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Geschrieben am

gesprochen von Uschi Rischanek
 

Bedenk oh Mensch,

der du doch lediglich ein Menschlein bist,

was mancher nur zu gern

und oftmals allzuleicht vergisst!

 

Bedenk oh Mensch,

Du bist sein Werk, doch bist nicht Gott,

drum sei nicht drauf versessen

zu trennen zwischen Wahr und Lug

und dies dann immerwieder zu vergessen!

 

Bedenk oh Mensch,

all diese tief geschlagnen Kerben,

die ständig der Natur Du zugefügt,

sie führen letztlich in's Verderben.

 

Bedenk oh Mensch,

das täglich Leid an Gottes Kreatur,

unzählig oft und tagtäglich neu,

verkehrt sind und auch wider die Natur!

 

Bedenk oh Mensch,

dass aller Hass und alle die Gewalt,

unmenschlich sind und auch brutal,

zerstör'n das Bild der menschlichen Gestalt!

 

Bedenk oh Mensch,

wenn morgens Du im Spiegel Dich betrachtest,

denk doch bei allem was Du tust daran,

dass Du am Abend Dich noch selber achtest!

 

Bedenk oh Mensch,

dass nur die Liebe alle Wunden heilt,

egal ob jung Du bist, ob alt,

bei dem sie wohnt, bei dem sie auch verweilt!

 

© Uschi R.

bild/text

  • Gefällt mir 9
Geschrieben
vor 52 Minuten schrieb Uschi R.:

Bedenk oh Mensch,

dass nur die Liebe alle Wunden heilt,

egal ob jung Du bist, ob alt,

bei dem sie wohnt, bei dem sie auch verweilt!

 

 

Moin, liebe Uschi

Zu deinem Gedicht viel mir spontan die Verse vom Gebet, „Vater unser ein“!

 

Und was ich denke, red´ und tu, das segne bester Vater du!

 

Worte und Taten können nicht zurückgenommen werden.

Menschen können um Verzeihung bitten. Ja, oft sagt man dann. Ich nehme die Entschuldigung an oder ich verzeihe dir.

Trotz alledem wurden verletzende Worte gesprochen und klingen noch nach.

 Einige können schnell verzeihen.

Andere sagen ich verzeihe dir, haben jedoch noch schwer an den seelischen Verletzungen zu knabbern.

Doch ich denke auch! Das Liebe viele Wunden heilen kann!

Ich habe dir sehr gerne zugehört!

LG Josina

  • in Love 1
Geschrieben

Deine Zeilen, liebe Uschi, reden den Menschen zu recht ins Gewissen, die sich anmaßen Gott zu spielen. Toll verzeilt. Gefällt mir richtig gut. 

 

Lieben Gruß in den verregneten Tag, Gott sei Dank können wir das Wetter nicht beeinflussen. 

 

Darkjuls

  • in Love 1
Geschrieben

@Josina Liebe Josina! 

Ganz herzlichen Dank für deinen schönen Kommentar. Weißt du, ich unterhielt mich erst heute mit einem von mir sehr hochgeschätzten Poeten über eben genau diesen Text und bemerkte dabei: es würde sich beinahe wie ein 'Gebet' lesen... Ich freue mich, wenn du es ebenso aufgenommen hattest, wenngleich ich beim Schreiben an sich noch gar nicht an ein Gebet dachte. Auch deine Worte die 'Ent schuldigung' betreffend, geben sehr prägnant wieder, was man oft mit vielleicht unbedachten Worten anzurichten vermag.

Die Kraft der Worte an sich ist es auch, deren ich mir erst nach und nach bewusst wurde, als ich mit dem Schreiben begonnen hatte. Wie sehr können sich Menschen betroffen oder gar verletzt fühlen - man muss behutsam umgehen damit, sich dessen bewusst werden. Trotzdem oder gerade darum sehe ich es als wundervolle 'Gabe', ja beinahe als Geschenk an, wem es gegeben ist, Emotion, Gefühl, Gedanken in Worte zu fassen. Wenn ich nunmehr erst beginne, meine Texte auch vorzutragen, so möchte ich dadurch die Worte selbst 'zum Leben erwecken'. Gelingt mir dies, so erfüllt es mich mit großer Freude.

Dir herzlich liebe Grüße in deinen Sonntag, Uschi




@Darkjuls Liebe Darkjuls,

ich danke auch dir ganz herzlich. Es ist schon so, dass der Mensch sich leider nur all zu oft erhebt, um über Allem zu stehen, nicht immer zu seinem Vorteil; jetzt hätte ich beinahe gesagt 'bei Gott nicht'. Sich dessen bewusst zu sein, selbst wenn es erst spät geschieht wäre doch ein Ansatz, zumindest darüber nachzudenken, vielleicht sogar lohnenswert.... Ich freue mich sehr, wenn ich hier so gut aufgenommen werde, dankeschön!

Ich schicke auch dir liebe Grüße aus dem eher schon etwas herbstlich eingestimmten Mostviertel, derzeit noch regenfrei  Uschi

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo Uschi,

mir gefallen Deine Zeilen in ihrem gebetsartigen Duktus sehr gut.

Ganz spontan assoziierte ich dazu das Lied: Bewein oh Mensch Dein Sünde gross,

welches Bach in seiner Johannespassion verarbeitet hat.

 

DANKE für Deine beeindruckenden und mahnenden Zeilen.

 

Habe sie gerne in mir 'nachklingen' lassen.

 

Beste Grüße, Michael 

Geschrieben

@Fan Oh da muss ich Dich leider entäuschen, ein Glaubensbekenntnis sollte es so gar nicht sein.
Möglicherweise ein 'zusammengefasster Gedankenreigen' der sich vielleicht sogar singen lässt.
Ich bin alles andere als sonderlich gläubig doch mag es wirklich wie eine Art Gebet erscheinen, dessen ich mir jedoch als ich es schrieb nicht bewusst war. Und sei versichert, ich hätte noch etliche Strophen mit mehr oder weniger schwerwiegendem Inhalt anfügen können. Herzlichen Dank auch Dir.



@michael Hallo Michael,

Ich freue mich über Deine löblichen Worte zu meinem Text. Ja möglicherweise war es mahnend gedacht von mir und ist es nicht wirklich so, dass sich der Mensch leider nur allzuoft selbst erhebt, vollkommen unbegründet und zu Unrecht wie es scheint.
Liebe Grüße in Deinen Abend!

 

Geschrieben

Hallo Uschi,

 

ein Gebet kam mir überhaupt nicht in den Sinn.

Für  mich klingt es eher wie ein sehr alter Text, ein Kirchenlied z.B, wie  :

 

 

1. Bedenke, Mensch, das Ende,
bedenke deinen Tod!
Der Tod kommt oft behende:
der heute frisch und rot,
kann morgen und geschwinder
hinweggestorben sein;
drum bilde dir, o Sünder,
ein täglich Sterben ein.

2. Bedenke, Mensch, das Ende,
bedenke das Gericht!
Es müssen alle Stände
vor Jesu Angesicht;
kein Mensch ist ausgenommen,
hier muß ein jeder dran
und wird den Lohn bekommen,
nachdem er hat getan.

3. Bedenke, Mensch, das Ende,
der Hölle Angst und Leid,
daß dich nicht Satan blende
mit seiner Eitelkeit.
Hier ist ein kurzes Freuen,
dort aber ewiglich
ein kläglich Schmerzensschreien;
ach Sünder, hüte dich.

4. Bedenke, Mensch das Ende,
bedenke stets die Zeit,
daß dich ja nichts abwende
von jener Herrlichkeit,
damit vor Gottes Throne
die Seele wird gepflegt;
dort ist die Lebenskrone
den Frommen beigelegt.

5. Herr, lehre mich bedenken
der Zeiten letzte Zeit,
daß sich nach dir zu lenken
mein Herze sei bereit;
laß mich den Tod betrachten
und deinen Richterstuhl,
laß mich auch nicht verachten
der Hölle Feuerpfuhl.

6. Hilf, Gott, daß ich in Zeiten
auf meinen letzten Tag
in Buße mich bereiten
und täglich sterben mag.
Im Tod und vor Gerichte steh mir,
o, Jesu, bei, daß ich
im Himmelslichte
zu wohnen würdig sei.

 

(Ewigkeitslied, Autor: Salomo Liscow (1640-1689))

 

 

Doch noch eher hört es sich für mich an wie:

Eher eine Art Selbstreflektion eines Menschen, der sein Gewissen gehört hat. Andere die ihres nicht hören können, weil ihr Geist andere Texte, Vorstellungen, Meinungen grölt, solche die sich über Andere, die Umwelt und Natur erheben, aus welchen Gründen auch immer, die vor Selbstüberzeugung aufgeblähten werden diese leisen Worte beiseite schieben, aber, sie wirken! Sie wirken im Stillen, im Untergrund und warten bis ihre Chance kommt laut zu werden, Laut zu geben.

Wer unempfindsam ist oder vermessen oder ein anderes Bildnis vom Sein hat, einer der unter Liebe nur Eigenliebe versteht wird es nicht hören (wollen).

Trotzdem und vielleicht gerade deswegen sind diese Worte, so leise sie daherkommen, sehr stark.

Ich finde es sehr gut geschrieben.

 

Gerade die Einleitung mit dem Menschlein, das sich im Spiegel betrachen und der Schluss geben ein schönes rundes Bild. Auch das kanonartige wiederholen von Bedenk oh Mensch bringt eine Eindringlichkeit: Mensch denk nach, denke einmal! Und hört sich an alswürde ein Engel oder Gott sprechen, denn wer sonst sollte zu den Menschen: bedenk oh Mensch sagen. Und jeder, ausnahmslos jeder Mensch ist damit gemeint und angesprochen.

Ja, es hat was von Vergangenheit und alterwürdigen Überlieferungen. Auch einen Prister aus dem Mittelalter kann ich  mir so predigen gut vorstellen.

 

Liebe Grüße

Sali

  • in Love 1
Geschrieben

Liebe Sali!

Vorab einmal ganz lieben Dank für deinen so tiefsinnigen Kommentar zu meinem Text. Es ist genau dies, was mir hier solche Freude bereitet, die Auseinandersetzung mit dem Geschriebenen und nicht so wie oftmals andernorts lapidar 'ach wie schön', dafür danke ich dir zutiefst.

Auch deinen angefügten Liedtext habe ich mit großem Interesse gelesen. Ist es nicht das Reflektieren an und für sich, vielleicht sogar erst mit einer 'gewissen Reife' einhergehend, ohne despektierlich wirken zu wollen. Gerade das Hinterfragen selbst um sich oft die wirklich wichtigen Dinge ins Bewusstsein zu rufen, auch ein sich 'Besinnen' mitunter. All das kam mir dabei in den Sinn als ich es niederschrieb. Den Worten mit meiner Stimme nochmals Gewicht zu geben, mit all dem Gefühl und den Gedanken die beim Schreiben entstanden waren, das ist es wohl, was mich wirklich nunmehr beinahe ebenso erfreut. Ihnen quasi durch die Stimme 'ein bisschen Leben einzuhauchen'....

Ob es dabei etwas von altehrwürdigen Überlieferungen hat, kann ich nicht beurteilen, wenn dem so wäre, wie schön. Ich bin mir durchaus bewusst, dass ich in meiner Art des Ausdrucks manchmal ein klein wenig aus der 'Zeit gefallen bin'  

Mit herzlich lieben Grüßen in deine neue Woche,
Uschi 

  • Schön 1

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