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Geschrieben am

Unbefangen

                                               Für I. S.-L.

 

Jahrtausende alte Terrakotten

abgelichtet mit dem fließenden Blick

der sie erwachen lässt

so ruhig aus dem Schatten tretend

Eros auf den Schultern tragend

oder doch nur eine Taube

tanzend im faltenreichen Gewand

spielend mit dem Ball

nackt jagend ohne Not

Dornen ziehend aus dem Fuß

oder nur um schön zu sein so schön

wie das Mädchen aus Tanagra

sitzend in Gedanken

den Kopf auf die Hand gestützt

sinnend über Jahrtausende hinweg

zu uns durch den fließenden Blick

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Geschrieben

Hallo Marcel,

dein Gedicht hätte ich fast übersehen ...

Ich finde es wunderbar an sich, und noch mehr, nachdem ich mich bei Google über den Begriff "Tanagra" schlau machte.

Wie gesagt, dein Gedicht ist etwas Besonderes.

Geschrieben

Hallo, Carlos,

 

hab Dank für Deine lieben Worte. Wenn Du so eifrig Detektiv gespielt hast, bist Du bei Deiner Recherche vielleicht auch auf den Namen Ilse Schneider-Lengyel gestoßen, der ich dieses Gedicht gewidmet habe. Sie hat in den 1930er Jahren viele Terrakotten großartig fotografiert. Nach dem 2. Weltkrieg war sie die erste Gastgeberin der Gruppe 47, und hat im übrigen auch sehr anregende surrealistische Gedichte geschrieben.

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo Marcel, zufällig habe ich   vor einer Stunde deine Antwort auf meinen Kommentar gelesen.

Bei Wikipedia habe ich über das Leben von Ilse Schneider-Lengyel gelesen. 

Ich finde es klasse, dass du über diese zu Unrecht fast vergessene Frau aufmerksam machst. 

Es wird wahrscheinlich in keinem anderen Land der Welt soviel gelesen und geschrieben wie in Deutschland. Dass manche dabei in Vergessenheit geraten ist nicht verwunderlich. 

Zum Vergleich sage ich, als ein Beispiel, dass wenn die Namen aller deutschen, aller deutschsprachigen Schriftsteller ein dickes Telefonbuch wären, die Namen der Literaten meines Landes (Ecuador) eine, vielleicht zwei Seiten eines Telefonbuchs in Anspruch nehmen könnten.

Eigentlich kann man die Namen von berühmten Schriftsteller in vielen Ländern Lateinamerikas an einer Hand zählen. Eine Ausnahme bilden Mexiko, Chile, Argentinien. Aber auch da sind es, letzten Endes, nur ein paar Namen. 

Das mit den zwei Seiten eines Telefonbuchs ist also  reichlich übertrieben.

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