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Der Strom  

HP Fischer

 

Als kleines Rinnsal er geboren

Sich schlängelnd durch das Land bewegt

Zu höherem er, bestimmt , erkoren,

wenn er sein Weg erst auserwählt.

 

Des Berges Höhen schnell verlassend,

als träges Wasser er sich gibt;

Ruhig er fließend und gelassen,

von allen Menschen noch geliebt.

 

Gespeiset von des Wegs-Gefährten,

er mächtig wird und stark;

sein rauschen, dröhnen und gebärden,

nicht jeder gerne hören mag.

 

Die Himmelskräfte dann noch dröhnen,

im Sturmgebraus die Regenbraut,

und alles sich nach Frieden sehnend,

zerstört er was mit Schweiß erbaut.

 

Ein Ungeheuer ist`s geworden,

verschlingend alles Menschenwerk,

er wäre besser nie geboren

und geblieben auf sein Berg.

 

Wenn Ruhe wieder eingekehrt,

Bedächtig fließend in sein Bette,

von allen ehrfürchtig verehret,

der schöne Strom, der Stolz, der Städte.

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