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Geschrieben am

Superfly

 

 

 

Es ist der 24.

 

Weihnachten.

 

Das Fest der Liebe.

 

 

Am Arsch!!!

 

 

Jeden Abend höre ich sie schreien. Diese bescheuerten Nachbarn.

 

Herr und Frau Hanuka.

;;;;;:::__--__::::;;;

 

Es beginnt immer leise:

 

Er sagt: „In der Kiste läuft wieder nur Scheiße. Die 5. Wiederholung.“

Sie sagt: „Aber du liebst doch Robert Redford.“

Er: „1.Nicht bei der Wiederholung.2.Ich liebe ihn nicht.Ich bewundere ihn.“

Sie: „Aber da ist doch kein Unterschied.“

Er: „Du blöde Kuh. Du redest auch wieder nur Scheiße.“

Sie: „Du bist so ein gemeiner Sack.“

 

Das ist die Einleitung. Dann folgt 20 Minuten Gezeter von beiden Seiten.

 

Er ist ein hirnloser Trottel mit Affenzähnen. Sie die Hure, die es mit jedem treibt.

 

Direkt danach fliegen verschiedene Gegenstände. Hauptsächlich Teller. Tassen. Gläser und Vasen. Sie zerschellen effektvoll an der Wand.

 

Kurz darauf höre ich das Schreien und Poltern der anderen Nachbarn, die sich wegen des Lärms beschweren.

 

Nach 1 Stunde und 10 Minuten ist dann endlich Ruhe und Herr und Frau Hanuka vertragen sich wieder. Kurz darauf ist das Quietschen des Bettes zu hören.

 

Versöhnungsfick.

 

Tja. Vielleicht ist es doch das Fest der Liebe und ich bin der Einzige, in diesem Gottverdammten Land, der das nicht schnallt.

 

Darauf genehmige ich mir erst mal ein eiskaltes Bier. Direkt aus der Flasche.

 

Köstlich.

 

Mein Fernseher läuft seit 3 Tagen im Dauerbetrieb. Ich sitze wieder in meinem riesigen, abgewetzten Ohrensessel und bin total im Arsch.

Die Diagnose des Arztes liegt auf dem Tisch. Alzheimer. Scheiße.

 

Ich bin so was vom, am Arsch.

 

Muss zwischendurch immer mal wieder lachen, weil ich den Brief sicher auch irgendwann vergesse.

Genauso, wie mein Leben und meine Persönlichkeit und die ganzen geilen Weiber die ich flach gelegt habe.

 

Mein Apartment wurde vor 26 Jahren von einem Inneneinrichter und Designer namens Hans Bruckner gestaltet.

Einer der Teuersten auf seinem Gebiet, aber das Beste war gerade gut genug für mich. Fühlte mich immer schon, wie King Louis.

Wäre ich nicht das geworden was ich bin, hätte ich auch einen verdammt guten König, oder Diktator oder Kanalarbeiter abgegeben. Denn Scheiße zu entsorgen konnte ich wirklich gut und da es im Namen der Regierung war, musste ich mir keine Gedanken über strafrechtliche Verfolgungen machen.

 

Wenn ich wollte das Einer diese Welt verlässt, habe ich dafür gesorgt das selbst die Heilsarmee vergaß, das sein schlechter Atem die Luft je verpestet hat.

 

Doch kommen wir zurück zu Bruckner. Ein guter Typ. Trug immer diese Schlappen mit handgefertigten Goldstofffäden und Kokosmatte als Sohle.

Die breiten Bänder, die über seinen Fuß gingen, besaßen Diamanten Splitter und angereichertes Uran, was letztendlich dazu führte, das ihm bei einer Gala für schwule Eisbären das rechte Bein abfiel.

 

Sein ruhiges Wesen und souveräne Art beeindruckten mich. Die langen weißgrauen Haare trug er oft, als Dutt mit einer goldenen Spange auf seinem Quadratschädel.

 

Naja, das sah ziemlich Scheiße aus, aber wer ist schon perfekt?

 

Dennoch, sein exzellenter Geschmack für Einrichtungen überzeugten mich.

 

Wasserbett. Übergröße.Von Gentis. 48.000.-

Seidentapeten. Ludwig der XIV. Von Excelsor. 23.000.-

Sofa. Oliv. Viton. 89.000.-

Tisch. Marmor. Hassra. 120.000.-

Teppich. Alpaka. Anden. Selbst erlegt. 40.000.- [Schnäppchen.]

Bogenlampe. Edelstahl. Bogart. 13.000.-

Badewanne. Granit. Aus Italien importiert. Bella Sophia. 81.000.-

Eine geile Stereoanlage mit Hammersound und einem richtig krassen Wumms.

 

Edgar

 

163.000.-

 

….............und seine Telefonliste mit allen teuren Nutten der ganzen Stadt.

 

Mann, das waren goldenen Zeiten.

 

Dann wurde es ruhiger und die Aufträge kamen eher schleppend rein.

Superhelden waren nicht mehr gefragt.

Keiner wusste warum.

 

Vielleicht das Internet. Da gibt es immer noch diese wundervollen Filmchen von mir. Viel Blut. Viel Gewalt. Das kommt bei den jungen Leuten nicht an.

Alles Warmduscher. Bei Problemen laufen die gleich zu Mum und Dad. Die dürfen das dann lösen. Keine Eigeninitiative. Ist halt ne` andere Zeit.

 

Hätte bei meinen Fähigkeiten ein Superschurke werden können.

Banken ausrauben. Drogen schmuggeln. Abziehbilder von Völkermördern sammeln.

 

Doch dazu war ich zu anständig. So blieb mir vor 2 Jahren nur der Weg zum Sozialamt. Fühlte mich wie der letzte Abschaum. Abstellgleis.

Hielt mich mit Gelegenheitsjobs über Wasser.

 

Rausschmeißer in der Tikki Bar.

Chauffeur für reiche Tussis, incl. intensiver Behandlung ihrer Klitoris.

Geldeintreiber für Don Alfredo.

Guru in einem Aschram in Neu Delhi. ( nach 2 Tagen aufgegeben, wegen Hunger. )

 

und

 

Hausmann bei Frau Eisenach. Die machte eine gute Hühnersuppe.

 

Naja und vor 3 Tagen eröffnet mir Dr. Egloki ich hätte nur noch ein paar Monate, bevor es mit mir bergab ging.

Ich sagte, viel weiter nach unten würde es nicht gehen.

Er meinte, es geht immer noch weiter abwärts, egal wie tief du schon gesunken bist.

 

Darüber dachte ich nach, weil das so philosophisch klang, aber 2 Minuten später hatte ich es schon wieder vergessen und erstickte beinah an einem Hühnerknochen, den ich bei dieser Fast Food Kette auf dem Teller eines Gastes fand, während er noch aß.

 

Früher konnte ich per Gedankenkraft Dinge bewegen und das Trommelfell der Menschen zum Platzen bringen.

Wie einfach die Welt doch damals war. Es gab nur schwarz und weiß.

Kein Vielleicht oder mal sehen.

Jemand hatte einen umgebracht oder etwas gestohlen. Anruf beim > Superhelden.

Massenschlägerei bei einer Demonstration. > Superheld.

Erna kann nicht aufs Klo. > Superheld. Nein natürlich nicht. Ich mach Spaß.

 

Das vergessen die Leute oft. Ich bin witzig.

Ich bin nicht nur der Typ, der Menschen ins Jenseits befördert.

Meine spaßigen Momente sind überall beliebt.

 

Aber meinen Job habe ich sehr ernst genommen. Für mich war das immer eine Mission. Ich wollte die Welt verbessern.

Das war manchmal eine ganz schöne Sauerei.

 

Mein Job bei der Army brachte gute Kohle, die ich bei den Bräuten wieder raus haute. Hab nie darüber nachgedacht, das es irgendwann zu Ende sein könnte.

 

Alle nannten mich Superfly. Cooler Name. Hab ihn geliebt und wurde von allen vergöttert. Superheld halt.

Jetzt lieben mich nur noch die Kakerlaken, die sich mit mir die Brotkrümel teilen, von dem 6 Tage alten Brot das ich vom Supermarkt mitgehen lasse, wenn nichts mehr zu fressen im Schrank ist.

 

Höre Dean Martin. Lieblingssänger. Im Fernsehen wird gerade jemandem der Schädel eingeschlagen. Ganz schön viel Blut. Will nachschauen, wie der Horrorstreifen heißt und stelle fest das es die Nachrichten sind.

 

Die Wirklichkeit hat wohl die Spinnereien der Filmemacher eingeholt.

 

Sollte irgendwas tun, um meinem Leben nochmal eine Wendung zu geben.

Ich weiß das ich so nicht weitermachen kann. Selbst ein paar Monate reichen Träume zu verwirklichen. Eine Fahrt nach Italien.

Noch einmal den Louvre sehen. Ach nein. Das ist Paris.

Einfach den Arsch hoch kriegen.

Aber ich schaffe es nicht meinen Körper aus dem Sessel zu hieven.

Sitze einfach nur da und Dean Martin säuselt mir was von Amore und Roma ins Ohr.

Das ist schön. Meine Gedanken sind klar, wie ein Gebirgsbach.

 

Ich erinnere mich an eine Zeit in Rom. An eine Bar. Einen Auftrag. Eine Frau.

 

 

O

 

 

 

Sie war groß. Viel größer als ich. Und sie war schön. Ihre braunen Augen hatten einen metallischen Glanz. Erinnerte mich an einen dunklen Planeten, der sich auf Kollision mit der Erde befand.

Ihre haarlose, feinporige Haut glitt wunderbar an meinem Körper auf und ab.

Sie schien eine Figur aus diesen alten Film noir Streifen zu sein.

Direkt von der Leinwand zu mir herabgestiegen, zog sie mich in ihren Bann.

Eine Personifizierung des Bösen, in einer grandiosen Verpackung, der man nicht widerstehen konnte.

Ich erkannte die Gefahr und begab mich in sie hinein. Herrlich.

Sie spiegelte das Cello, in einer drohenden Begegnung, wider.

Diesen düsteren, schweren Ton, der ganz tief in deinen Körper eindringt.

Ihr roter Mund formte Worte, die zu Melodien für mich wurden.

Sirenen Gesang für einen dummen Odysseus auf den Straßen und den Gassen, die zu Flüssen und zu Meeren wurden.

Ich zerrte nicht an diesen Fesseln, sondern ließ mich gern von ihnen binden.

 

Sie gehörte zu einer Geheimorganisation, die sich Die blaue Blume nannte.

Die besorgten alles. Pläne. Skizzen von Bomben. Zeichnungen von Bunkern und Goldvorräten. Fotos der Politiker und Filmstars mit Nutten und Koks an der Nase. Mikrofilme der Army mit genauen Standortangaben der Raketenbasen und so weiter und so fort.

 

Ich nannte sie Helga. Ihren Körper presste sie immer in enge, blutrote Kleider.

Eine zweite Haut. Jede Erhebung ihres Leibes sichtbar machend.

Sie wusste genau, wie sie uns kriegen konnte.

Ich hatte damals die Idee, das High Heels zur Standard Ausrüstung deutscher Agentinnen gehören sollten.

 

Genauso wie diverse Spielereien:

 

Der vergiftete Lippenstift. Wurde er aufgetragen brachte er dem Küssenden einen schleichenden Erstickungstod der 6 Stunden dauern konnte.

2. Falsche Fingernägel die explosive, kleine Bömbchen verschossen und so

manche Tür aus den Angeln hoben.

3. Kleine, schmale Ledergürtel, die sich auf die 60 fache Länge vergrößerten,

um aus einem Gebäude zu fliehen und sich abzuseilen.

4. Hohlräume in den Backenzähnen, damit Sender, Mikrofilme oder

Zyankali Kapseln dort Platz fanden.

5. Ein Wahrheitsserum, das aus Poren der Zungenspitze dem Opfer in den

Mundraum gegeben werde konnte, um ihm oder ihr Geheimnisse zu entlocken.

 

 

Das alles war mir natürlich völlig Schnuppe, denn ich war ja Superfly.

Ein Macher und Macker. Für mich war kein Berg zu hoch und kein Meer zu tief.

Mit meinen übernatürlichen Fähigkeiten, war ich der Bezwinger des Drachen.

Aber Hochmut kam ja bekanntlich vor dem Fall.

Meine Morphium Sucht, die ich glaubte unter Kontrolle zu haben, würde mir sicher irgendwann das Genick brechen. Sie war ein Gaugler und Spieler.

Auf der Überholspur und immer kurz vor dem großen Crash. Und genau in diesen Rausch passte das Bild das ich mir von meinem Atlantis gemacht hatte. Von ihr.

 

Helga, meine geliebte Spionin, setzte sich in der Bar neben mich und ließ sich von mir einladen.

Wir tranken jeder einen Zombie. Na, die Puppe wollte es aber ganz genau wissen dachte ich, als ich ihr Feuer gab.

Ein kleiner Gnom mit pechschwarzen Augen und einer unheilvollen Aura glotzte uns die ganze Zeit vom Barende aus an.

 

„Hey Freund, willst du mir was sagen oder warum wirfst du uns so sehnsuchtsvolle Blicke zu.“ ,rief ich ihm vertraulich zu.

„Das ist Ginger. Er gehört zu mir.“ ,hauchte Helga.

„Ginger? Hast du den aus einer Transvestiten Bar als Schlüsselanhänger mitgehen lassen?“ ,setzte ich nach.

„Nein. Den gab es bei meinem Lieblingsparfüm, als Gratis Probe dazu.“

 

Ich lachte und warf Ginger eine Kusshand zu. Er regte sich kein Stück.

Blinzelte nicht mal. Saß einfach da und glotzte.

Hätte mich vielleicht stutzig machen sollen. Aber ich fühlte mich unverwundbar und mächtig.

Außerdem pushte mich das Morphium, das ich mir kurz zuvor in der Lobby gesetzt hatte, ins Himmelreich.

 

 

O

 

 

 

Es klingelt an der Tür. Der Pizza Bote.

Kann mich nicht daran erinnern, etwas bestellt zu haben.

Gebe ihm die Kohle und setze mich wieder in meinen Sessel.

Frage mich wie viel Zeit vergangen ist.

Ich weiß es nicht mehr.

 

Der Fernseher zeigt einen Flamingo in Afrika der sich beide Beine gebrochen hat.

Im Hintergrund läuft immer noch Dean Martin. Ich singe mit und mir fällt jedes einzelne Wort, jeder Schlenker, von Dean ein.

Es macht mich glücklich noch nicht ganz in den Abgrund gerutscht zu sein.

 

Vielleicht gibt es ja doch so etwas wie Hoffnung.

 

Ich lache über meine Dummheit.

 

Mein Daumen betätigt den silbernen Verschluss des Zigarettenetuis.

Mit zitternden Händen nehme ich langsam einen Glimmstengel heraus, stecke ihn zwischen meine spröden Lippen und zünde ihn an.

Die Flamme ist genauso verunsichert, wie mein, in den Abgrund stürzendes Hirn.

 

Ein gehörnter Drache erscheint vor mir. Ein Trugbild. Sein heißer Atem streift meine Haut und verbrennt die Härchen auf meinem Arm. Sein Schwefelgeruch kommt aus den Tiefen der Hölle. Die undurchdringlichen Schuppen machen ihn unverwundbar. Er ist nicht von dieser Welt. Ein Wesen aus den hintersten Ecken unserer Träume. Unseren nachtschwarzen, schweren Gedanken.

 

Mit der Hand wische ich die Bilder fort. Zurück in das Reich aus dem sie gekommen sind.

Vom Bildschirm flimmert ein Pärchen das eng umschlungen und verträumt auf einer Klippe sitzt und den Sonnenuntergang beobachtet, als ein Flugzeug brennend vom Himmel stürzt und kreischend ins schäumende, Wellenüberschlagende, todbringende Meer kracht.

 

Stelle mir vor der Pilot zu sein, der in letzter Sekunde versucht das Flugzeug auf dem Wasser zu landen, um wenigstens ein paar Passagiere zu retten.

Aber dann erkenne ich das es zu spät ist, also greife ich mir die Stewardess,

damit ich es ihr ein letztes Mal so richtig besorgen kann.

Und während der Orgasmus in meinen Ohren rauscht, knallen wir auf das Wasser und explodieren in einem wahnsinnigen Feuerpilz.

 

 

Das nenne ich einen Abgang!

 

 

O

 

 

Helga berührte mich, wie zufällig, am Knie. Dieses Luder. Ich war natürlich viel zu schlau für so eine billige Anmache und berührte sie, wie zufällig, an der Hüfte.

Die Ohrfeige kam schnell und unerwartet. Die Puppe konnte ganz schön hart zuschlagen. Mein lieber Schollie. Danach rückte sie ein bisschen näher an mich ran, streichelte meine Wange und lachte.

Ich packte sie und zog sie an mich. Helga hatte mich eingewickelt und eingetütet.

 

War also genauso so clever, wie die anderen Idioten.

 

Kam nicht dagegen an. Scheiße. Bestellte noch drei Zombies. Einen für meine Lady. Einen für meine Leber und einen für mich.

Lachte Ginger zu und merkte, das der Glimmer mich fest am Wickel hatte.

Der Gnom saß immer noch regungslos da und beobachtete uns.

Was für ein Arschloch. Überlegte, ob ich seine Trommelfälle per Gedanken zum Platzen bringen sollte. War leider schon zu besoffen, aber das Gesicht merkte ich mir und nahm mir vor ihm das nächste mal einen mitzugeben und zwar auf die harte Tour.

 

 

 

O

 

 

Das Telefon klingelt. Am anderen Ende ist Herbert der mir eine Versicherung andrehen will. Ich sage ihm, er soll zum Teufel gehen und lege auf.

Es klingelt abermals. Herbert sagt, das eine Versicherung mein Leben ungemein erleichtert, denn ich könne dann ganz entspannt in die Zukunft schauen.

Ich knalle ihm an den Kopf, das, wenn ich ganz entspannt in die Zukunft schauen könnte, jetzt als Intendant eine Fernsehsendung bei CNN leiten würde und reichlich Kohle und zwanzig Nutten an meiner Seite hätte.

Dann reiße ich das Kabel aus der Wand und werfe das Telefon durch das Fenster.

Es scheppert reichlich und die Splitter fliegen auf die Straße.

 

Interessiert keinen meiner Nachbarn. Die sind genauso abgefuckt, wie ich.

In der Wohnung gegenüber gibt es einen Puerto Ricaner der vor 3 Monaten aus Sibirien gekommen ist und sich mit Flaschen sammeln ein kleines Zubrot verdient.

Gestern kommt er stolz mit seinem neuen, maßgeschneiderten Armani Anzug an meiner Tür vorbei und zeigt mir den Stinkefinger.

Sein Lächeln ist breit und großzügig und zeigt mir seine Diamant verblendeten, tadellosen Zähne.

 

Er trägt eine goldene Halskette mit dem Namen Ricarda.

Ich nehme an es ist der Name seiner Freundin. Falls es doch seiner ist,

haben die bei der Geschlechtsumwandlung, aber reichlich gefuscht.

 

Hammer, das man mit Sammeln von Plastik und Glas so viel Kohle machen kann.

 

Möglicherweise hat er, aber auch noch andere Einnahmequellen, denn es riecht verdächtig süßlich und schweflig, mit einem Hauch von Ammoniak und erinnert mich kolossal an die Stürmung eines Meth - Labors durch die CIA in den 80ern.

 

Ich schätze in 2 Tagen, werden meine lieben Nachbarn ihn abstechen und die Wohnung leerräumen, weil er sich wie ein kompletter Idiot verhält.

 

In der Hölle solltest du nicht mit teuren Klamotten protzen. Die anderen Teufel reißen dir sonst den Schädel vom Torso.

 

Jetzt sind auch noch meine Zigaretten alle. Scheiße.

Endet diese Qual und mein Martyrium denn nie?

 

Fette Regentropfen klatschen an eins meiner zwei Fenster.

Manche finden das beruhigend. Ich hasse es. Klingt für mich,

wie das Tock, Tock, Tock, das der Sensenmann macht bevor er dich holt.

 

Ich reiße eine Seite aus der Tageszeitung, rolle sie ganz fest zusammen und versuche sie zu rauchen. Schmeckt leider nicht nach Abenteuer und Freiheit, sondern einfach nur zum Kotzen. Schade.

Muss seit Stunden auf Toilette, bin aber zu müde um aufzustehen.

Überlege, ob ich mir das Glas auf dem Mahagoni Tischchen greifen sollte, um mich zu erleichtern. Lasse es dann doch, weil ich befürchte das der zukünftige Whisky an Geschmack einbüßt.

 

Ein grüner Grashüpfer springt über den abgewetzten Teppich und landet auf meinem Knie. Ich schnipse ihn mit meinem Zeigefinger ins Nirvana.

Er landet direkt unter der Heizung . Seine langen Beine sind verdreht, aber seine Fühler bewegen sich noch. Stehe auf und lege ihn vorsichtig auf den Tisch.

Fixiere seine Beine mit Streichhölzern und breite vor ihm ein Salatblatt aus.

 

Überlege, ob ich die Pizza schon gegessen habe. Der Blick nach rechts zeigt mir, das es nicht so ist, da sie immer noch seelenruhig vor sich hin dampft.

 

Zwei Fliegen kämpfen um die besten Plätze auf der, noch warmen, Salami. Greife mir nun doch ein Stück. Lecker.

Ich denke an Italien und einen Sommerabend im Havanna Swing Club.

 

 

 

O

 

 

 

Mann, fühlte mich frei und relaxed und von allem Kummer befreit.

So die Art. Bob Marley und Haile Sellassie im Bananenbrot Rausch.

 

Die Big Bands verbrühten mir die Ohren mit ihrem heißen Sound und ein Sänger, der wie Frankie klang, sang alle an die Wand.

An der Bar stand ein Typ der meiner Schwiegermutter verdammt ähnlich sah. Vielleicht war sie es sogar.

Der Damenbart irritierte mich allerdings. Vorsichtshalber winkte ich ein paar mal fröhlich hinüber. Daraufhin warf er mir den ganzen Abend über giftige Blicke zu, die ich nicht deuten konnte.

 

Eine Brünette kam auf mich zu und setzte sich auf meinen Schoß. Ich sog an meiner Zigarre und blies einen Kringel in ihren weiten Ausschnitt.

 

Plötzlich hörte ich, wie das Damenbart Ding mit der Faust auf den Tresen schlug und es eine Flasche Bourbon Whisky nach mir schmiss.

Ich sagte diesem Etwas, das es das lassen solle, aber es wollte nicht hören, also rammte ich diesem Irgendwas, per Telekinese, zwei Gabeln in die Hand. An der einen hing noch das Kotelette vom Nebentisch.

 

„Ein Poltergeist. Ein Poltergeist.“ ,schrie ich vor Lachen.

 

Als sie mich aus dem Laden schmissen, stand ich ziemlich blöd rum und kam mir auch genau so vor.

Wie konnten sie es sich erlauben MICH hinaus zu werfen?

 

Ich war doch Superfly. Der Meister aller Klassen. Der Hammer.

 

Das durfte ich ihnen nicht durchgehen lassen.

 

Also sammelte ich meine Kräfte und vollführte eine Drehung um meine Achse.

Ließ die Steine auf dem Parkplatz tanzen und machte meine eigene Show zu der Musik aus der Kneipe, die fröhlich auf mich zu marschierte.

War der Hudini aus dem Feenland. Der Zauberer von OZ.

 

Ein paar der Wichser, aus der Bar, waren mir gefolgt und umringten mich.

Gerade als ich loslegen und sie mit meinen Superkräften niederstrecken wollte, schlug mir einer von ihnen mit einem Eispickel ein fettes Loch in die Schulter.

Ein wahnsinniger Schmerz bohrte sich durch meinen Körper und das Blut schoss aus mir heraus.

Dann traten sie auf mich ein.

 

Völlig unfähig auch nur einen Finger zu rühren, ließ ich dieses Inferno der Gewalt und der Höllenqual über mich ergehen.

 

Nach einer elendigen, langen Zeit, wurde es ihnen zu Langweilig und zu anstrengend. Unter Fluchen und Gezeter entfernten sie sich, mit ihren blutigen Stiefeln, und ließen mich da liegen.

 

Ich steckte einen Finger in das Loch meiner Schulter und stoppte so die Blutung.

 

Herbert, der das Ganze beobachtet hatte, zog mich in seinen Wagen und brauste über den Highway, um mir das Leben zu retten und eine Versicherung anzudrehen.

Ich überlegte, was schlimmer war. Diese Dorftrottel oder Herbert, der keine Gelegenheit ausließ, den Menschen ihr sauer verdientes Geld aus den Taschen zu ziehen.?

 

Im Krankenhaus flickten sie mich wieder zusammen.

 

Da war es eigentlich ganz schön. Geweißte Wände. Jeden Tag drei geregelte Mahlzeiten. Ständige medizinische Kontrolle.

Jemand der sich um dein Pipi und deinen Stuhlgang kümmerte.

Und Krankenschwestern in kurzen Uniformen, die nur danach lechzten die Patienten vernaschen zu können.

 

Als ich wieder einigermaßen klar im Schädel war und die Schnabeltasse weglassen konnte, versuchte ich bei Jeder zu landen. Doch die Einzige die darauf reagierte, war Schwester Gertrud.

65 Jahre alt. Faltige Haut. Schneeweiße Haare, gelbe Zähne und mit einer kreischenden, nervtötenden Stimme ausgestattet, die mindestens 3 Kranke auf die Intensivstation aufgrund eines Hörsturzes gebracht hatten.

Vielleicht, war es auch ein Blutsturz, das konnte ich nicht genau verstehen, obwohl ich direkt daneben lag.

 

Nun ja, ich schätze es war Zeit das Schiff zu verlassen und woanders anzuheuern.

 

Als ich wieder laufen konnte, ging ich sofort zum Parkplatz und hob 4 Löcher aus. War ganz easy. Die Elemente gehorchten meinem Willen. Dann zur Kneipe.

 

Da saßen sie:

 

Pickelfresse, Knollennase, Arschgeige und Hollunderpisser.

 

Sie sahen mich verwundert an. Ich bestellte erst mal einen Rob Roy beim Barkeeper. Der meinte, er wolle keinen Ärger und legte seine abgesägte Schrotflinte auf den Tresen. Da ich gerade für derartige Spielereien nicht zugänglich war, schob ich ihm mittels Gedankenkraft die Flinte in den Hals und drückte ab.

 

Die Wand hinter ihm, sah danach aus, wie ein Gemälde von Pollock.

 

Damit war wohl allen klar, wie der Hase lief.

 

Ich lächelte und ließ den schweren Kronleuchter auf Pickelfresse fallen.

 

Das Geschrei um mich herum störte mich nicht, nur der Splitter in meinem Daumen.

 

Mist.

 

Ich war doch gerade aus dem Krankenhaus raus.

 

Natürlich fanden die Freunde von dem Matschhaufen, das ich den Bogen überspannte und folgten mir nach Draußen auf das vorbereitete Spielfeld.

 

Ein kurzer Blick ins Schaufenster zeigte mir, das ich großartig aussah.

Trug meinen schwarzen Anzug. Na klar, war ja eine Beerdigung.

Und schon gings weiter. Da alle drei Hirnis so schön beisammen standen, schob ich als erstes die beiden Caddis zusammen und brach ihre Beine.

Sie schrien und jammerten.

 

Fingerte in aller Seelenruhe eine Roth Händle ohne Filter aus der zerknautschten Zigarettenpackung. Inhalierte das Nikotin und das Teer so tief wie möglich in meine Lungen und fühlte mich wie König David, als er Goliath erledigte.

 

Packte dann Knollennase an seinen krausen Haaren und zog ihn zum Loch.

Ein kleiner Tritt und er lag drin.

 

Arschgeige und Holunderpisser wollten weg kriechen. Konnte ich natürlich nicht zulassen. Schlug dem einen in die Fresse und dem anderen rammte ich mein Bowie Messer in die Brust. Das drang ziemlich tief ein und ich hatte Mühe es wieder herauszuziehen.

Dachte an Pat Boone, der ein Nachfahre von Daniel Boone war.

Daniel erfand 1778 das Bowie Messer. Oder war es Davy Crocket? Keine Ahnung.

 

Jedenfalls, schien mir das Messer genau richtig und ich wurde nicht enttäuscht.

 

Nachdem alle in ihrem Loch waren, schob ich die Erde drauf, stellte einen grünen

VW Käfer drüber und ging einen trinken.

 

 

O

 

 

Mann, das waren wirklich entspannte Zeiten damals. Hat Spaß gemacht Arschlöchern zu zeigen, wo der Hammer hängt.

 

Es klopft energisch an der Tür.

 

„Die Scheiß Tür ist auf. Komm einfach rein du Sack!“ ,schreie ich über den Flur.

 

Die Klinke wird heruntergedrückt und ein behinderter Typ mit keinen Armen und Händen, die direkt aus der Schulter kommen steht vor mir.

 

„Ey. Superfly, du alter Wichser. Begrüßt man so einen Freund. Ich bins dein Kumpel Roger Rex.“ ,brüllt er mich an.

 

Ach du Scheiße. Ich erinnere mich. In dem Fall wäre es gut gewesen es zu vergessen. Der Typ mit den roten Haaren und der dicken Nase, der sich in meinem Flur herumtreibt ist der Penner von dem ich diese Eigentumswohnung vor langer Zeit übernommen habe. Roger Tyrannosaurus Rex.

 

Keine Superhelden Fähigkeiten. Dafür aber total bescheuert und nervig.

Einer von diesen Menschen, die du am liebsten in der Kanalisation versenken möchtest.

 

Gullydeckel auf – Roger rein – Gullydeckel zu – Fertig!

 

 

Er schiebt die leeren Bierflaschen, die angebissenen Sandwiches und das vergammelte Brot zur Seite und macht Anstalten es sich auf meinem Designertisch bequem zu machen.

Natürlich nicht, ohne vorher sein Stofftaschentuch, mit seinen aufgestickten Initialen, aus der Hosentasche zu ziehen und sich mit seinem verknöcherten Arsch da drauf zu setzen.

 

„Jo Baby.“ ,sagt er. „Ich komm grad von Ginger.“

„Und ich komme aus einer fernen Galaxies und reiße dir gleich die Hände von den Schulter.“ gebe ich genervt von mir.

„Er sagt, er will dir die Haut in Streifen vom Körper schneiden und sie über offenem Feuer rösten.“ ,erzählt Roger lachend.

„Alter.“ ,schreie ich ihn an.

 

Wahrscheinlich denkt er ich mache Witze und wir sind beste Freunde.

 

Es ist weder das Eine noch das Andere. Und, wer zum Teufel, ist Ginger?

 

„Also, wir sollten uns vom Acker machen, denn es könnte sein, das ich ihm versehentlich deine Adresse gegeben habe.“ ,spricht der Sack weiter.

Da ich ohnehin noch in den Supermarkt muss, um Butter für mein verschimmeltes Brot mitgehen zu lassen ziehe ich mich an und wir zuckeln los.

 

Das Bild, das wir abgeben ist sicher grandios:

 

Ein gutaussehender, älterer Mann mit weißen Haare und abgetragenem, schwarzen Anzug neben einem langen, abgemagerten Typen in hellbrauner Cordhose und Lackschuhen.

 

Zum Supermarkt, oder wie ich es nenne:

 

Die Fressbude, mit den dümmsten Mitarbeitern des Monats, schaffen wir es nicht.

Denn direkt vor der Tür steht ein kleiner Mann und schaut mich böse an.

 

„Ich bin Ginger.“ ,sagt der kleine Mann.

„Und ich bin der Nikolaus, aber deswegen mache ich hier nicht auf dicke Hose.“ ,erkläre ich ihm genervt.

 

Er schlägt mir mit seiner Minifaust in die Magengrube. Mir bleibt die Luft weg.

Mein Körper sackt zusammen und krümmt sich auf dem Boden.

 

„Tja, ich muss dann auch los.“ ,sagt Roger im Weggehen. „Ich muss noch bei der Mitzi vorbeischauen, die hat da ein Problem mit ihrer Gasleitung.“

 

Das Knie von Ginger knallt direkt an meine Schläfe.

 

Jetzt reichts.

 

Ich bin stinksauer und schaffe es, die paar Gehirnzellen, die mir noch gehorchen, zusammen zu rufen.

 

Per Gedankenkraft schlage ich ihm die Fußmatte um die Ohren und lasse Mercedes auf ihn fallen, das ist die spanische Hauswirtin aus dem Erdgeschoss, die sich immer über den abgestellten Kinderwagen im Hausflur aufregt.

 

So nimmt der Tag doch noch eine gute Wendung und ich gehe wieder nach oben, weil ich das mit dem Brot kaufen vergessen habe.

 

Da sich immer noch keine Zigaretten in meinem Besitz befinden, versuche ich es jetzt mit den vertrockneten Blätter meiner Zimmerpflanze.

 

Das geht ganz gut und meine Extremitäten entspannen sich. Scheint wohl doch Marihuana zu sein. Ein Joint am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen.

 

Ich sitze gern in meinem Ohrensessel und lasse die Zeit verstreichen.

 

Eine Kakerlake wandert über den Tisch und bleibt auf einem Klecks Honig kleben. Ich nehme sie hoch und lege sie zu den anderen 20 in das Glas mit dem goldfarbenen Schraubverschluss.

 

Jeder von den kleinen Scheißern hat einen Namen:

 

Himmler. Göring. Heydrich. Freisler. Ross. Rommel. Streicher. Eichmann. Heß. Speer. Rippentrop. Bormann. Schirach. Axmann. Böhme. Dönitz. Von Epp. Fischer. Scholtz-Klink. Stuckart.

 

Das Sonnenlicht versucht die blinden Fenster zu durchdringen und beleuchten den, im Raum umherirrenden, Staub.

Das sieht schön aus und erinnert mich an Weihnachten ´69. War ein gutes Jahr.

Mondlandung. Entfernung der Zahnspange. Erster Kuss mit 7. Prügelei mit Herbert.

Der Teppich ist mit Krümeln und Dreck bedeckt. Erinnere mich nicht, wann ich ihn das letzte mal gereinigt habe. Ich lache, weil ich mich auch nicht erinnern könnte, wenn ich diese Scheiß Erkrankung nicht hätte. Einfach zu unwichtig.

 

Meine Putzfrau, die Magda, kam immer am Montag. Danach blitzte die Wohnung wieder. Die Deutschen sind sehr zuverlässig. Ich stellte sie damals ein, weil sie den gleichen Namen, wie die Frau von Goebbels hatte.

Bildete mir ein, das es besser war, sie zu kontrollieren, damit nicht noch mal die gleiche Scheiße, wie 1933, passiert.

 

 

 

O

 

 

 

Ich nahm Helga mit zu mir. Sie überragte mich um zwei Köpfe, aber im Gegensatz zu meinem Ego war sie winzig.

Sie legte sich über einen Sessel und ich nahm sie von hinten. Und gerade, als ich in ihr war, zapfte sie meine Erinnerungen an und lud sich die Geheimdaten über eine Raketenbasis in Usbekistan herunter. Konnte nichts dagegen tun.

Und ehrlich gesagt, war es mir auch scheißegal.

Ich meine, ich hatte mein Ding gerade in dieser grandiosen Frau stecken, sah einen orangefarbenen Horizont und segelte in den Sonnenuntergang.

 

Sofort gesellte sich eine andere Erinnerung dazu:

 

1983 sollte ich meinen ersten Fallschirmabsprung bei der Airborne 22 absolvieren

Gehörte alles zur Ausbildung zum Agenten Erster Klasse.

In der Nacht zuvor hatte ich reichlich gebechert und hing ganz schön in den Seilen.

Meiner Flugmannschaft ging es genauso. Die nahmen zusätzlich chemische Substanzen, jeglicher Art zu sich und wären auch ohne Propeller geflogen.

 

Nun ja. Es war alles zum Absprung bereit. Ich stellte mich vorschriftsmäßig an die Tür. Sie öffnete sich und ich sprang.

 

Ein Gefühl von Freiheit bemächtigte sich meinem Körper.

13 Sekunden später bemerkte ich, das mein Fallschirm noch im Flugzeug lag.

 

Scheiße.

 

Nach einem kleinen Anflug entsetzlicher und maßloser Panik entschloss ich mich erst mal eine zu rauchen. Verwarf es aber, aufgrund des starken Fallwindes, sofort wieder.

 

„Denk nach. Denk nach.“ ,sagte ich zu mir.

 

Irgendetwas passierte da in meinem Innern. Keine Ahnung. Ein Ruck? Ein Blitz?

 

Ich dachte an Flüssigkeiten und formte aus dem, unter mir fließendem Bach, ein Wasserkissen. Erhöhte die Oberflächenspannung, so das ich nicht in ihm einsank und hob es, nur durch meine Gedanken, direkt unter mich. Mein Körper legte sich darauf und ich segelte ganz entspannt nach unten.

 

Seit diesem Ereignis nannten mich alle:

 

Superfly

Doch zurück zu Helga.

 

Sie war ein Mutant der neuen Generation. Ein Memory Stealer.

 

Davon gab es nur drei.

 

Wollte eigentlich nichts von meinen Geheimnissen preisgeben, aber nachdem das Kind schon in den Brunnen gefallen war, gab es nur eins:

 

Stoßen bis zum bitteren Ende und dann alles tun, um zu verhindern das die Geheimdaten an irgendeine fremde Macht gingen.

 

Denn schließlich stand mein guter Ruf auf dem Spiel.

 

Aber das nächste woran ich mich erinnerte, war ihr großer, weißer, weicher Teppich auf dem ich lag. Es war der erste von vielen Ausfällen.

Mein Gehirn unterbrach einfach den Informationsfluss und der Sekundenzeiger blieb stehen. Ich befand mich noch in dieser Welt. Konnte sehen und riechen, aber ich wusste nicht mehr, ob ich ein Wiesel oder eine Autohupe war.

Hätte mir jemand gesagt ich sei Kennedy, hätte ich es geglaubt.

 

Zuerst dachte ich es käme vom Saufen oder Koksen, aber irgendwann wusste ich das es irgendetwas anderes war. Scheiße.

 

 

 

O

 

 

Im Bad brennt das Licht. Ich schalte es nie aus. Der Schalter ist seit Wochen kaputt. Hab, bei dem Versuch ihn auszuknipsen, schon einige Stromstöße bekommen.

Also hab ich es gelassen. Kommt nicht drauf an. Nervt trotzdem.

Diese Unfähigkeit, so eine Kleinigkeit auf die Reihe zu bekommen, wo ich doch der Mann fürs Grobe und fürs Feine bin. Scheiße. Wenn das mit diesen bescheuerten Gedanken so weitergeht, bringe ich mich heute doch noch um.

 

Komischer Weise ist da trotzdem die Hoffnung, das es heile ist. Bescheuert.

Wer benutzt heute noch das Wort: heile?

Meine Mama sagte das immer zu mir, wenn ich mir wieder mal das Knie aufgeschlagen hatte.

 

Mir schießen Tränen in die Augen. Scheiße. Bete ich vielleicht auch noch zu Gott?

 

„Jammerlappen.“ ,meckere ich mich aus.

 

Ich schlage mit der Faust auf die Tischplatte. Wieder und wieder. Nur um diesen Schmerz nicht mehr zu spüren. Die Haut auf den Knöcheln platzt auf und das Blut spritzt zu allen Seiten weg.

 

Die Ruhe kehrt zurück. Ich glaube, ich drehe langsam durch.

 

Das Licht im Bad brennt immer noch. Ich sehe es, aber ich glaube es nicht.

 

Vielleicht hat sich aber auch der Hausverwalter Zugang verschafft, um es zu reparieren, während ich in den Einkaufszentren der Stadt, wie der letzte Penner, rum lungerte und alle Spießer beneidete, weil die ein nicht wissendes, normales Leben führen durften. Fern von allen Wahrheiten.

Das Licht brennt noch immer. Er war nicht da. Sollte ich froh darüber sein, weil ich mich nicht getäuscht habe?

 

Ich trinke erst mal eine Flasche Bier. Eiskalt. Tut gut.

 

Mann, bin ich dick geworden.

 

Überlege, ob ich mich heute doch umbringe. Heute ist Donnerstag. Oder Mittwoch.

 

Mmmmmmmmmmmh. Wenn Sonntag ist, ist das Scheiße. Wer will sich an einem Sonntag umbringen? Naja, eigentlich auch egal. Für Gottgeflüster ist es ohnehin zu spät.

 

Die Walther PPK liegt, immer bereit, auf meinem Schreibtisch.

Geladen und entsichert.

Ich nehme sie und halte sie an meine Schläfe.

Finde mit dem Zeigefinger den Druckpunkt.

Ein kleines Zucken reicht. Peng. Und Tschüss.

 

Ich entspanne mich und lege die Schusswaffe zurück.

 

Morgen ist auch noch ein Tag.

 

 

O

 

 

Keine Ahnung, wie lange ich da auf dem Teppich lag. Irgendwann kam die Erinnerung zurück und ich machte mich auf die Suche nach Helga.

Noch hatte ich genug Zeit. Sie konnte die Informationen nicht weitergeben, da alle Memory Stealer einem Zyklus unterworfen waren.

Die Geheimdaten durchliefen ihren gesamten Organismus. Das dauerte 26 Stunden, erst dann konnten sie die gestohlenen Infos wiedergeben.

 

Als erstes lief ich durch die Elm Street.

Die hatte von den heruntergekommenen Straßen immer noch den besten Anstrich und gab sich immer noch den Anschein von Anständigkeit.

 

Für mich wirkte diese Straße, wie ein Alptraum hoch 3.

 

Besonders dieser schräge Typ mit seinem rot/schwarz gestreiften Pullover und dem zerknautschten, schwarzen Hut. Alter Schwede, der hatte echt nicht alle Latten am Zaun. Lief Nachts immer durch die Gegend. Mit so einem wahnsinnigen Blick und Schaum vor dem Mund.

Keiner traute sich gegen ihn vorzugehen, obwohl er schon 3 Frauen vergewaltigt hatte. Scheiße, wie hieß der noch? Richtig, Freddie.

Sie konnten ihn nicht einbuchten, weil er der Sohn von so einem hohen Typ aus der Wirtschaft war.

 

Ich wollte ihn erledigen, aber das wurde mir aus der Zentrale ausdrücklich verboten.

 

( Hab`s trotzdem getan. )

 

 

Die Flüsterkneipe, Velvet Underground, war mein liebster Lieblingsplatz von allen Plätzen, die ich kannte.

 

Dort traf sich der komplette Abschaum Neu Amsterdams.

 

Vielleicht konnte ich ein paar flüchtige Bemerkungen abgreifen.

Dieses Etablissement befand sich im Keller eines mehrstöckigen Hauses im viktorianischen Stil und wurde als Waschsalon getarnt.

 

Ein Typ mit Akne und Schielaugen öffnete ein kleines Schiebefenster an der Tür und fragte mich nach dem Code Wort.

 

„Das Code Wort ist, wenn du nicht gleich den Laden aufmachst ramme ich dir meinen Kugelschreiber ins rechte Nasenloch.“ ,entgegnete ich ihm ganz ruhig.

 

Davon ließ er sich Null beeindrucken, also brachte ich sein Gehirn per Gedanken zum Kochen. Er begann aus den Augen zu bluten und fiel einfach um.

 

Mist.

 

Die Tür war immer noch zu.

 

Also auf die Harte.

 

Ich entwurzelte einen Baum in der Nähe und ließ ihn durch die Eichentür donnern.

Die 2 Leute die direkt dahinter standen, wurden an die Wand gedrückt und hatten den Durchmesser einer Two Pence Briefmarke aus Good old England.

 

Das sah nicht schön, aber zweckmäßig, aus. Jetzt konnte man sie, wie einen

Pizza Teig, zusammenrollen und in einer Plastiktüte begraben.

 

„Sittenpolizei! Zieht eure Zungen aus allen Öffnungen und stellt euch an der Linie auf!“ ,rief ich in den übervollen, lauten Raum.

 

Sofort brach Panik aus. Das war lustig.

 

Die Trottel schrien und jammerten:

 

„Oh! Hilfe! Das Ende der Welt ist da!“

 

Ich brüllte in den überfüllten Raum:

 

„Keine Sorge Leute. Das ist nicht das Ende! DAS IST DER ANFANG!“

 

Das gab ein großes Hallo und die Dinge nahmen ihren Lauf.

 

Ich versperrte alle Ausgänge mit Stühlen und Tischen, die ich über meine Gedankenkraft bewegte und ordentlich verkeilte.

 

Dann zog die Hölle in den Laden ein.

 

Mr. Magic. Ein langhaariger, großer, dünner Mann mit unglaublich dünner Nase und schwarzem Umhang, hob die Hände und versuchte ein Loch in die Wand zu schmelzen. Ich gab ihm eine aufs Maul und er fing an zu flennen.

 

Lappen!

 

Ein Mädchen in einem weißen Unterkleid, das auf Sterntaler machte, schwebte einen halben Meter über dem Boden und spuckte säurehaltige Kotze. Ich sprang einfach zur Seite. Dem Typ neben mir, halb Mensch, halb Pferd, wurde die Hälfte des Gesichts weggeätzt.

 

Auf seinem Shirt stand HORSEMAN. Echt jetzt?

An der Bar befand ein Pärchen aus Weißrussland in ein Bärenfell gehüllt.

Ihre Klauen bewehrten Hände hatten sich einen kleinen Kerl gegriffen, dessen Fangzähne ziemlich unterentwickelt waren. Den hatten sie wohl gerade ausgegraben, denn aus seinen Taschen rieselte schwarze Erde und es dürstete

ihm nach Blut.

Das war ein Fauchen und ein Knurren. War gespannt wer das Rennen machen würde.

 

Ein Knabe mit Wallemähne durchbrach, die von mir erstellte Barrikade und alle flüchteten ins Freie.

 

Nun ja, heute würde ich wohl keine Informationen mehr von ihnen bekommen.

 

 

 

O

 

 

Es klopft an der Tür und eine Frau, die behauptet meine Nachbarin zu sein, bittet um Zucker für ihren Kaffee.

Sie kommt mir bekannt vor, also lasse ich sie herein.

Wo war doch gleich der Zucker?

Ach ja. Oberschrank. Linke Tür. Oberes Regal. Rechte Seite.

 

Ich spüre etwas Hartes an meinem Schädel. Es ist wahrscheinlich mein,

von Babe Ruth signierter, Baseballschläger.

Das Holz ist hart. Der Boden, auf den mein Körper knallt, auch. Ich sehe rote

High Heels , die auf mich zu kommen. Überlege, ob ich den Herd ausgeschaltet habe, dann fällt mir ein, das ich ihn seit Wochen nicht benutze.

Alles klar.

 

„Hi Honey.“ ,vernehme ich eine bekannte Stimme und lächle.

„Lange nichts von dir gehört.“ ,sage ich.

„War in Bosnien und Serbien unterwegs.“

„Da will keiner tot übern Zaun hängen, wie mein Großvater immer sagte.“

„Ja. War eine blutige Zeit. Ganz anders, als mit uns zwei Hübschen.“

„Kann mich nur noch schemenhaft an früher erinnern und das wenige verblasst auch immer mehr.“

 

Sie gibt mir ein Kissen und dreht mich auf den Rücken. Ich schaue ihr direkt ins Gesicht. Sie ist immer noch schön und groß.

Ihre Hände fummeln an meinem Reißverschluss herum. Sie macht ihn groß und dann setzt sie sich drauf.

 

Verdammt gutes Gefühl. So ist es also im Paradies. Feucht und warm.

 

„Ich sehe deine wilden Jahre und ich sehe das Abstürzen deiner Erinnerungen.

Dies wird eine sein die du nicht vergisst. Ich schenke dir ein Lächeln dazu.“ ,flüstert Helga mit ihrer samtenen Stimme.

 

 

 

O

 

 

Es gab noch einen weiteren Ort an dem ich etwas über Helga herausfinden konnte.

Lake Powell USA. Ein Stausee. 350 Kilometer von Las Vegas entfernt.

 

Dort befand sich die Leibgarde des Ministerpräsidenten für innere Angelegenheiten und ich wusste, das dieser Schweinepriester in ständiger Verbindung mit ihr stand.

 

Jaques Cousteau Guadeloupe.

Ein kleiner, untersetzter Kerl, mit vollem, schwarzen Haar, das er hinten lang trug, liebte es seine Mitarbeiter zu schikanieren und zu triezen.

Er soff, wie ein Loch und stank aus dem Mund, als hätte ihm gerade jemand Gülle in den Hals gegossen.

Seine bizarren Witze, die er mit großer Freude erzählte, gingen grundsätzlich unter die Gürtellinie und wehe einer versäumte es zu Lachen.

Für denjenigen gab es sofort eine Schelle und einen Platzverweis.

 

Jaques band sich zuweilen das lange Haar zu einem Zopf.

Das sah zwar Scheiße aus, half aber dabei die anderen Honks in seiner Umgebung in ein besseres Licht zu rücken.

 

Warum?

 

Ganz einfach. Die Speichellecker wurden nach Intelligenz ausgesucht, nicht nach Aussehen. Je hässlicher einer war, desto größer die Wahrscheinlichkeit eingestellt zu werden und, je dümmer, desto höher die Hoffnung im Ministerium einen lukrativen Posten zu ergattern.

 

Die weißen Anzüge, die Jaques ständig trug, wechselte er täglich.

Ich stellte ihn mir immer in Damenunterwäsche vor, was einen leichten Würgereiz bei mir hervorrief.

 

Früher war er im Foltergeschäft für Don Guiseppe tätig. In Sizilien.

Aber Jaques besaß diese Bauernschläue und ergriff die Gelegenheit, als sie sich ihm bot.

 

Don Guiseppe erlitt einen Schlaganfall und als er nach drei Stunden den Krankenwagen rief, war es leider schon zu spät.

Er legte die Witwe flach, stahl den Hundenapf und brachte alle männlichen Verwandten des Don um. Dann griff er sich die Kohle und machte sich auf nach Amerika. Das Land der Dicken und der Unterernährten.

 

Dort gründete er das Syndikat:

 

Zum roten Oktober.

 

 

Denn er war ein glühender Verfechter des Kommunismus, aber das sagte er keinem. Schlecht fürs Geschäft. Später ging er in die Politik und schaffte es, alle mit seiner antrainierten Weltmännischkeit zu beeindrucken.

Er war ein Blender und glaubte eine Mission zu haben:

 

Feinde eliminieren und den Status Quo wieder herstellen. Mit allen Mitteln.

 

 

Natürlich lag sein Büro im bestgesicherten Gebäude des Landes.

 

Die rechneten mit allem. Luftangriffe. Bomben auf den Haupteingang. Maulwürfe. Sprengsätze, die am Körper von Terrorristen explodierten. Agenten.

Schlechtes Essen vom Italiener und Anrufe aus Sizilien von der Schwiegermutter.

Ja, sie rechneten buchstäblich mit allem.

 

Nur nicht mit mir.

 

 

Ich wand eine Technik an, die ich noch nicht so lange beherrschte.

Die Beeinflussung fremder Gedanken durch reine Willenskraft..

 

Da gab es diesen Jungen an der Rezeption. Der war genauso hässlich wie die anderen Flitzpiepen. Ich kannte ihn aus dem Trainingslager der CIA.

Dort nannten ihn alle CAT BOY, weil er immer nach Katzenpisse stank und niemand, während des Mittag Essens, neben ihm sitzen wollte.

Er trug dieses blöde Lächeln zur Schau, das ihn bei den Frauen attraktiv und bei den Männern geheimnisvoll erscheinen lassen sollte.

 

Mit anderen Worten.

 

Er war genau der richtige Mann, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort.

 

Also stellte ich mich locker vor der Hohlbirne auf und das Spiel begann.

 

Mit meinem Blick drang ich in seine Iris ein und schlüpfte in sein Hühnerei großes Hirn, um ihn gefügig zu machen.

 

Das dauerte 1 Sekunden und ich brachte ihn dazu mir einen lebenslangen Ausweis auf den Namen Hans Hohlbein der Ältere auszustellen.

 

Und so kam ich ohne Probleme in Jaques Cousteau Guadeloupes Festung und fragte mich einfach nach Helga durch.

Sie hatte ein kleines schmuckloses Büro im 13. Stock.

 

Da saß sie dann, nur mit Unterwäsche bekleidet, auf ihrem Stuhl und tippte etwas in eine Schreibmaschine. So ein altes, schweres Ding hatte ich schon sehr lange nicht mehr gesehen.

 

„Du hast lange gebraucht.“ erklärte sie, ohne aufzuschauen.

„Wollte es nicht übereilen.“ entgegnete ich und zündete mir eine Roth Händle an.

 

Sie setzte den letzten Buchstaben und hob langsam ihren Kopf.

 

„Du siehst müde aus.“ ,erkannte Helga.

„Und du siehst geil aus.“ ,meinte ich und blies einen Ring in die Luft.

 

Sie stand auf und ich musste husten, weil ich mich an meiner eigenen Spucke verschluckte.

Ihr weißes Spitzenhöschen, war im Schritt offen und zeigte ihre ganze rasierte Pracht.

 

„Ihr Männer seit so einfache Wesen. Einfach und einfältig.“ ,sprach sie sachlich.

„Ich bin schlauer als die meisten.“ ,meinte ich selbstsicher und lachte, als hätte ich einen tollen Witz gemacht.

„Sicher. Das bist du. Aber das sagt gar nichts.“ lachte sie.

 

Plötzlich hatte ich das Gefühl, das meine kompletten Systeme herunterfuhren und ich in ein tiefes Loch fiel. Um mich herum drehte sich alles und ich musste mich an der Türkante festkrallen.

 

„Ist alles Ok?“ ,fragte sie besorgt und griff nach meinem Handgelenk.

„Wo bin ich und wer bist du?“

Ich befand mich in totaler Havarie. Mein Schiff war kurz vor dem sinken.........

 

 

 

 

O

 

 

 

 

Helga bewegt ganz langsam ihr Becken und kreist mit ihrer Hüfte. Ich bin tief in ihr und sie beginnt mich zu stoßen.

 

„Ich werde es heute beenden, Honey.“ ,flüstert sie, leicht stöhnend.

„Ich habe nie jemanden geliebt.“ ,röchle ich.

„Keine Beichte. Wir haben nie daran geglaubt. Weder an Gott, noch an Gerechtigkeit.“

„Aber was ist mit Liebe?“

„Auch nur eine große Lüge. Ein Spiel. Eine Dummheit.“

 

Sie hat einen feinen, ziselierten Dolch. Er ist wundervoll gearbeitet.

Sie schiebt ihn in mein Herz. Es ist nur ein kleiner Stich. Tut kaum weh.

 

Ich erinnere mich an mein erstes Mal. Wir waren jung. 16. Sie gehörte zu den schönsten Mädchen in der Schule. Ihr Name war Doris.

Sie sagte ich sei auch schön. Und anders. Ein Außerirdischer. Ein Einhorn.

Weil es mich nur in den Fantasien der Menschen gibt.

 

Helga lächelt mich an. Sie teilt meine Gedanken und Erinnerungen.

 

Ich lächle auch.

 

Dann verabschiedet sich das Leben von mir und das große Vergessen nimmt in mir Platz.

 

Helga schließt leise die Tür.

 

Ich werde in einen schwarzen Sack gesteckt und abgeholt.

 

Die Sonne scheint.

 

Ein Schwarzkolbiger Braun-Dickkopffalter sitzt auf einer weißen Nelke und chillt

 

Ein Schmetterling.

 

Wieder so eine Lebensform ohne Rückgrat. Erinnert mich verdammt an unsere Art.

 

Naja, was solls.

 

Meine Geschichte ist hier zu Ende, also geht mir das alles am Arsch vorbei.

 

 

 

 

 

 

 

 

März 2020 von Axel Bruss

  • Lustig 3
Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Axel:

Ginger? Hast du den aus einer Transvestiten Bar als Schlüsselanhänger mitgehen lassen?“ ,setzte ich nach.

„Nein. Den gab es bei meinem Lieblingsparfüm, als Gratis Probe dazu.“

 

 

 

vor 1 Stunde schrieb Axel:

Dann reiße ich das Kabel aus der Wand und werfe das Telefon durch das Fenster.

Es scheppert reichlich und die Splitter fliegen auf die Straße.

 

vor 1 Stunde schrieb Axel:

Bob Marley und Haile Sellassie im Bananenbrot Rausch.

 

vor 1 Stunde schrieb Axel:

Da ich gerade für derartige Spielereien nicht zugänglich war, schob ich ihm mittels Gedankenkraft die Flinte in den Hals und drückte ab.

 

Die Wand hinter ihm, sah danach aus, wie ein Gemälde von Pollock.

 

vor 1 Stunde schrieb Axel:

Nach einem kleinen Anflug entsetzlicher und maßloser Panik entschloss ich mich erst mal eine zu rauchen. Verwarf es aber, aufgrund des starken Fallwindes, sofort wieder.

 

„Denk nach. Denk nach.“ ,sagte ich zu mir.

 

Lieber Axel,

 

das ist eine wunderbare Geschichte mit unglaublicher Geschwindigkeit  erzählt. ich habe ziemlich oft gelacht. meine Lieblingsabsdhnitte habe ich oben ausgeschnitten. Die Charaktere sind liebenswürdig, der humoristische Ausdruck und manche Szenen wunderbar witzig. Endlich weiß ich. auch wer Freddy Krüger wirklich umgebracht hat…

 

Du hast  echt einen eigenen Erzählstil was mir sehr gut gefällt. Die Situationen und Typen die du schilderst sind meist wirklich originell und schön unperfekt. die Namen sind natürlich eine echte Katatrophe aber da Roth Händle vorkam war ich wieder versöhnt. 

 

eine herrlich kurzweilige Geschichte !

 

mes compliments 

 

Dio

 

 

  • Gefällt mir 1
  • wow... 1
  • 4 Monate später...
Geschrieben

Ich mag deinen Stil sehr!

Wirklich gut.

Schonungslos.

 

 

Könnte mir auch gut vorstellen  deine Art und Weise mal in Form eines Gedichtes zu lesen. Kurz und knackig.

Uups...Hab dich gerade bei den Gesichten entdeckt. Bin gespannt!!

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