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Geschrieben am

Deine Decke

als Traumtrost für mich

liegt nun

auf meiner Haut

ich spüre

kühlgrobes Leinen-

dein fröhlich ausgesuchtes

Garn

gerade zu mir laufend 

nur die reissfesten

so prüfend stramm

lag zart

dein Blick

dein Atem

auf mir?

 

 

Unter der alten-

eingestaubten Lampe

sahst du einst jünger aus-

unschuldig

die monotonen Stichtöne

mein wiegendes Herzpochen

schwebten tröstend

unerzählt

zwischen uns

nur deine Gedanken an mich

behieltst du für dich

 

 

Ich sah die ersten dunklen

Blätter

fallen

fange sie

im milden Licht

deine eingenähten

Tränen

trocknen meine

 

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Geschrieben

Hallo Federtanz!

 

 

Ich bin sehr beeindruckt von deinem Text und würde mir wünschen, ich verfügte über die Expertise diesen Text angemessen rezensieren zu können. Leider kann ich mich aber nur laienhaft nähern.

 

Deine Decke

als Traumtrost für mich

liegt nun

auf meiner Haut

ich spüre

kühlgrobes Leinen-

dein fröhlich ausgesuchtes

Garn

gerade zu mir laufend 

nur die reissfesten

so prüfend stramm

lag zart

dein Blick

dein Atem

auf mir?

 

 

Die Leinendecke erinnert an eine Sommerliebe. Das Fragezeichen ist interessant. Gehört es zum gesamten Abschnitt oder zu welchen Zeilen?

 

dein fröhlich ausgesuchtes

Garn

gerade zu mir laufend 

nur die reissfesten

 

finde ich besonders schön, gehörte da vielleicht „laufen“ statt „laufend“?

 

„nur die reissfesten …“ Was ist hier reissfest? Sehr geheimnisvoll worauf sich dieses Adjektiv bezieht oder was hier zu ergänzen wäre?

 

Ich wage mich zu denken, dass dieses "kühlgrobe Leinen" schon etwas zerschlissen ist (und es eigentlich immer schon war) wie die Erinnerung des LI ("gerade zu mir laufend /nur die reissfesten"),

auch der Blick („prüfend stramm“ und anderseits „zart“) deutet darauf hin, was abzusehen war.

 

Unter der alten-

eingestaubten Lampe

sahst du einst jünger aus-

unschuldig

die monotonen Stichtöne

mein wiegendes Herzpochen

schwebten tröstend

unerzählt

zwischen uns

nur deine Gedanken an mich

behieltst du für dich

 

In der S2 wird mit den „nonotonen Stichtönen“ wieder der Enstehungsproszess (das Thema des Nähens) aufgenommen. Die „Stichtöne“ tragen bereits den schmerzlichen Unterton, obwohl hier noch alles gegenwärtig ist („unerzählt“) noch „schwebend“ „tröstend“ - oder vielleicht „tröstlich“?

„deine Gedanken an mich“ – Warum steht da „an mich“ und nicht „über mich“?

 

Ja und dann kommt das Opernfinale, das aber gegenüber den ersten beiden Abschnitten für mein Gefühl etwas abfällt


 

Sehr schön:

"deine eingenähten Tränen", die wieder das Herstellungsthema/den schöpferischen Prozess aufnehmen.

 

Auch: „dunklen Blätter“ statt der der herbstlich bunten. Aber bis auf die „eingenähten Tränen“ sind das dann doch bekannte Erinnerungs/Verlustmetaphern, die der Originalität der ersten beiden Abschnitte mE nicht ganz gerecht werden können. Wobei das natürlich Jammern auf sehr hohem Niveau ist.  Allenfalls könnte hier auch weniger mehr sein?:

 

Ich sah die ersten dunklen

Blätter

fallen

ich fange sie

im Traum

im milden Licht

ein paar

oder auch mehrere

und ich tanze mit 

den Blättern-

deiner Stimme

sie singt für mich

deine eingenähten

Tränen

trocknen meine

 

 

Ich habe es jedenfalls sehr gerne gelesen! 

 

loop

 

 

 

 

  • in Love 1
Geschrieben

Lieber @loop

vor 7 Stunden schrieb loop:

dein fröhlich ausgesuchtes

Garn

gerade zu mir laufend 

nur die reissfesten

 

finde ich besonders schön, gehörte da vielleicht „laufen“ statt „laufend“?

 

Meine Mutter - gerade auf mich zu laufend- fröhlich

so gerade wie sie die decken vernähen konnte

reissfestes Garn, was anderes kam nicht in die Tüte:)

 

vor 7 Stunden schrieb loop:

Ich sah die ersten dunklen

Blätter

fallen

ich fange sie

im Traum

im milden Licht

ein paar

oder auch mehrere

und ich tanze mit 

den Blättern-

deiner Stimme

sie singt für mich

deine eingenähten

Tränen

trocknen meine

das gefällt mir 

 

 

Danke dir für deine Gedanken und dein Hineinlesen und spüren. 

 

Gute Nacht

 

Federtanz

 

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