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Damals in Berlin


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Du Kind
Warst blind
Als du spieltest
Zwischen Grabmälern

 

Dein Haar im Winde
Sich verwehend
Dein Lachen widerhallend
In grauem Beton

 

So tanztest du
Zwischen Grabmälern
Unwissend deines Handelns
Blind
Du Kind

 

Andere Augen mögen sehen
Wie Grausamkeit mit Schönheit
Du beglichest
Schreckliches Leid
In Liebe ehrtest
Als dein Lachen
Das Schluchzen der Erinnerung
Übertönte
Und Blumen sprießen ließ
Wo Hass einst wucherte

 

Doch meine reuevollen Augen
Sehen wie du
Zwischen Grabmälern spieltest
Blind
Du Kind
Das ich war
Damals in Berlin
Unter Sommersonne
.

 

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Hallo Hase ...

vorhin habe ich gesehen, wie jung du bist: Erst 16 Jahre alt!

Ich muss sagen, du bist wirklich talentiert. Wahrscheinlich bist du  zweisprachig aufgewachsen, denn unlängst hast du ein Gedicht auf Französisch eingestellt. 

Außer Rimbaud gibt es bestimmt sehr wenige, die als Dichter zur Welt kommen. Als vollkommene Dichter, meine ich. 

Was das Spielen der Kinder anbelangt, das liegt in ihrer Natur: Selbst im Konzentrationslager haben sie gespielt. 

"Wo Kinder sind, da ist ein goldenes Zeitalter." (Novalis)

 

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Lieber @Carlos,

vielen Dank für Dein Kompliment.

Es stimmt, ich bin 16, aber ich bin nicht zweisprachig aufgewachsen. Ich habe einfach nur immer schon gerne geschrieben und ja, vielleicht habe ich auch Talent. Schreiben ist für mich die schönste Weise, Erinnerungen und Gedanken festzuhalten, damit sie nicht verloren gehen. Wie zum Beispiel den Urlaub in Berlin, als ich mit meiner Schwester zwischen den Blöcken des Holocaust-Denkmals Fangen spielte, ohne hinter ihnen etwas so Schreckliches zu vermuten.

 

Ich denke Du hast recht, das Spiel liegt in der Natur der Kinder. Es ist das Heiligtum der Kindheit, mit dem Erwachsenwerden kommt einem die Fähigkeit zu spielen abhanden. Nur Kinder sind imstande, sich bedingungslos dem Impuls eines Momentes hinzugeben; nur für sie bleibt die Zeit stehen, wenn sie mit Leben füllen, was so sinnfrei und zwecklos scheint, dass man es als nicht real und ausgedacht bezeichnet- dabei ist doch genau das so wirklich, die völlige Hingabe an das Spiel, das nur für sich selbst existiert. Man mag den Blick der Kinder auf die Welt als naiv, unwissend oder primitiv bezeichnen, aber eigentlich ist er einfach nur Schönheit, weil er statt zu verlangen, in sich ruht.

 

Viele Grüße,

Hase

 

 

 

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