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Des Schlachters Junge


Gast (FlorianGombert)

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Des Schlachters Junge

 

Wenn Luna strahlt in vollem Licht

beginnt des Schlachters Jungen Schicht

Das tote Fleisch, so kalt und nass

des Schlachters Jungen Freud und Hass

Die Wut, sein Messer, beides hier

zerlegt er schnell das Ungetier

Mit tobender Seele und eisigem Blick

zerfetzt er die Kehle, Stück um Stück

In Blut getränkt ist der Raume sogleich

Glänzt schrecklich nach Rache und Schand 

Der Junge, in Eifer und todesbleich

kämpft qualvoll um seinen Verstand   

Er will nur töten, mehr will er nicht

sein Messer, der Führer, zeigt ihm die Pflicht

Nun singt er und lacht, dass Klänge erschallen

Den Wesen der Nacht kann das nicht gefallen

Des Kellers Verließe, seit jeher bewohnt

Wie grausam, welch Kreatur hier noch thront

Den Jungen, noch nicht bewusst der Gefahr,

versetzt es in Ehrfurcht, als er ihn sah

Voll Sehnsucht nach Schmerz, dies finstre Gesindel,     

beschert er dem Knaben traumatischen Schwindel

Der wehrt sich, versucht sich noch standhaft zu kriegen  

Vergebens, der Wille des Bösen wird siegen

Die Klinge der Wut, voll Rost und so rein

dringt sanft in den Körper des Jungen ein

Sie bahnt sich den Weg durch Muskel und Knochen

trennt auf all die Adern, welche noch pochen 

Des Schlachters Junge klagt wie ein Hase

die Schmerzen so stark, voll Blut seine Nase

Das Serum des Lebens fließt zügig zum Schlund

der Knabe, nun hechelt und keucht wie ein Hund

Und Speichel im Munde, leicht eitrig, doch rot

quillt über die Wunde, den Zeug seiner Not

Das Leid im Gewölbe des Schlachters Haus

dringt feindseelig tief in die Nacht hinaus

Kein Engel erbarmt sich heut seiner Seele

die Ohnmacht umgibt ihn, schnürt zu seine Kehle

Er wälzt sich und zittert,

ist kaum noch bei Sinnen,

sein Herz schlägt erbittert,

kann nicht mehr entrinnen

Die Stimme des Knaben wird ätzend und heiß

die Strafe des Zorns zeigt ihren Preis

Nach Stunden erbärmlichem Todesringen

erlöst ihn der Herr von Satans Klingen

Der Schein des Morgens hüllt alles in rot

verkündet so prachtvoll des Schlachters Tod.

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