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◡ — ◡, ◡ — — ◡

 

Wenn oben im Dachstübchen
Rosinen und Senfkörner
vergnügt Karussell fahren,
entsteht ein Gedicht.

Da hüpfen die Versfüße
mitunter wie Knallfrösche,

denn brave Musik machen,

das wollen sie nicht.

 

 

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Geschrieben

Liebe Claudi,

 

ja diese Knallfrösche, die können einen manchmal ganz schön kirre machen.

 

Deshalb bleibt mein Dachstübchen oftmals verschlossen und ich vertraue mehr auf die Bauchregion.;-)

 

Diese wiederum sagt mir, dass es an deinem Text nix zu arbeiten gibt.

 

Lieben Gruß, Letreo

Geschrieben

Hallo Claudi,

 

Letreo hat schon recht. Viel ist nicht zu kritisieren.

 

Hübsche Bilder (Dachstübchen, Rosinen, Senfkörner, Karusell, Versfüße, Knallfrösche, Musik) für ein fröhliches Gedicht.

 

Es gibt für die Metrikinteressierten nur eine kleine Besonderheit zu beachten:

 

Wenn oben im Dachstübchen 
Rosinen und Senfkörner
vergnügt Karussell fahren,
entsteht ein Gedicht.

Da hüpfen die Versfüße
mitunter wie Knallfrösche,

denn brave Musik machen,

das wollen sie nicht.

 

Ich würde  es so betonen, wie oben eingezeichnet. Im Vers 7 zeigt Claudi, wie man an dramaturgisch günstiger Stelle ein Hebungsprall platzieren kann.

 

So verstehe ich es.

 

Gruß Lé.

Geschrieben

Hallo Claudi,

 

jupps, sehe ich auch so. Textarbeit im Sinne von Verbesserungsvorschlägen habe ich auch keine. Rückmeldungen zum Text  ergänzend zu Lés Kommentar: 

 

 

Wenn oben im Dachstübchen 

xXxxXXx
Rosinen und Senfkörner

xXxxXXx
vergnügt Karussell fahren,

xXXxXXx
entsteht ein Gedicht.

xXxxX

Da hüpfen die Versfüße

xXxxXXx
mitunter wie Knallfrösche,

xXxxXXx

denn brave Musik machen,

xXxxXXx

das wollen sie nicht.

xXxxX

 

Ein bilderreiches Lesespektakel, bei dem du gekonnt die Pfingstochsen knallen lässt wie Sektkorken.

 

LG,

Mi

Geschrieben

Hallo,

 

und ja, so kann mans sehen, dass es sich um Pfingstochsen handelt, zumal ich n Vers 3 eindeutig geschlampt hatte. 

 

Ich selbst in meiner persönlichen Aussprache hierarchisiere allerdings diese Komposita alle. Mir ist bisher auch kein Grund eingefallen, warum man In den benutzten Worten der ersten Silbe nicht den Vorrang geben sollte. Sie legt ja nun mal die Bedeutung des Wortes erst final fest.

Für mich bleiben es Zwitter, die man so und so nutzen kann, hier eindeutig als Pfingstochsen.

 

Gruß Lé.

Geschrieben

 

 

Hi Claudi,

 

schön, dass du mal wieder ein paar Zeilen von dir zum Besten gibst. (Tust du viel zu selten).

 

Und weil du ja eher auf X-sen als auf U-zen stehst, sage ich dir nicht nur, dass auch ich an diesem Gedicht von dir nix sehe was bekrittelt werden könnte...

 

Jedoch besonders fein finde ich, neben den anderen erwähnten Feinheiten auch die Umlaut/Vokal- Wiederholung in den drei ersten Zeilen der beiden Strophen, die dann in der jeweils vierten Zeile zum Reim gesteigert werden.

 

ü/ö/a/Gedicht

ü/ö/a/sie nicht

 

Ich habs ja nicht so mit Fachbegriffen und weiß nicht ob´s dafür nen Fachwort gibt. Aber es macht sich gut beim lauten Lesen.

 

LG ins WE vom G

Geschrieben

Hallo nochmal,

 

ja, Lé,  den Betonungsschwerpunkt sehe ich beim natürlichen Sprechen auch auf der ersten Silbe. Natürlich spielt auch der Blickwinkel eine Rolle. 

 

Wenn man als Versfußschablone z.B. 

Amphibrachys xXx  + Antispastos ("wiederstrebend") xXXx -  ich habe mich mal bei den unterschiedlichen Versfüßen umgesehen, möchte, dann sind die Pfingstochsen und der Hebungsprall natürlich gern gesehene Gäste auf der Party,  da sie ja gerne aus der Reihe tanzen. 

 

Oder...

Geschrieben

Hallo zusammen,

 

hier ist ja schon ganz schön was los! Das freut mich und ich fange mal von hinten an:

 

Am 31.7.2021 um 14:48 schrieb Miserabelle:

Wenn man als Versfußschablone z.B. 

Amphibrachys xXx  + Antispastos ("wiederstrebend") xXXx -  ich habe mich mal bei den unterschiedlichen Versfüßen umgesehen, möchte, dann sind die Pfingstochsen und der Hebungsprall natürlich gern gesehene Gäste auf der Party,  da sie ja gerne aus der Reihe tanzen. 

 

Ja, liebe Mi, das war der Plan:

◡ — ◡, ◡ — — ◡
◡ — ◡, ◡ — — ◡
◡ — ◡, ◡ — — ◡
◡ — ◡ ◡ —

 

Schön, dass du das auch ohne das Silbenbild erkannt hast und die Verse problemlos so lesen konntest! Das war keine Selbstverständlichkeit, es hat mich einfach gereizt, das mal auszutesten und bin nun sehr glücklich. 

 

In dieser kleinen Spielerei wollte ich mal den (nach meinem Empfinden) geschmeidigsten mit dem widerspenstigsten aller Versfüße zusammenbringen und schauen, was dabei herauskommt. 

 

 

Am 31.7.2021 um 14:18 schrieb Gaukelwort:

Jedoch besonders fein finde ich, neben den anderen erwähnten Feinheiten auch die Umlaut/Vokal- Wiederholung in den drei ersten Zeilen der beiden Strophen, die dann in der jeweils vierten Zeile zum Reim gesteigert werden.

 

ü/ö/a/Gedicht

ü/ö/a/sie nicht

 

Gaukel, super, auch du hast offenbar sehr genau hingehört. Diese Vokalähnlichkeiten nennt man Assonanzen. Die waren eigentlich anfangs nicht geplant und haben sich wie von selbst da reingeschmuggelt. Reime waren bei diesem Versuch überhaupt nicht geplant, aber naja, irgendwie haben mich die Schlussverse dann doch wieder rumgekriegt.

 

Am 31.7.2021 um 13:11 schrieb Létranger:

Für mich bleiben es Zwitter, die man so und so nutzen kann, hier eindeutig als Pfingstochsen.

 

Genau, lieber Lé, je nachdem, ob man sie mehr nach Betonung oder Silbenschwere verwendet, es sind und bleiben Zwitter, die sich eigentlich nie einen idealen Platz zuweisen lassen. Um auch dich dieses Gedicht eindeutig lesen zu lassen, hätte ich besser auf die Pfingstochsen verzichten oder zumindest nicht so inflationär auf sie setzen sollen. Ich gebe zu, die Verwirklichung des Metrums hätte deutlicher und abwechslungsreicher sein können.

 

Am 31.7.2021 um 12:06 schrieb Letreo71:

Diese widerum sagt mir, dass es an deinem Text nix zu arbeiten gibt.

 

Liebe Letreo, wie du bei den anderen Kritikern gesehen hast, gab es ja doch einiges zu arbeiten, nämlich zu entdecken und zu zeigen. Das ist Textarbeit oder, wie es früher hieß (Text-)Kritik! Man könnte auch noch auf die Metaphern eingehen, aber vielleicht sind sie zu einfach, als dass jemand auf die Idee käme, sie erklären zu wollen?

 

Das Dachstübchen war ja offenbar sonnenklar. Die Rosinen stehen für die Fantasie und die Senfkörner für den Mitteilungsdrang des Autors/der Autorin. 

 

Ich danke euch allen sehr, dass ihr meinen über das rote Label geäußerten Wunsch respektiert habt! Eine ausführlichere Besprechung hätte ich mir bei so einer kleinen Spielerei gar nicht wünschen können und auch nicht erwartet. Da habt ihr mich wirklich verwöhnt!

 

Überhaupt erwarte ich unter Rot keine  sensationellen Textkritiken (auch wenn ich mich natürlich darüber freue!). Es reicht mir vollkommen, wenn mein Gedicht Gegenstand der Besprechung bleibt und sich nicht eine ganze Sammlung von Antwortgedichten unter meinem Text einfindet. Auch die Kritiken lese ich gerne in Klartext und nicht in gereimter Form. Das hat ja dieses Mal prima geklappt! 

 

LG Claudi

 

 

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