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Geschrieben am

Du würgtest Gewölle
vergärender Worte
vor deine Füße
als stieße
an die Pforte
die offene Hölle.

 

Erwartest die Seher
um Runen zu legen
Weisheit zu sagen
nie gaben
sie den Segen
der Weltenversteher.

 

Im verdichteten Du
windet das Fliehende
sich durch die Enge
als dränge
der ziehende
Rauch auf uns zu.

 

Verbleichende Worte
erlebter Momente 
einkonservierte 
glasierte
Fundamente

gedanklicher Orte.

 

 

 

 

2. Version nach Bearbeitung  durch und mit Hilfe von Létranger:

 

Du würgtest Gewölle vergärender Worte 
als stieße die offene Hölle zur Pforte
und harrtest der Seher um Runen zu legen.

die  Weisheiten reden.
Den Segen der Weltenversteher
den gaben sie nie.

Verblichene Worte erlebter Momente
verbleiben als reine Gedankenfragmente
verdichtetes Du.

 

 

 

 

  • Gefällt mir 4
  • Schön 2
Geschrieben

Hi Sali 

 

Gefällt mir sehr sehr gut. Echolot also... Mit Schallwellen sich orientieren und suchen und hoffentlich auch finden. Ja reden kann man viel, fraglich nur ob man richtig liegt oder sich doch lieber ein Navi holt das einem den Weg zeigt. 

 

Gerne mit getappt in den Tiefen. 

 

LG Alex 

  • Schön 1
Geschrieben

Hi Sali,

 

in der Langversion werden die Reime zu Binnenreimen. Da finde ich die Verse aber trotzdem schöner. Für diese Version könnte man evtl. dem Daktylus durchgängiger machen. Ich versuche es mal unverbindlich:

 

Du würgtest Gewölle vergärender Worte 
als stieße die offene Hölle zur Pforte

und harrtest der Seher um Runen zu legen

und Weisheit zu sagen.
Den Segen der Weltenversteher

den gaben sie nie.

 

Im verdichteten Du

windet das Fliehende sich durch die Enge
als dränge der ziehende Rauch auf uns zu.

 

Verbleichende Worte erlebter Momente

einkonserviert als gedankliche Fundamente.

 

 

Insgesamt ist deine Fantasie  wie immer bewundernswert. ich finde aber du könntest damit ein bisschen mehr geizen, damit die wichtigen Bilder besser hervortreten.

 

Und das Ganze ist wie immer einfach nur mein Eindruck  ;-).

 

LG Lé.

 

  • Schön 2
Geschrieben

Ich wollte hier, ganz im Vertrauen,

einen anderen Rhythmus erbauen,

damit, wie ihr seht,

ein Hopser entsteht.

Doch scheint er mir den zu versauen.

 

 

Hi Lé,

das ganze war eine Spielerei aus Gedanken entstanden durch Oilenspiegels letztes Gedicht.

 

und ich wollt einfach mal bewusste Arhythmien, durch nicht so kompatible Zeilenlängen und unterschiedliche Versfüße einbauen um mal zu sehen wie sich das so macht. Und hab da einen Hopser eingebaut, der mir aber nicht für alle Strophen gelungen ist.

 Fänds ohne  Reime fast besser, aber dazu bin ich zu Reimvernascht. Und ohne gelänge wohl eine Verdichtung und das ausgeizen besser.

Und die untere Version mit den Binnenreimen fand ich eigentlich ganz gut dazu passend.

Aber wahrscheinlich  hast du recht und mit einem durchgehenden Daktylus würde noch was draus  - hmm ob ich mir die Arbeit noch machen soll ?

Ich danke dir für dein feedback ...

 

Liebe Grüße

Sali

 

 

Hi Alexander,

auch dir danke für dein feedback,

ich fragte mich, ob das überhaupt verständlich ist was ich da losließ. Danke dir, du hast das alles gut erfasst, und ich freu mich, dass du mit gegangen bist auf die Reise.

 

Liebe Grüße

Sali

 

 

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo Sali,

 

das geht schon, mal mit dem Rythmus spielen. Man kann auch nicht generell  sagen , dass ein durchgehendes Versmaß besser ist. Es muss halt an den richtigen Stellen hopsen ;-).

 

Mehr Sturnrunzeln bereitest du (und nicht nur du) mir mit solchen Aussagen:

 

vor 9 Minuten schrieb SalSeda:

das ganze war eine Spielerei aus Gedanken entstanden durch Oilenspiegels letztes Gedicht.

 

Aus spontanen Ideen und/oder Spielerei entstehen ja die meisten Gedichte. Aber wenn sie dann nicht mit dem Anspruch bearbeitet  werden, das persönlich Beste daraus zu machen,  dann werden sie nicht besser, als all das, was einem täglich so ins Notizbuch oder in den Kopf kommt. 

 

Dann mag ich mir eigentlich kaum noch Mühe machen, etwas dazu zu sagen.

 

LG Lé.

Geschrieben

@Létranger

 

ohh ohhh, lieber Lè, da bleibt mir nur dir beizupflichten, was das Mühe machen als Kommentator betrifft. Also, wenn ich dich richtig verstehe, nicht das spielen mit Versen sondern der mangelnde Anspruch das Beste daraus zu machen, ist worum es geht, oder? Seh ich ja eigentlich auch so

ich bin einfach gerade müde müde müde und deswegen glaube ich schaffe ich heute keine geistigen Arbeit mehr. Obwohl deine Worte (straffen, einheitlicher Rhythmus) im Hinterkopf klingeln. Vielleicht wollte ich nur vorbauen, falls ich es nicht ohne Hilfe schaffe hinzubekommen.

 

Hoffe deine Stirn hat sich wieder geglättet ... lächeln steht dir viel besser und tut mir auch guter!

Aber dein Runzeln hat mir auch gesagt: ja ich soll mir die Arbeit noch machen.

 

Liebe Grüße

Sali

 

 

Huhuu @Létranger,

 

könnt sein, ich habs. Ging aber nicht ohne deine Vorlage! Und statt geizen hab ich es noch dicker gemacht  - ich kann  schlecht kleckern wenn es in Daktylen sein soll (mit Auftakt, ohne hab ichs nicht geschafft, dann ist es wohl ein Amphibrachis ?), Schau mal bitte:

 

 

 

Es windet das Fliehende sich durch die Stränge
und drängt sich wie wogender Rauch durch die Enge
im flüchtigen Nu.

 

Du würgtest Gewölle vergärender Worte 
als stieße die offene Hölle zur Pforte
und harrtest der Seher um Runen zu legen

 

die  Weisheiten  sagen.
Den Segen der Weltenversteher
den gaben sie nie.

 

Verblichene Worte erlebter Momente
verbleiben als reine Gedankenfragmente
verdichtetes Du.

 

 

 

 

Die jetzt erste  Strophe könnte man evtl. auch ganz weglassen (die ist schon dick), aber das Bild gefällt mir eigentlich schon. Und nur  in Andeutungen zu bleiben gelingt mir extrem schwer.

 

Was sagst du? Bitte ehrlich, weil vom streicheln wirds auch nicht besser

 

LG

S.

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Liebe Sali,

 

vor 20 Stunden schrieb SalSeda:

Was sagst du? Bitte ehrlich, weil vom streicheln wirds auch nicht besser

 

das mit dem "ehrlichsein" versuche ich ja die ganze Zeit hier ;-). Bei Kritik von Gedichten finde ich es schwerer, zwischen objektiven Kriterien und Geschmack oder persönlicher Vorliebe zu unterscheiden.

 

Es windet das Fliehende sich durch die Stränge
und drängt sich wie wogender Rauch durch die Enge
im flüchtigen Nu.

 

Du würgtest Gewölle vergärender Wort
als stieße die offene Hölle zur Pforte
und harrtest der Seher um Runen zu legen

 

die  Weisheiten  sagen (künden)
Den Segen der Weltenversteher
den gaben sie nie.

 

Verblichene Worte erlebter Momente
verbleiben als reine Gedankenfragmente
verdichtetes Du.

 

Egal ob mans Daktylus mit Auftakt nennt oder Ambybrachen, sie sind jetzt gut umgesetzt, und zwar in wechselnden Längen, was gut zum dramatischen Text passt.

 

Den Text siedele ich eher in einem Traum oder einer Fantasie an. Es wird keine klarer Handlungsfäden verfolgt und kein geschlossene Gedankenkette geknüpft - muss ja auch nicht.

 

Trotzdem kann man fragen, ob sich die Bilder und Szenen irgendwie ergänzen oder wie sie wechselwirken. Dabei wird mir tatsächlich die erste Strophe ein wenig fremd.

Da sie (die erste Strophe) aber auch noch an zwei weiteren Stellen kränkelt, würde ich sie eher weglassen; ich fand zunächst nicht heraus, was du mit "sich durch die Stränge winde" meinen könntest, und mag auch das "flüchtige Nu" gleich nach dem "Fliehenden" nicht. die Strophe hat zu viel Dampf ;-).

 

LG Lé. 

 

 

  • Danke 1
Geschrieben

Hi Sali,

 

mit dem Ausloten mit Hilfe von Sonar ist das so eine Sache. Darf es da nicht holpern, weil sich die Schallwellen überall brechen bzw. ihre Richtung wechseln?

 

Ich bin da noch unentschlossen. Und da es mir gerade hier und da an Entschlossenheit fehlt, bin ich gerade keine große – oder kleine – oder doch mittlere Hilfe.

 

Aber die optische „Sonarform“ würde ich so gut es geht beibehalten. Sie unterstützt das Gedicht.

 

Liebe Grüße

 

vom heute eher wankelmütigen Gaukel

  • Danke 1
Geschrieben

Hi Lé,

 

ich dank der schee, mercie, dass du dir die Mühe gemacht hast das Textle zu ixen , (was mir zugegebener Weise Mühe bereitet, weil es mich völlig durcheinander bringt), mit hinhören allein wie ich es mach, ist es halt meistens nicht getan.  Um so mehr freu ich mich, dass es gelungen ist  (strahl). Ich bin froh, wenn ich das so schwarz auf weiß vor mir sehe, dann kann ich nochmal bewusster nach lesen.

 

Das "künden" gefällt mir viel besser" Klingt besser und passt auch zu dem was ich sagen wollte.

 

vor 23 Stunden schrieb Létranger:

Bei Kritik von Gedichten finde ich es schwerer, zwischen objektiven Kriterien und Geschmack oder persönlicher Vorliebe zu unterscheiden.

Ich finde, das gelingt dir sehr gut. Du machst es doch deutlich! Und das ist auch gut so.

vor 23 Stunden schrieb Létranger:

Den Text siedele ich eher in einem Traum oder einer Fantasie an. Es wird keine klarer Handlungsfäden verfolgt und kein geschlossene Gedankenkette geknüpft - muss ja auch nicht.

 

hmm, also ich hatte da beim schreiben schon ein ganz konkretes Bild vor Augen. Zumindest kein Traum, vielleicht eine Fantasie hmm ja ... Und für mich war es ein kompletter Handlungsstrang, also das Ursprungsgedicht.

Bei der 2. Version mit den Langversen, ist es kein klarer Handlungsstrang mehr,  da schlägt das Undurchsichtige mehr durch. Vor allem mit den Zeilenumstellungen und Satzveränderungen .

 

Wenn man in S1 das fliehende, wie von mir gemeint, als Gedanke / Idee nimmt würde es schon passen als Anfang, bleibt aber finde ich unklarer als in Version 1.

Wie auch der Schluss nicht mehr ganz der ersten Version entspricht, aber durch aus denkbar ist.

Stränge kann man durchaus als Gedankenstränge verstehen, oder Stränge von Gefühlen gemischt mit Gedanken. Nur finde ich die Enge bleibt als Anfangsstrophe unklar, denn die bezog sich ja ursprünglich auf das Gewölle bzw eigentlich auf das verdichtete Du, also die Dichte, denn eine Dichte, auch die Dichte im Gewölle, stelle ich mir  eng vor.

 

Also soweit ist meine Ansicht nicht weg von deiner, ich häng jetzt halt irgendwie dran, weil ich viel Mühe investiert habe um es so hinzubringen. Aber mein Gefühl war ja auch, die erste Strophe wegzulassen. Da haben wir wieder die Situation objektive Betrachtung vs. persönliche Vorliebe  

Und ganz ehrlich, ich hab sie einfach vorne drangesetzt, weil das Ganze dann optisch ansprechender ist ... vielleicht könnte ich sie behalten wenn ich sie wieder runterschiebe? Nein, sie passt einfach nirgendwo mehr rein.

Du sagst dazu Dampf ich nannte sie fett  also wech damit ....

 

 

Vielen Dank für deine Hilfe und dein feedback war mir wertvoll und wichtig.

LG

Sali

 

 

Hi Gaukelwort,

 

super was und dass du schreibst!

 wie hört sich ein Sonar denn an? Es ist ein gleichmäßiger Ton drüüht - drüüht - drüüht und dann wenn es auf was stößt, die Welle zurückgeworfen wird, gehts ganz schnell,  tütütüttütüt (also ich kenn das nur aus Filmen), aber der Moment des auf was treffen wär der Hoppser.

Vielleicht liegt dein Wankelmut ja am Gedicht ... ist glaub ich nicht so leicht damit mitzuschwingen  immerhin wird man da hin und her sonart -

 

Auf jeden Fall aber bin ich froh, über das was du gesehen hast, weil ich selber es gar nicht sah und dass du es mir mitgeteilt hast!

 

Vielen herzlichen Dank!

LG

Sali

 

 

Mein Dank und meine Grüße auch an alle Loter, (Leser)

Sali

 

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