ohne sie könntest du nicht du sein.

vor 27 Minuten schrieb Joshua Coan:

Gehört wohl dazu so was, denn nichts ist umsonst im Leben.

Dem muss ich vehement widersprechen. Falsche Glaubenssätzen wie "nichts ist umsonst" gehören m.E. vielleicht zur katholischen Denke des Mittelalters. Doch: Das Leben selbst ist umsonst. Zu überleben kostet vielleicht Kraft, aber um das Leben, das sich mit allen Mitteln selbst erhält, musst du nicht verhandeln. Liebe ist umsonst. Versehrter Liebe wieder Kraft zu geben mag manchmal unmöglich erscheinen, doch ist Liebe, die nicht um des Selbst Willen existiert, bestenfalls ein guter Deal. Dein Selbst ist umsonst. Nenne es, wie du willst - Seele, den inneren Kern, deinen Energie-, Astral-, Dieseits-Jenseits-Körper... Es ist da und speist sich aus Dingen, die vermutlich jenseits aller irdischen Erfahrung sind. Die Luft zum Atmen ist umsonst. Genieße es, solange sie noch umsonst ist 

 

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