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       Dazwischen


Zwischen Wasser und Wolken
schwankend wie ein Schilfrohr im Wind,
prüfe ich mit jedem Schritt, inwieweit
der sumpfige Grund mich noch trägt.

 

Brüchig und fremd scheint vieles,
was einstmals Halt und Zuversicht:
Freundschaft, Vertrauen, Zartgefühl
im Umgang miteinander.

 

Von Daten und bitteren Gedanken
bedrängt, beäuge ich misstrauisch
Kommendes, versuche abzuschätzen,
wieviel Freiheit und Gestaltung bleiben.

 

Doch ein einzigartiger Sommertag
mit Wiedersehen unter Freunden,
mit Lachen, Lieben, dem Blau über mir
lässt mich Unheiles vergessen.

 

Entschlossen mache ich mich 
auf den Weg, solches Lebenselexier
bis zur Neige auszukosten, bis die Seele 
wieder im Gleichgewicht.

  • wow... 2
  • Schön 2
Geschrieben

"Der Mensch ist nur ein Schilfrohr, das schwächste der Natur, aber er ist ein denkendes Schilfrohr."

Das sagte Blaise Pascal. 

Das sagst auch du explizit in deinem Gedicht lieber Carolus.

Liebe Grüße

Carlos

 

 

  • Danke 1
Geschrieben
vor 12 Stunden schrieb Carlolus:

solches Lebenselexier
bis zur Neige auszukosten, bis die Seele 
wieder im Gleichgewicht.


lieber Carolus, ein sehr ergreifendes Stück über Wahrheit, Reflexion, Unausweichbarkeit und unserem Umgang mit den Dingen, die wir nicht ändern können im Moment UND manchmal hilft dann nur sich wieder ins Gleichgewicht zu (be)trinken. Am liebsten im Kreis lieber Freunde! Auf das Leben stoße ich (noch) mit Wasser an mein lieber Waldläuferfreund, wenn Du erlaubst

 

mes compliments 

 

D. 

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Carlos,

 

ein herzliches Dankeschön für das Zitat von Pascal. Ich kannte es nicht, wohl aber die Grundvorstellung  in den  "pensées". Es ist gerade in dieser verrückten Zeit schwierig,

ohne den Halt durch eine Gottesvorstellung aufrecht durchs Leben zu gehen, ohne in Zynismus und Nihilismus zu verfallen. Tröstlich scheint, dass man über die Wunder der Natur zu einem metaphysischen Begriff von Schöpfung gelangen kann.

 

Lieben Gruß

Carolus

 

 

Guten Abend, "Dionysos",

 

über deinen göttlichen Namensträger habe ich manche wertvolle Erfahrung als Segler in der Ägäis gemacht. Das kam eben spontan hoch, als ich dein Pseudonym schrieb.

 

Herzlichen Dank für deine Stellungnahme mit den Gedanken "über Wahrheit, Reflexion, Unausweichbarkeit und unserem Umgang mit den Dingen, die wir nicht ändern können" 

 

Unser persönliches Schicksal ist intensiver als früher durch Klimawandel, Pandemie, weltpolitische Rivalitäten mit dem kollektiven Schicksal verbunden und stellt uns vor kaum zu bewältigende Probleme. Daher auch die Frage "wieviel Freiheit und Gestaltung bleiben." Dabei geht es auch um Demokratie, denn sie gewährleistet noch am ehesten

"Freiheit und Gestaltung".

 

Sei herzlich gegrüßt!

Carolus

 

 

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