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Geschrieben am

die fähre schiebt sich der untergehenden sonne entgegen
es sind kaum passagiere an bord ich hätte ihnen gern in
die augen geschaut zuversicht ist selten beim übersetzen

in der kajüte waren sich unsere körper sehr nah dort
wo die zungen sie berührten drängten sie sich lustvoll
aneinander bis wir aufgeweicht als strandgut anlandeten

gegen morgen traten wir hinaus aufs deck betrachteten
im zwielicht die bleichen gesichter früherer ertrunkener
tote schwimmen mit dem strom meinte der steuermann

 

  • wow... 2
Geschrieben

Hi Perry  

 

die Toten schwimmen mit dem Strom.... gefällt mir richtig gut. Ja ohne eigene Meinung wird sich schnell an die Masse geheftet. Da fällt man nicht auf. Auch die Liebelei gefällt mir ausgesprochen gut in deinem Werk. Schön ist es natürlich wenn man mit jemandem, dem man zugeneigt ist, ein paar schöne Stunden verbringen kann. 

 

gern gelesen 

 

LG Alex 

Geschrieben

Hallo Perry,

dunkel und rätselhaft dein Gedicht, wo die Grenze zwischen Liebe und Tod verschwimmt. 

Diese "frühere Ertrunkene" waren frühere Verliebten?

Warum der Titel? 

Offene Fragen. 

Rein lyrisch betrachtet finde ich dein Gedicht ausgezeichnet. 

LG 

Carlos

 

Geschrieben

Hallo ihr Beiden,
danke fürs Interesse an und die Wertschätzung der teilweise etwas mystischen Bildern.
Da ihr nach der Aussage fragt, will ich gern meine Intention offenlegen. Eine "Überfahrt" kann ja viele Gründe haben, wie Flitterwochen oder einen (beruflichen) Neuanfang, aber es könnte auch die letzte sein. Der Titel soll etwas Trost spenden, denn was auch geschieht, der Himmel ist stets über uns, in welcher religiöser oder philosophischer Betrachtung auch immer.
LG
Manfred

  • Gefällt mir 2
Geschrieben

Hallo, Perry,

 

an die letzte Reise dachte ich auch, und die Gesichter - allgemein, beim Übersetzen - sind meistens skeptisch, angespannt erwartungsvoll bis ängstlich. 

 

In der zweiten Strophe wird es seeehr geheimnisvoll: Ich war beim Lesen überrascht, und der Inhalt wollte mir da nicht hinein passen. Aber, ich kann mir keinen Reim darauf machen. Ich sehe kein Liebesspiel, eher etwas aus der Natur wiedergegeben: Landzungen oder eher gierige "Wasserzungen" (wenn es die gäbe).

 

"aufgeweicht als strandgut" - ich habe versucht, mir das in Liebessachen vorzustellen, aber das ist mir nicht ernsthaft genug und passt nicht zum Gedicht - also doch was anderes ... Aber, deine Worte allein haben ihr Ziel erreicht: ein Schaudern, das sich noch mit der letzten Strophe steigert; und, die Menschen sind doch nicht draußen gestrandet, weil sie danach aufs Deck traten.

 

Die Absicht des Gedichtes ist vielleicht in der letzten Zeile zu finden? Wirklich gut gemacht, auch wenn ich es nicht enträtseln kann, sondern nur ein Gefühl für das Gesagte bekomme!

 

Gruß, Nesselröschen

Geschrieben

Hallo Nesselröschen,
danke für dein offenes Feedback, denn genau diese Überlegungen möchte mit den Bildern auslösen.
Kann Liebe (Sex) wirklich beim Übersetzen in was auch immer helfen?
Ich denke, es kann allenfalls ein Trost sein, sich nicht allein zu fühlen, aber letztlich muss jeder für sich allein
dem Gegenübertreten, was ihn auf der anderen Seite erwartet.
LG
Perry

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