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Spürst du die Wellen?

 

Siehst du die Wellen?

wie sie sachte deine Füße umspülen

seicht und kühl, angenehm.

Ungefährlich

aber stetig,

 

Du siehst sie

und weißt genau,

dass jede Welle, die das Meer wieder verschlingt,

die es in sich aufnimmt

höher zurückkommt

stärker

und dunkler

 

und wenn du klug wärst, würdest du dir Sorgen machen

denn du wüsstest,

irgendwann wird eine kommen,

die stark genug ist,

die alles, was du kennst in den Schatten stellt

die dich umwirft, 

dich mitreißt,

dich verschlingt,

dich ertränkt und in die Vergessenheit spült.

Und es wäre ganz egal, 

was du unternimmst, um dich ihr entgegen zu stellen,

denn du wüsstest

Irgendwann…

 

Hörst du die Wellen?

wie sie sich aus dem ewig stummen, friedlichen Meer lösen,

flüsternd, flehend, schreiend

wie sie dich warnen,

dass es zu spät ist

für dich

und für alle,

wie sie dir zurufen: Flieh! Lauf!

 

Du hörst sie,

und lachst.

Denn du vertraust

in dich selbst,

in den Markt,

in Innovation.

Denn irgendwann

wird schon jemand einen Damm bauen, der ewig hält,

etwas erfinden, dass dich vor den ansteigenden Wellen beschützt

-Oder?

 

Natürlich! Nun blickst du in die Ferne

und siehst

die Himmelhohe, schwarze Wand,

die dem Ozean dahinter Einhalt gebietet.

Das Wasser um deine Füße herum ist nur noch ein durchgesickertes Rinnsal,

Nichts, was dir gefährlich werden könnte.

 

Doch du weißt gar nichts.

Du siehst die Wellen, aber du hältst sie für harmlos

Du hörst sie, aber du lachst sie bloß aus

Denn du

kennst nur dich selbst

und solange du dich in Sicherheit wähnst, ist dir egal,

wie viele Andere ertrinken,

weil niemand einen Damm gebaut hat, um sie zu schützen,

weil sie unwichtig sind,

schwach und ersetzlich.

 

Doch du bist dumm

und bemerkst nicht,

dass der Damm in der ferne

deine Welle ist.

Du siehst nicht, wie sie sich stetig nähert,

hörst nicht, wie sie herandonnert.

Und wenn du endlich das wahre Gesicht deines Damms erkennst,

dann wird es zu spät sein.

Für dich

und für alle.

 

Dann spürst du die Wellen.

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Geschrieben

Hallo, es fällt mir schwer dich mit "KlarVerschwommen" anzusprechen.

Ich habe gesehen, wie jung du bist. 

Ich vermute, in deinem Gedicht sprichst du auf die aufsteigende Ozeane als Folge der Erwärmung. 

Das ist eine Folge der zunehmenden Industrie. 

Man (Mensch) ist schon auf der Suche nach einer Alternative zu der Erde. Immense  Summen werden dafür ausgegeben, anstatt dieses Geld für realisierbare Projekte auf der Erde, in unserem Planeten, zu verwenden.

Das Hauptproblem mein Freund, und darüber niemand spricht, ist die demographische Explosion. Fast 8 Milliarden Menschen leben jetzt auf der Erde, achtmal mehr als vor hundert Jahren.

Und alle wollen glücklich sein.

Wie viele Chinesen gibt es? Noch vor 50 Jahren fuhren alle auf Fahrräder, jetzt haben fast alle einen eigenen Wagen.

Nur die Europäer ( und nicht alle) haben das Bewusstsein, das du hast. Den meisten Menschen in den meisten Ländern ist das egal, oder sie sind so mit dem täglichen Kampf ums Überleben, um etwas zu essen zu bekommen, dass sie absolut keine Zeit, keine Lust haben, sich um das Schicksal der Menschheit zu kümmern.

Wie dem auch sei, ich glaube, dass wir in einem Teufelskreis stecken.

Dein Gedicht, übrigens, gefällt mir.

 

 

 

Geschrieben

Hallo,

erst einmal: Danke für dein Kommentar!

Sicherlich ist meine kritische Haltung zu unserem Umgang mit dem Planeten ein Aspekt, den ich hier verarbeiten wollte. Allerdings habe ich die Wellen eher als eine Art verpackende Metapher verwendet, die inhaltlich zweideutig zu interpretieren ist. Einerseits natürlich im Wörtlichen Sinn als ganz normale Wellen, die für die negativen Effekte des Klimawandels stehen, andererseits sollen sie auch als "Wellen der Unzufriedenheit" oder des Unmuts verstanden werden, die den Verantwortlichen entgegenschlägt. Ich glaube, wenn ich jetzt versuche, jede Metapher einzeln zu erklären, hätte ich mir das schreiben des Gedichts auch sparen können xD. Es geht hier vor allem darum, Kritik an der Politik auszuüben, die sich dem Klimawandel und den damit verbundenen, unbedingt nötigen Maßnahmen gegenüber immer noch nicht einsichtig genug zeigt. Dementsprechend können die "Wellen", die das lyr. Du irgendwann übermannen werden, auch unzufriedene Menschen sein, denen das, was unternommen wird nicht mehr ausreicht, und deren Warnungen und bitten Jahrzehntelang überhört wurden.

Ich beziehe mich teilweise auf ein Interview mit Christian Lindner, in dem er erklärt hat, das Klimaschutzkonzept der FDP, sei das beste...Dementsprechend sind manche Anspielungen ohne Kontext vielleicht etwas schwierig nachzuvollziehen. 

Und ja...ich bin mir auch des Demographischen Wandels und seinen Folgen bewusst... Der war nur einfach nicht Thema dieses Textes xD.

Wie dem auch sei, ich freue mich, dass du dir Gedanken zu meinem Text gemacht hast!

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Alles klar mein Freund, danke, dass du nicht sauer auf meine, offensichtlich falsche Interpretation, reagierst hast.

Unabhängig von der Aussage finde ich das Gedicht sehr gut. Sonst hätte ich gar nicht darauf reagiert.

  • Gefällt mir 1

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