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Empfohlene Beiträge

Geschrieben am

Zehn 

 

Ich habe Angst ein Feuer zu entfachen 

Ich habe Angst in Dunkelheit zu leben 

Ich habe Angst die Stimme zu erheben 

Ich habe Angst nicht oft genug zu lachen 

 

Neun 

 

Ich habe Angst Dämonen aufzuwecken 

Ich habe Angst dich aufzufressen 

Ich habe Angst dich zu vergessen 

Ich habe Angst dich anzustecken 

 

Acht 

 

Ich fürchte mich alleine zu versagen 

Ich fürchte dass warten muss 

Ich fürchte dass ich raten muss 

Ich fürchte mich um Rat zu fragen 

 

Sieben 

 

Ich habe Angst die Stille zu begreifen 

Ich habe Angst zu lange nachzudenken 

Ich habe Angst Gedanken zu verschenken 

Ich habe Angst abzuschweifen 

 

Sechs

 

Ich habe dich um Zeit gebeten 

Ich weiß du kannst mir vieles zeigen 

Ich fürchte mich dich anzuschweigen 

Ich fürchte mich zu beten 

 

Fünf

 

Ich habe Angst die Stille zu ertragen 

Ich habe Angst mich lächerlich zu machen 

Ich habe Angst erneut alleine aufzuwachen 

Ich habe Angst nach dem Weg zu fragen 

 

Vier

 

Ich habe Angst es aufzuschieben 

Ich fürchte mich zu hoch zu zielen 

Ich fürchte mich auf Zeit zu spielen 

Ich habe Angst mich zu verlieben 

 

Drei 

 

Ich habe Angst Konflikte auszutragen 

Ich habe Angst und die wird zu nichts taugen 

Ich habe Angst vor deinen Augen 

Ich habe Angst Angst zu haben 

 

Zwei 

 

Ich habe Angst Veränderung zu hassen 

Ich habe Angst mein Scheitern zu verfluchen 

Ich habe Angst es zu versuchen 

Ich habe Angst loszulassen 

 

Eins 

 

Ich weiß ich kann wenn ich es wage

Ich weiß du lässt dich darauf ein

Ich weiß da kann ich sicher sein 

Ich weiß nicht ob ich es ertrage 

 

Null 

 

Ich habe Angst mir Mut zu stehlen 

Ich habe Angst dich anzusehen 

Ich habe Angst den ersten Schritt zu gehen

Ich habe Angst auf null zu zählen 

 

Jetzt

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aktivste Mitglieder in diesem Thema

Geschrieben

Hi SentimentalSentinel,

Ein großes Thema, hier wird Angst beschrieben. Man könnte meinen: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Dennoch entzieht sich die chronische  Angst solcher Simplifizierung, wenn sie es sich im Mandelkern erst mal gemütlich eingerichtet hat.

Das Gedicht fängt bei zehn an und  braucht dadurch einen langen Atem, um die Angst bis zur Null "durchzudeklinieren". Zehn Strophen schmälern aber u.U. gleichzeitig die Wucht und die Größe von Angst, denn die Gefahr der Langatmigkeit des Gedichtes ist dadurch automatisch schon vorgegeben; besonders, wenn es bei der reinen Aufzählung bleiben will und keine  Dynamik erkennbar wird. ( z.B. durch Steigerung der Angst, Einbindung von Lösungsansätzen, Perspektivenwechsel etc.) Hier hätten sich die fressenden Dämonen zum Schluss als Höhepunkt anbieten können. Interessant für mich ist auch,  welche Rolle das LD bei der Angstbetrachtung spielt, ob es selbst zum Angstgrund oder zum  Cofaktor wird. Es scheint zumindest eine gewisse Verstrickung zu bestehen :"ich weiß, du kannst mir vieles zeigen" (S6)  Ich habe Angst vor deinen Augen S3 und" Ich weiß du lässt dich darauf ein, (S1)

insgesamt gerne gelesen,

lieben Gruß, Amadea

 

 

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