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Es war schon weit nach Mitternacht, als der kleine Junge in seinem dunkelgrünen Pyjama auf das mondscheinbenetzte Meer hinausblickte.

Zum ersten Mal konnte sich die Familie einen solchen Urlaub leisten und er wollte nicht genug von der Umgebung kriegen.

Er blickte auf die rauschenden Palmen entlang der Küste, auf das glänzende und gleichzeitig tiefschwarze Wasser. Der Wind, der durch die Pflanzen fuhr, klang wie flüsternde Stimmen und der Schatten des Jungen schwamm verzerrt auf dem Wasser.

Er verstand nicht, wie seine Eltern jetzt schlafen und diesen Anblick verpassen konnten; nein, er verstand nicht, wie irgendjemand jetzt schlafen konnte.

Er stand dort, an der steinigen Küste und lauschte den Wellen, als er die Stimme hörte, die ihn wissen ließ, dass er nicht allein war.

„So spät noch alleine draußen?“ Der Junge schreckte auf.

Hinter ihm stand jemand, ein Mann mittlerer Größe, doch für den Jungen schien er riesig.

Seine dunkle Gestalt ließ keine Gesichtszüge erahnen und sein Umriss wirkte unförmig und steif.

„So spät?“ wiederholte die Stimme, als der Junge nicht antwortete.

Doch bevor er etwas erwidern konnte, verschwand der Mann. Er konnte nicht sehen, wohin er gegangen war und es hatte den Anschein, er hätte sich in Luft aufgelöst.

Der nun von Panik gezeichnete Junge rannte den Weg zurück zu seinem Hotel hinauf. Gerade noch hatte er sich gewundert, wie man diese bezaubernde Nacht verschlafen konnte, nun bereute er es, wach geblieben zu sein.

Er zitterte vor Angst, als er das Gebäude betrat.

Die hellen Marmorfliesen wirkten kalt und glatt, geradezu bedrohlich; als wollten sie, dass man auf ihnen ausrutscht.

Als der Junge, immer noch zitternd, sein Hotelzimmer betrat, fand er seine Mutter schlafend vor, das Bett von seinem Vater war leer.

Von hinten spürte er urplötzlich eine kräftige Umarmung und eine vertraute Stimme flüsterte in sein Ohr: „So spät noch alleine draußen?“

 

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