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Geschrieben am

Der Raum

ist weiß und hell

Tageslicht fällt

durch das Dachfenster hinein.

 

Auf dem

kleinen Tisch stehen zwei

schwarze Halter

mit zwei Kerzen.

 

Die eine rot

die andere weiß

ich entzünde sie

mit der roten die weiße.

 

Wachs rinnt hinunter

Rauchschwaden steigen hinauf

Gespenster, Erinnerungen

ich sehe ihnen nach.

 

Und plötzlich

ertönt der Rauchmelder und

reißt mich

aus meiner Tagträumerei heraus.

 

 

© Diana Tauhwetter 2021

 

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Geschrieben

Hallo Diana, Du beschreibst hier eine brenzliche Situation, aus der Dich der Rauchmelder rausgeholt hat. Wenn dieser sich meldet, ist Gefahr in Verzug. 

 

Mir persönlich ist es als Gedicht zu lang, zu ausführlich beschrieben. Aber das ist nur meine Meinung. Der Text hat eine starke Aussagekraft und ich kann mir vorstellen, wie das LI tagträumend die Gefahr nicht richtig wahrnimmt.

 

Lieben Gruß Darkjuls

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Geschrieben

Hallo Darkjuls,

stimmt, man könnte den Inhalt auch kürzer zusammenfassen. Ich hab mich spontan an einem japanischen Tanka  versucht:

 

 

Zwei Kerzen im Raum.

Eine rot und eine weiß.

Ich entzünde sie.

 

Rauchschwaden steigen empor.

Der schrille Ton weckt mich auf.

 

 

Schönen Sonntag und liebe Grüße, Diana

Hab es etwas gekürzt

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Geschrieben

Hallo Darkjuls,

 

ich finde beide Farben sehr interessant.

Rot steht für Leidenschaft, Liebe, das Materielle / Körperliche, Feuer, Stärke, Dynamik und Kraft.

Weiß ist für mich eher das Gegenteil davon: Ruhe, Muße, Schlichtheit, Passivität, Stabilität, das Maßvolle, aber auch Unschuld und Reinheit werden mit dieser Farbe assoziert.

 

Aber um ganz ehrlich zu sein, ist diese Bedeutung rein zufällig zustande gekommen. Ich hatte einfach diese beiden Kerzen zu Hause trotzdem fand ich es irgendwie spannend und darum kam mir die Idee zu diesem Gedicht.

 

Liebe Grüße, Diana

  • Danke 1
Geschrieben

Ich möchte Dir meine Gedanken zu Deinen Zeilen schreiben: 

 

Es ist Tag, der Raum lichtdurchflutet, ich entzünde zwei Kerzen, eine rote für meine Liebe und eine weiße für mich. Erinnerungen werden wach im Licht der Kerzen. Ich träume mich fort mit den Rauchschwaden. Ein Feueralarm holt mich in die Wirklichkeit zurück, bevor ich in der Erinnerung vergehe.

 

Das kam mir beim Lesen in den Sinn. Danke für Deine Erklärung und die Anregung zum Sinnieren. 

 

Es grüßt Juls

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Geschrieben

Gehört in S3V4 nicht "mit der roten die weiße" (Kerze)?

 

Ich frage mich im Moment noch, ob diese (Traumtagebuch)prosa mit Umbruch wirklich in die Kategorie Lyrik gehört. 

 

loop

 

 

 

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Nun, die Idee es "japanisch" zu bearbeiten gefällt mir ganz gut. Der Text ist für mich eher wie eine Idee für ein Gedicht. Also was ist wirklich wichtig? Und was könnte/sollte deines Erachtens nachhallen/die Leser beschäftigen  - japanische Form hin oder her? 

 

 

Geschrieben

In der zweiten Strophe steht: "zwei schwarze Halter mit je zwei Kerzen" ... Es sind also nicht zwei sondern vier?

Ich glaube, Diana will uns prüfen: Niemand hat sich bis jetzt gewundert, warum sie beim Tageslicht in einem weißen hellen Raum diese Kerzen anzündet ...

Geschrieben

Hallo loop,

Was wichtig ist, soll jeder letztlich für sich selbst entscheiden.

 

Ich persönlich hatte mir aber folgendes gedacht: das LI entzündet zwei Kerzen und wird dadurch an eine vergangene Liebe erinnert. Beide waren sehr unterschiedlich, daher die zwei Farben. Die Rauchschwaden stellen die Erinnerungen dar, in denen sich das LI verliert. Dabei vergisst es die Relität um sich herum, und wacht erst auf, als sich der Rauchmelder meldet; d.h. es wacht erst auf, als die Situation gefährlich für das LI wird. Der Rauchmelder war sozusagen eine letzte Warnung, sich nicht in Träumereien der Vergangenheit zu verlieren.

 

Das war das, was ich im Hinterkopf hatte. Aber Interpretationen in alle Richtungen sind möglich.

 

 

Hallo Carlos,

"zwei schwarze Halter mit je zwei Kerzen" - stimmt, das liest sich wie vier. Das "je" müsste weg, danke!

 

 

Liebe Grüße, Diana

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