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Geschrieben am

Der letzte Philosoph

-Der tote Mann-

 

 

Bin ich, auch der nüchtern' Wahrheit stets bewusst,

in einem tränentrocknen Lande nicht der Realist,

wird schnell der Erzählung Ambivalenz zum Verlust,

wenn ich mit schwachem Geiste sage, wie es ist.

 

Denn unter der Zusammenkunft von Galle, Blut und Schleim

beherrschen mich die stärksten dieser Kräfte.

Findet die Unwissende der Seelen keinen Reim,

erkennt sie nicht den Glauben der Vier Säfte.

 

Doch so ungern ich in den Schlund der Abstinenzen falle,

bricht das Schweigen im Finalen meiner Strophen.

Taufte man mich unter einem Banner dunkler Galle

auch als letzten aller schwarzen Philosophen.

 

 

 

© by black, 07.03.2009

 

 

 

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Ich habe mal versucht auf den kleinen Dead Man tief in mir zu hören...

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Verweise:

trhafnhaB renie nenoixelfeR (Von mir für Dich)

 

 

Bei Verweisen in Kommentaren anderer werde ich mich bemühen, diese stets dieser Liste beizufügen.

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aktivste Mitglieder in diesem Thema

Geschrieben

hey alex

 

meiner meinung nach schwierig zu verstehendes/interpretierendes werk, aber durchaus wirklich gelungen. vor allem sprachlich (wie meistens bei dir) hochwertig und eine freude zu lesen.

ok ich versuche mich mal an einer interpretation, auch wenn ich ganz falsch liegen sollte, was durchaus sein könnte.^^

 

meiner meinung nach behandelt dieses gedicht den tod, und die schwierigkeiten zu realisieren dass wir alle nicht ewig weilen.

Genial finde ich die Stelle

wird schnell der Erzählung Ambivalenz zum Verlust,

wenn ich mit schwachem Geiste sage, wie es ist.

die erzählungen die über das sterben verbreiten werden werden nichtig wenn man an den eigenen tod denk bzw dieser naht, schwacher geiste als das ende eines menschenlebens.

 

die 2. strophe ist mir nicht ganz klar wie sie in meine interpretation hineinpassen könnte. ok sagen wir galle blut und schleim stehen für die körpersäfte, als bild für den ganzen körper, seine vergängliche konsistenz und natürlichen aufbau.

die unwissende der seelen, unwissend ok, die seele ist noch nicht gestorben kann also auch nicht wissen wie es ist. aber warum seelen? plural?

die seele von blut UND schleim UND galle? und warum "den glauben der VIER säfte"? ich sehe nur 3 (Galle, Blut und Schleim ). wie können säfte glauben? oder den glauben an die vier säfte?

also hier stehe ich noch etwas auf dem schlauch was die verse im kontext bedeuten.

 

Die letzte Strophe finde ich schlichtweg toll. Der schlund der Abstinenzen als bild für den Tod. zwar pessimistisch (kein paradies...), der wortausdruck aber neue und die idee super. auch das ende. das schwigen bricht im tode, ungeachtet dessen was die nachwelt denkt/redet.der "banner dunkler galle" als bild für das sterben an sich, das gewinnen der negativen körpersäfte (-->galle) und der letzte der schwarzen philosophen, schwarz an dieser stelle als dunkel, pessimistisch, negativ verwendet. wie gesagt, sprachlich toll getroffen.

 

sehr gerne gelesen, ich bin gespannt ob meine interpretation ähnlich dem ist, was du mit diesem text beschreiben wolltest

 

liebe grüße TEP

Geschrieben

die vier säfte der humoralpathologie sind der schleim (bzw. auch wasser), das blut, die gelbe galle und die schwarze galle.

das ganze ist auch unter dem begriff "viersäftelehre" bekannt.

der begriff "melancholie" entstammt dieser lehre. übersetzt bedeutet das wort "schwarze galle" ... ein melancholiker ist ein mensch, der viel "schwarze galle" in sich trägt...

 

man kann jeden menschen einem dieser säfte zuordnen, bzw. wird ein jeder körper von einem dieser säfte "regiert" und bezieht daher seine kräfte und fähigkeiten.

 

und ich stelle mit diesem text den melancholiker über den Phlegmatiker, Sanguiniker und den Choleriker.

dass der melancholiker der stärkste dieser menschen sein soll und die wahre seele eines philosophen in der kraft der schwarzen galle liegt und man alle anderen "in der pfeife rauchen kann" ...

 

näher gehe ich auf die interpretation noch nicht ein, aber es freut mich wirklich sehr, dass du dir so viel mühe gemacht hast, TEP!!! =)

 

vielleicht weckt meine antwort in dir neugierde und du versuchst selbst den spuren der vier säfte zu folgen...

umso mehr spaß dürfte es dir bereiten mein hier verstecktes geheimnis zu lüften...

 

lg alex

Geschrieben

Heyho Blacki!^^

 

Also, ich hab' echt lang davor gesessen und nachgedacht...

 

Sprachlich, stilistisch einwandfrei, schön zu lesen, interessant und spannend.

Ein wenig düster vielleicht... :wink:

 

Der Inhalt...

 

Ich versuch' mich auch mal an einer Interpretation:

S1 zeigt, warum das LI überhaupt Philosoph ist bzw. warum es kein Realist ist und welche Probleme auftreten.

 

S2 zeigt, dass der Philosoph den von dir genannten anderen (Choleriker etc.) übergeordnet/überlegen ist.

 

S3 zeigt... joar... dass das LI als Philosoph nicht schweigen kann/will? Vielleicht? :wink:

 

Also echt gelungenes Werk, aber sehr schwer zu verstehen finde ich!^^

 

lg David

Geschrieben

WICHTIGER HINWEIß:

 

ich schreibe hier jetzt eine ausführliche interpretation meines eigenes werkes nieder, weil mich dieses selbst so schwer in gedanken beschäftigt und ich die hintergrund gedanken mal niedergeschrieben haben muss...

also bitte diesen beitrag nicht weiter lesen, bevor ihr nicht selbst euer kommentar hierzu abgegeben habt...

 

Gedanken eines Revolvermannes:

 

Vorweg: Es ist ein sehr persönliches Werk mit vielen Erlebnissen des lyrischen Ichs selber und dementsprechend beschrieben und zu interpretieren. Das Werk sollte unterm Strich so viel Aussagekraft und Inhalt enthalten, wie nur einem Stück Text möglich ist.

 

Bin ich, auch der nüchtern' Wahrheit stets bewusst,

in einem tränentrocknen Lande nicht der Realist,

 

Schon gleich zu Beginn eine sehr komplizierte Verschachtelung, die nur das Komata nach dem "ich" zu entschlüsseln vermag. Ansonsten könnte man den ersten Vers als eine Sinneinheit lesen, doch ist der in Komata gesetzte Abschnitt im ersten Vers nur weiter ausführend und regt schon sehr zum Umdenken an, sobald man an Vers Nummer Zwei gerät.

Also etwas greifbarer Formuliert: "Bin ich in einem tränentrocknen Lande nicht der Realist, auch wenn ich der objektiven Wahrheit stets bewusst bin."

Immer noch ein harter Brocken. Das lyrische Ich ist sich der Wahrheit bewusst. Diese Eigenschaft zeichnet einen Realisten aus. Jemand, der die Wahrheit und den IST-Zustand wiederspiegelt. Doch eben dieser Realist soll das lyrische Ich nicht sein.

Der Schlüssel liegt im "tränentrocknen". Ein Land ist der Tränen trocken. Es hat keine (mehr). Es hat sich ausgeweint. Ist leer. Ein Land wird von seiner Bevölkerung geprägt. Das heißt also, der Bevölkerung ist es unmöglich zu weinen. Es hat schon zu viele harte Zeiten hinter sich und ist resigniert.

Zumindest ist das für mich ein logischer Zusammenhang. Denn wenn ich aufhöre zu weinen über eine unglückliche Situation, dann habe ich resigniert und akzeptiert.

Also unterm Strich: Was muss vorliegen, damit das lyrische Ich die Wahrheit kennt und dennoch nicht die Wahrheit wiederspiegelt? Es weint oder kann noch immer weinen. Hat die aktuelle Lage nichts akzeptiert. Will die Lage im Land nicht akzeptieren. Es sei dahin gestellt, ob mit Land das eigene Leben gemeint ist, oder ob es mit dem Zustand nicht zufrieden ist, der wirklich im eigens bewohnten Land herrscht.

 

Merke: Das lyrische Ich weint und der Text ist sehr doppeldeutig.

 

wird schnell der Erzählung Ambivalenz zum Verlust,

wenn ich mit schwachem Geiste sage, wie es ist.

 

Hier wird mit der Ambivalenz (zu deutsch: die Doppelwertigkeit) auch nochmal die komplizierte Verschachtelung untermauert und klar ausgesagt, dass man nicht all zu logisch vorgehen darf, um die Aussage zu verstehen.

Doch es wird gleichzeitig gesagt, dass die Ambivalent doch gar nicht vorhanden ist (was in sich selbst eine Ambivalenz ohne logischen Sachverhalt darstellt... ein Paradox).

Und es wird im zweiten dieser Verse gesagt, dass diese Doppelwertigkeit dadurch verschwindet, dass das lyrische Ich sagt, wie die Realität aussieht. Damit ist es am Ende doch ein Realist, verbindet diese Verse mit den ersten beiden der Strophe und umschließt das ganze in ein Paradoxon, welches ein Paradoxon enthält.

Aber halt, es wird auch nochmal von einem schwachem Geist geredet. Das sollte man sich ebenfalls merken!

Was jetzt noch belanglos erscheinen mag und in keinem Zusammenhang steht, ist später vielleicht der Schlüssel zur Wahrheit.

 

 

Denn unter der Zusammenkunft von Galle, Blut und Schleim

beherrschen mich die stärksten dieser Kräfte.

 

Der erste Vers ist eine eindeutige Anspielung auf die Humoralpathologie und die Säfte Lehre. Zudem folgt im zweiten Vers ein Antitheton, ein gedanklicher Gegensatz. Erst ist der Geist schwach, doch die Kraft ist stark.

Wenn man sich mit der Säftelehre auskennt macht auf einmal alles Sinn. Jedem Menschentypen sind in der Säftelehre gewisse Eigenschaften vorgeschrieben. Ein schwacher/resignierter Geist/Wille (der es leid ist), der Hang zum Weinen, die starke Kraft/Emotion. Der Melancholiker.

Zudem schlägt das lyrische Ich hiermit eine Brücke dazu, dass Gefühle eine Kraft inne haben.

Und wenn man Strophe eins im Rückblick hat, bedeutet es, dass das Land keine Melancholiker besitzt.

Mit dieser Aussage geht eine sehr scharfe Kritik einher.

Denn dem Melancholiker sind noch mehr Dinge zugeschrieben, die da wären "Mannesalter", bzw. eben das erwachsene Leben (reife) und Trotz.

Wenn das Land keine Melancholiker besitzt, heißt das also, dass das Land nur aus einer Bevölkerung besteht, die unreif oder überreif ist. Niemand der reif handeln kann! Niemand im rechten Alter. Und niemand der trotzig ist. Wieder der Beleg dafür, dass das Land resigniert hat.

Das alles spricht dafür, dass das lyrische Ich absolut unzufrieden mit der Welt ist!

 

Findet die Unwissende der Seelen keinen Reim,

erkennt sie nicht den Glauben der Vier Säfte.

 

Wenn man sich auf etwas keinen Reim machen kann, dann versteht man etwas nicht. Das hier ist eher mit Humor zu verstehen. Das lyrische Ich macht sich über all jene lustig, die den Sinn bisher nicht verstanden haben. Jeder Leser, der nichts mit dem Text anfangen konnte ist eine Unwissende Seele.

Zudem sagt der zweite Vers weiter aus, dass man zum Wissen die Sache mit den Vier Säften verstehen muss.

Quasi ein deutlicher Hinweiß zur Humoralpathologie auch für jene, die alles vorherige noch nicht so umsetzen konnten. Es bildet eine Krücke für den Leser.

Ausserdem bildet es eine Brücke zwischen Wissenschaft und Glaube (Religion) ... mal wieder eine Ambivalenz.

Denn die Humoralpathologie ist eine Wissenschaft. Allerdings eine Überholte aus einem vergangenen Jahrtausend, die heute keinen Bestand mehr hat und absolut widerlegt ist!

Dessen ist sich das lyrische Ich bewusst und bezeichnet diese Lehre als einen "Glauben" ... damit ist der Text nicht mehr all zu ernst zu nehmen, sondern mehr nach dem Motto direkt an den Leser gerichtet: "Wenn du meiner Meinung bist, dann schön. Wenn nicht, dann biete ich dir keinen Angriffspunkt, um mir Widersprechen zu können, da ein GLAUBE außerhalb jeder Kritik steht."

 

Doch so ungern ich in den Schlund der Abstinenzen falle,

bricht das Schweigen im Finalen meiner Strophen.

 

Eine Abstinenz ist eine Abwesenheit. Der Schlund der Abstinenzen stellt eine Metapher da, einer Abwesenheit in Gedanken. Also ist mit Vers eins schlicht und ergreifend die "Vergessenheit" gemeint...

Das lyrische Ich möchte also nicht vergessen werden. Viel Raum zum Interpretieren. Ein Beispielhafter Ansatz ohne Belege (die der Text an dieser Stelle auch nirgends bieten kann/soll):

Das lyrische Ich hat vielleicht Angst vor dem Vergessen werden, weil es bisher so stark in Rästeln gesprochen hat und der Mensch dazu neigt zu verdrängen, was er nicht versteht. Vielleicht ist das lyrische Ich auch nur zu selbstverliebt.

Aufjedenfall spricht der zweite Vers dann davon, dass das lyrische Ich, um dies zu unterbinden, doch lieber mal die Wahrheit beim Namen nennen möchte.

Das untermauert auch wieder die Eigenschaft "Trotz" des Melancholiker. Unterm Strich hat der Text bisher sehr viel über das Lebensgefühl als "Melancholiker" erzählt und versucht zu verstehen zu geben, wie es sich so leben lässt und was damit einher geht.

 

Taufte man mich unter einem Banner dunkler Galle

auch als letzten aller schwarzen Philosophen.

 

Hier wird wirklich jeder Zweifel im ersten Vers aus dem Weg geräumt, dass sich das lyrische Ich als Melancholiker ansieht. Es wurde sinnbildlich mit einem Schild geboren, auf dem dunkle (schwarze) Galle steht.

Außerdem ist im zweiten Vers die Rede davon, dass das lyrische Ich als letzter Philosoph auf Erden getauft wurde. Es keinen mehr nach ihm geben wird. Dass die Seele des Philosophen dem Melancholiker vorbehalten ist und das ganze als Privileg anzusehen ist. Quasi als die oberste Stufe des "Menschseins".

Und in Strophe eins wurde ja bereits erwähnt, dass es im Land (oder in der Welt) sonst keine Melancholiker mehr gibt.

Also ist das lyrische Ich wirklich der letzte Philosoph der Welt. Das "schwarz" unterstreicht nur noch einmal den zwanghaften Zusammenhang zwischen "schwarzer Galle" und "Philosoph".

 

Nachtrag: Was die "scharfe" Kritik an der Bevölkerung angeht, so ist "scharf" ebenfalls eine Eigenschaft, die dem Melancholiker zugeordnet ist, wenn auch auf geschmacklicher Ebene.

 

 

wenn ihr euch diese interpretation komplett durchgelesen habt... respekt xD

 

lg alex

Geschrieben

...*mir klappt der mund auf*...

sprachlos sage ich mal so: meine Fresse!

ein wirklich harter brocken, der in mir unendliche neugier entfacht

und inspiration zu 100, ach was 1000 anderen gedichten geben könnte...

und keines würde ihr, der inspiration, gerecht werden! also werden sie

verdrängt und hinter schloss und riegel verbannt.

 

Ich muss wirklich stark nachdenken und habe deinen Rat/ Tipp befolgt.

werde also deine eigene interpretation erst im nachhinein lesen!

 

puhhh

Das Gedicht trieft ja gerade zu vor dunklen Gedanken, trockenem Sarkasmus

und Nüchternheit... somit ist es auf alle Fälle ein für mich sehr interessantes Werk!

in der ersten Strophe die letzten Zeilen.. es klingt so, als würde das LI ohne große

Emotion den Fakt auf den Tisch legen und da es kein Brimborium darum macht,

verliert manch spielerei ihren wert und mehrdeutigkeiten werden ausgeschlossen.

 

die Zweite strophe war und ist mir teilweise ein großes Rätsel... ich habe noch nie

etwas von dieser Lehre der 4 Säfte gehört und es klingt wahnsinnig interessant!

Würde dich bitten mir bei gelegenheit näheres dazu zu erläutern!

Im Groben besagt die 2. strophe in meinen Augen, dass das LI von dem machtvollsten

Saft die Kraft bezieht, den Geist stärkt, aber im Grunde jeder seine eigenen Kräfte

spüren und verstärken kann, wenn er seine Quelle kennt (also den ihm zugehörigen saft)

 

Auch über die ersten verse der letzten Strophe habe ich so meine gedanken gemacht...

Warum istman abstinent, sobald man redet undnicht schweigt? und da kam es mir!

Es geht darum, das LI muss ein Geistlicher sein (in diesem speziellen falle Philosoph),

denn ihre leidenschaft ist das denken, die Anwesenhet in ihrer imaginären welt.

Sie bleiben ihr fern, sobald sie etwas anderes tun als zu überlegen, verstehen und entschlüsseln,

sobald sie reden müssen, sind sie weit weg von der selbst ernannten heimat.

Und dass das schweigen im finalen der strophen bricht.. ich würde schätzen dass sie

die dummheit oder ignoranz in ihrer umgebung bis zu diesem reizpunkt ausgehalten haben

aber es nicht mehr ertragen können in ihrer umwelt und müssen deswegen philosophieren,

berichten, korrigieren und evtl nachwuchs heranziehen, unterrichten?

 

Dieser gedanke wird dann noch durch die letzten verse unterstützt, wo die rede davon ist, dass

er doch der letzte seiner art sei.

 

ich hoffe mal, dass ich nicht allzu weit entfernt lieg, mit meiner interpretation... aber ich muss schon sagen!

dieses werk ist von der sympathie ganz nah an tabula rasa gekommen (was mich betrifft)!!!

 

großes Lob aus der Mitte O_O!

 

edit: ja ich habe mir die Interpretation komplett durchgelesen und ich denke du wirst sehen: ich habe nicht gelogen und sie wirklich erst im nachhinein gelesn... ich bin grad am überlegen vor was ich mehr respekt habe... deiner Interpretation oder dem werk... aber ich tendiere eher zum werk

Geschrieben

Yeah mein Freund und toter Mann,

 

ich würde es dir doch niemals zumuten, dich buntig-rot zu machen.

Abhärtung ist immer eine feine Sache. Ausserdem weiß ich es immer sehr zu schätzen, dass du mir durch die Formulierungen deiner Antworten selbst unendliche Inspiration bietest.

 

Bin ich inzwischen auch unendlich stolz darauf eine Ebene erreicht zu haben, die jenseits aller technik liegt und sich alleine auf inhalt, aussage und literarischen wert bezieht.

dafür stehe ich an diesem punkt wiederum noch am anfang, und du hast mir hier einige meiner "neuen" schwachstellen aufgezeigt.

Soll es doch eines fernen Tages heißen, dass ich nicht nur "ordendlich", sondern "perfekt" daherkomme.

 

Wie du selbst im Laufe deiner Interpretation angemerkt hast, ist wenn erst die Nicht-Träne ein Indiz der Resignation (Allerdings im Sinne des Abfindens).

Deswegen lässt sich von dem aus diese "Akzeptanz" auch auf die breite Masse der Menschen übertragen.

Das Einhalten ethischer Regeln ist meines Erachtens eine Charaktersache. Umso schmerzt mich die an dieser Stelle nicht aufgeklügelte Aussage meines Textes.

Der Kognitivismus ist eine wirklich sehr interessante Wissenschaft, könnte man doch meinen gesamten Text ihr zuordnen.

Naja, aber niemand von uns handelt vernünftig, auch wenn er weiß, WAS vernünftig WÄRE...

Also, warum sollte nicht auch der letzte Mann auf Erden in diesem Widerspruch verfangen sein und ein Sklave seiner eigenen Lügen...

Ich kann dir auch nur gänzlich zustimmen, dass die Erkenntnis stets losgelöst vom momentanen Zustand weilt.

 

Vielleicht ist der Melancholiker so selbstverliebt, dass er sich zwanghaft versucht auf eine enomore Distanz zu betrachten, als würde er schon über sich selbst in der dritten Person reden. Er kann auf KEINEN Fall perfekt sein...

Es ist eben einfach eine Art des Lebens - eine Lebensphilosophie

 

Schwacher Geist und starke Kraft sind kein Gegensatz, habe ich das etwa angemerkt???

Neigt der Geist nur schnell zur Resignation, aufgrund fehlender Ausdauer, so ist das Handeln vor dem Zeitpunkt der Ernüchterung nur umso so stärker und von höherer Absicht.

 

Aber wenn Philosophie und Wissenschaft untrennlich sind, warum kann dann nicht die Humoralpathologie zu Grunde liegen, egal ob man es nun Glauben, Lehre oder Wissenschaft schimpft.

 

Nikolaus Lenau gefällt mir, so wie du ihn mir hier präsentierst.

 

Achja: was ein echter Dead Man ist, der kann es gar nicht einfach im Leben haben. Nimm Probleme stets als Recht und nie als Pflicht.

 

Ich warte schon auf Unser nächstes Treffen... irgendwo tief in der Wüste meiner Seelenbleibe.

Bis dahin gebe ich Dir weiter Rückendeckung, immer dann, wenn Du am wenigstens mit mir rechnest.

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